In den letzten Monaten hat Garmin eine Vielzahl neuer Produkte aus den Bereichen Fitness, KFZ- und Outdoor-Navigation auf den Markt gebracht. Doch die Produktvorstellungen des Unternehmens brechen nicht ab, denn jetzt wurde das neue Garmin Camper 785 MT-D Navi präsentiert. Mit fahrzeugabhängigen Routen, passender Navigationssoftware und sogar einem Browser soll es auf die besonderen Bedürfnisse von zeitgenössischen Wohnmobilfahrern zugeschnitten sein.
Camper 785 MT-D Features im Überblick
Das neue Garmin Camper 785 MT-D Navi wirkt rein äußerlich wie Garmins erst kürzlich vorgestelltes Overlander Off-Road Navi bzw. wie das 2018er DezlCam 785 LKW-Navi. Damit unterscheidet es sich sichtlich von seinem Vorgänger, dem Garmin Camper 780 MT-D, welches im April 2019 herausgebracht wurde. Die neusten und wichtigsten Funktionen seht ihr hier im Überblick:
- Integrierte Dashcam mit automatischer Videoaufzeichnung bei Unfallerkennung
- Kollisionswarnung Spurhalteassistent als erweiterte Fahrerassistenzfunktionen
- Rückfahrkamera Garmin BC35 + drahtlose Kameras von Drittanbietern koppelbar
- Ans Fahrzeug angepasste Routen für 46 Länder in Europa + Updates
- Camping- Stellplätze von ACSI, NKC und Trailer’s Park
- Verkehr, Wetter und andere Echtzeit-Dienste über Garmin Drive App
- Garmin, TripAdvisor und Foursquare POIs
- Camper Fahrerassistenz und integriertes Höhenprofil für sicheres Navigieren
- Garmin Digital Traffic für Verkehrsinfos über die Antenne
- Smart Notifications, Sprachsteuerung sowie Freisprechfunktion via Bluetooth
- Vorinstallierter Browser + integriertes WiFi für Karten- und Softwareupdates
- Magnetische Halterung für einfache und stabile Anpassung der Navi-Position
Rundum Risikoverminderung dank Kamera-Unterstützung
Garmin erweitert sein erweitertes Fahrerassistenzkonzept mit der im Navi integrierten Dashcam jetzt auch auf seine Camping-Linie. Die Camper Dashcam soll hochauflösende Aufnahmen liefern, welche auf einem dazu passenden 7-Zoll-Multitouch-Glasdisplay dargestellt werden können. Sollte es wirklich einmal zu einem Unfall kommen, startet die Kamera automatisch die Videoaufzeichnung, Mit Hilfe des integriertem GPS-Moduls werden die Aufzeichnungen auch direkt mit Daten zu Geschwindigkeit, Position, Fahrtrichtung, Datum, Uhrzeit und Ort versehen.
Auch die erweiterten Fahrerassistenzsysteme des DezlCam 785 via Dashcam haben Platz im neuen Camper gefunden: Die Kollisionswarnung meldet sich, wenn man einen definierten Mindestabstand zum vorausfahrenden Auto nicht einhält und der Spurhalteassistent warnt, sobald die durchgezogenen Begrenzungsstreifen überfahren werden. Wer außerdem die berüchtigten Kollisionen beim rückwärts Ausparken vermeiden will, kann zusätzlich die drahtlose Garmin BC35-Rückfahrkamera koppeln. Auch drahtlose Kameras von Drittanbietern sollen mit dem Navi gekoppelt werden können.
Mit Warnungen noch mehr Gefahren abwenden
Garmin hat das neue Camper Navi natürlich auch mit seinen bekannten Warnhinweisen ausgestattet (für mehr Details siehe unseren Test zum Garmin DriveLuxe 51). Sie können in unbekannten Gebieten auf Wildwechsel, Bahnübergänge, Kurven und Seitenwind hinweisen. Auch Steigungen und Gefälle spielen bei den Camper-Warnungen eine wichtige Rolle. Das integrierte Höhenprofil soll Fahrer befähigen, in gewissem Maß vorausschauender zu fahren und riskante Routenabschnitte vorab zu erkennen. Die Routenberechnung kann fahrzeugspezifisch erfolgen und ist für 46 europäische Länder verfügbar. Beschränkungen zu Gewicht und Abmessungen werden dabei ebenfalls berücksichtigt.
