Garmin nüvi 2699 LMT-D

Mein Navigon mit Live-Funktion hat sich letztens endgültig verabschiedet. Leider werden diese Geräte nicht mehr vertrieben und ich muss mich nach einem neuen Navi umsehen. Deshalb habe ich jetzt das Garmin Nüvi 2699 LMT-D getestet.

Lieferumfang
Mal abgesehen davon, dass bei mir die Scheibenhalterung fehlte, ist im Lieferumfang alles enthalten, was man braucht. Ladekabel, USB-Kabel und Halterung für die Frontscheibe. Das Befestigen des Navi in der Halterung ist etwas nervig. Man muss etwas fummeln und jedes Mal das Kabel neu anstecken… Ein Handbuch oder eine Bedienungsanleitung ist nicht dabei.

Verarbeitung
Die Größe des Gerätes ist sehr angenehm, weil alles in diesem Maßstab gut sichtbar ist. Ich möchte nach diesen Tests kein 5″ Navi mehr haben. Verarbeitung ist sehr gut. Das Teil macht einen wertigen Eindruck. Die Empfindlichkeit des Touch-Bildschirmes ist sehr gut. Ich hatte nie Probleme mit der Eingabe. Zum Akku kann ich nichts sagen, da ich grundsätzlich mit angeschlossenem Kabel fahre. Ist bei Verwendung im PKW aus meiner Sicht auch zweitrangig.

Bedienung
Die Bedienung war anfangs ungewohnt, ist aber so intuitiv aufgebaut, dass ich kein Handbuch brauchte, um alle Funktionen sicher zu bedienen. Reaktionszeit in den Menüs ist auch absolut O.K. Ich habe weder die Sprachsteuerung benutzt, noch habe ich mich von Sprachanweisungen lenken lassen. Ich nutze grundsätzlich nur die Kartenansicht zum navigieren.
Sehr gut finde ich, dass man sich auf einer zusätzlichen Leiste alle möglichen Informationen zur Fahrt wie Höhe, Geschwindigkeit, Ankunft am Zwischenziel etc. frei nach Wunsch zusammen stellen kann.

Zielführung
Zielführung ist grundsätzlich in Ordnung. Die Berechnung dauert schon extrem lange. Man kann sich auch auf Wunsch alternative Routen vorschlagen lassen, was ich von meinem Navigon gewöhnt war. Da muss man schon etwas Geduld haben, ehe 3 Vergleichsrouten berechnet sind. Auch wenn man unterwegs mal die vorgegebene Route verlässt, dauert es geraume Zeit bis zur Neuberechnung.
Mir hat auch gefehlt, dass man sich unterwegs nochmals Alternativrouten berechnen lassen kann.
Die Darstellung der Karte und die Abbiegehinweise durch zusätzliche Darstellung von Kreuzungspunkten ist sehr präzise. Dass man dadurch das Abbiegen verpasst passiert kaum.

Staumeldungen
Während meinem Test hatte ich keinen Stau zu umfahren. Das Nüvi hat aber dank Smartphone-Link eventuelle Behinderungen zuverlässig angezeigt. Man kann sich dazu genaue Informationen abrufen und die genaue Lage auf der Karte ansehen. Im Zweifelsfall werden alternative Routen angeboten.

Fazit
Insgesamt kann ich nach dem 3-wöchigem Test sagen, das es ein empfehlenswertes Gerät mit guter Optik und Darstellung ist, welches sich dank gutem Menü und Empfindlichkeit des Bildschirmes gut bedienen lässt.
Bei der Geschwindigkeit der Berechnung gibt es aus meiner Sicht Nachholbedarf.
Insgesamt deshalb von mir 4 von 5 Sternen.

Auf der Suche nach einem Nachfolger für mein in die Jahre gekommenen Aldi-Navi habe ich nach dem Tomtom 5100 nun das Garmin 2699 getestet. Das Navi wird lediglich für Auslandsreisen im Mietwagen benötigt. Trotzdem ist meines Erachtens gerade im Ausland ein gutes Navi hilfreich.
Bei diesem Test wurde das Gerät in Griechenland / Kreta eingesetzt.

Lieferumfang:

Mit Saugnapfhalterung, 230V-Stecker und USB-Kabel sowie Kfz-Ladkabel war alles vorhanden, was benötigt wird. Eine Anleitung in Papierform war nicht dabei, aber das machen ja inzwischen Hersteller aller möglichen Geräte heute so. Also runterladen und bei Bedarf selber ausdrucken.

Verarbeitung:

An der Verarbeitung gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Das spiegelnde Display hat auch bei Sonennschein nicht gestört. Das Gerät macht einen wertigen Eindruck.

Hardware:

Der Touchscreen funktionierte jederzeit einwandfrei. Die Sprachsteuerung habe ich nur kurz ausprobiert, weil ich kein Fan davon bin. Sie klappte aber auch recht ordentlich. Die Saugnapfhalterung hält stabil an der Scheibe, das Navi lässt sich prima in alle Richtungen verstellen. Das Kfz-Ladekabel muss allerdings etwas umständlich an der Rückseite in das Gerät gestöpselt werden. Wenn man das Gerät beim Verlassen des Autos schnell entnehmen und mitnehmen möchte ist das lästig, zumal das schnelle entrasten und einrasten aus und in die Halterung etwas Übung verlangt. Da gefiel mir die Aktivhalterung des Tomtom 5100 mit Ladekabel an der Saugnapfhalterung und Magnethalterung des Navis deutlich besser.

Geschwindigkeit:

Das Starten und Ausschalten des Gerätes geht in Sekundenschnelle. Der Satfix läuft nicht ganz so schnell wie beim Tomtom 5100, aber in der Regel deutlich unter einer Minute, meist in10-20 Sekunden. Einzig bei einer Zieleingabe in einer Tiefgarage mit anschließender Ausfahrt aus derselbigen war das Navi nicht in der Lage innerhalb von 5 Minuten ein Satellitensignal zu empfangen. Erst nach dem Stopp der Zielführung und weiteren 2-3 Minuten wurde das Satellitensignal empfangen und nach erneuter Zieleingabe erfolgte die Routenberechnung.

Bedienung:

Die Einstellungen sind vielfältig aber selbsterklärend einstellbar. Schön wäre es, wenn die Tempolimitwarnung zumindest auf 10 kmh-Überschreitung einstellbar wäre, da sich zwischen Navi und Kfz-Tacho immer ein Unterschied von 5-10 kmh ergab. Während die Tempolimitwarnung bei mehreren Kurztests in Deutschland stets korrekt funktionierte, lag das Navi in Kreta bei 90% der Tempolimits falsch. Fast immer wurden zu hohe oder zu niedrige Tempolimits in der Karte angezeigt und somit war die Tempolimitanzeige unbrauchbar.
Die Ladeanzeige des Akkus gibt es nur im Startbildschirm. Im Navigationbetrieb, d.h. in der Kartenansicht gibt es nicht wie gewohnt oben oder unten am Displayrand eine kleine Anzeige, wie lange der Akku noch hält. Das ist wenig praktikabel.
Die Reaktionszeiten bei Eingaben waren stets sehr kurz.
Allerdings erschien mir die Auswahl von Sonderzielen etwas umständlich. Warum muss man immer über die Funktion „Apps“ gehen ? Einfacher wäre eine Schaltfläche direkt bei der Eingabe des Zielortes. Im übrigen war die Zieleingabe selten direkt von Erfolg gekrönt, denn im Navi waren griechische Orte eigentlich nie mit der in deutschen Karten üblichen Bezeichnung und selten mit der auf kretischen Schildern zu lesenden Bezeichnung enthalten. Da blieb teilweise nur der Weg der Zieleingabe per Touchscreen direkt in die Kartenansicht.

Zielführung:

Die Routenberechnung dauerte auch bei Strecken von rund 300 Kilometern und mehreren Zwischenzielen selten mehr als 10-20 Sekunden. Mehrfach waren POIS oft doppelt und dreifach mit verschiedenen Bezeichnungen gelistet, obwohl es sich um ein und denselben POI handelte. Das führte dazu, dass das Navi mich bei drei gesuchten POIS letztendlich zwischen 500m und 3 km falsch gelotst hat.
Die Ansagen erfolgten stets akustisch laut und verständlich. Allerdings erfolgten Ansagen wie „Im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt nehmen“ oder „rechts abbiegen“ meist für meinen Geschmack viel zu früh, nämlich mehrere Kilometer im voraus, ohne auf die Entfernung hinzuweisen. Während das Navi vom Abbiegen im Kreisverkehr spricht ist dieser weder in Natura noch auf der Karte des Navis zu sehen. Was man mit der Ansage „rechts abbiegen“ soll, wenn dies in 20-30 Kilometern erfolgen soll, ist mir nicht klar. Meines Erachtens trägt das eher zur Verwirrung bei, weil man immer auf das Navi schauen muss um in der obersten Zeile der Darstellung zu schauen, wie weit es denn bis zur Richtungsänderung ist.

Darüber hinaus war die Darstellung bei komlizierten Kreuzungen mit eng beiananderliegenden Ausfahrten die nicht immer korrekt.
Dreimal navigierte das Navi zu einer Auffahrt auf eine Schnellstraße exorbitant umständlich, obwohl eine wesentlich näher gelegene und einfacher anzusteuernde Auffahrt im Display zu sehen war und auch während der Fahrt vor Ort offensichtlich zu erkennen war, aber nie angesteuert wurde.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren der Navithek, die durch ihre Arbeit sicherlich manche Nutzer vor möglichen Fehlkäufen bewahrt haben.

Fazit:

Die gute Verarbeitung und die sehr gute grafische Darstellung wiegen die Mängel bei der Navigation nicht auf (falsche Tempolimits, Routingfehler, zu frühe Ansagen von Richtungswechsel).
Darüberhinaus erschien mir die Aktivhalterung des Tomtom wesentlich praktikabler.