Weitere Funktionen: Smart und in Echtzeit
Auch das Camper 785 MT-D lässt sich über die verhältnismäßig neue Garmin Drive App mit dem eigenen Smartphone koppeln (siehe dazu auch: Garmin DriveSmart-Serie Test). Fahrer können hierüber auf eingehende Nachrichten, Mails, News bzw. anstehende Termine und mehr hingewiesen werden. Ein extra Seitenfenster ermöglicht die Darstellung der Benachrichtigungen auch direkt im Navi während der Navigation. Über den mobilen Datentarif des Smartphones können auch Echtzeit-Dienste wie Verkehrsbehinderungen, Wetter oder Tankstellenpreise entlang der Route genutzt werden. Garmin integriert somit weiterhin keine (e)SIM-Karte in seine Navigationsgeräte, wie man es von den High-End-Modellen von TomTom gewohnt ist.
Um auch ohne Datentarif die hilfreichen Verkehrsinformationen nutzen zu können, gibt es weiterhin die Möglichkeit, diese über den Garmin Digital Traffic (DAB+) oder via TMC mit der passenden Antenne zu empfangen. Auch die nützliche Bluetooth-Freisprechfunktion und die integrierte Sprachsteuerung sind Teil des neuen Camping-Navis geworden. Sie sollten auch weiterhin für einen unabgelenkten Blick auf das Verkehrsgeschehen sorgen.
Mit den passenden POIs an die richtigen Orte
Das Camper 785 MT-D Navi bietet für spontane und ausgedehnte Reisen auch umfassende POI-Datenbanken. POIs (= Points of Interest) bieten neben den GPS-Koordinaten ihrer Position auch viele weitere Informationen. So bieten Adressen zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Aktivitäten von TripAdvisor und Foursquare neben Öffnungszeiten auch die Bewertungen anderer Nutzer. Damit lässt sich selbst auf die Distanz schon ein bisschen abschätzen, was die angepeilten Urlaubsziele taugen.
Weitere POIs von Garmin und den Anbietern CSI, NKC Campercontact und Trailer’s Park informieren darüber hinaus mit vielen Details über Camping- und Stellplätze. Über die integrierte Suchmaske lassen sich mit der Hilfe von Schlagwörtern auch Leistungen wie Stromanschluss, Einkaufsmöglichkeiten, Freibad oder WLAN filtern. Alle POIs können je nach Nutzervorliebe als Liste oder auch innerhalb der Kartenansicht erkundet und eingesehen werden.
WiFi OnBoard Browser: Neue Anwendungsmöglichkeiten?
Ebenfalls interessant ist das integrierte WiFi im Zusammenspiel mit einem vorinstallierten Browser. Wahrscheinlich wird das neue Camping-Navi wie sein Overlander-“Vorbild“ über das Android Betriebssystem gesteuert. Android-basiert und mit einem Browser versehen, schafft Garmin mit dem Camper 785 MT-D ein (kleines) Stück weit den Sprung zu einem Navigations-Tablet. Die Zukunft wird zeigen, wie viele weitere „normale“ Tablet-Funktionen Garmin auf seinen Navigationsgeräten auf diese Weise integrieren kann. Es wäre eine Weiterentwicklung im Bereich der portablen Navigationsgeräte, welche sicherlich auch Nutzer mit neueren Anwendungsanforderungen ansprechen könnte.
Ein Test wird zeigen, um was es sich für einen Browser handelt und wie nützlich der Browser tatsächlich ist. Eine Frage dabei wäre, ob Adress-Recherchen, bspw. über Google, direkt kopiert und in die Navigation eingebunden werden können? Spannend wäre hierbei auch die Frage, ob man mit dem Camper 785 MT-D die webbasierte POIbase Plattform aufrufen und nutzen kann? Das würde die Installation der POIbase POIs noch einmal vereinfachen und den Zwischenschritt über den Computer erübrigen.
POIbase POIs auf dem Camper 785 MT-D nutzen
POIbase ist ein Community gestützte POI-Datenbank mit mittlerweile über 7 Millionen POIs unterteilt in diverse POI-Kategorien. Unter der Kategorie „Outdoor Natur“ stehen bspw. Campingplatz-POIs von Camping.info (inkl. der Community-Bewertungen), Camps 6, pocketnavigation.de oder auch POIplaza zur Verfügung. Auch Badestellen, Strände, Angelplätze und Gebirgspässe lassen sich so finden. Mit Hilfe der POIbase Plattform können diese Kategorien direkt auf dem Navi installiert werden.
Solange die Frage nach der direkten Installation von POIbase POIs über den Camper-785-Browser noch offen bleibt, gibt es weiterhin die Möglichkeit, diese über die POIbase-Software (Windows) oder die Betriebssystem unabhängige Browser-Version auszusuchen und anschließend automatisch auf dem Navi zu installieren.
Der Garmin Camper 785 lässt sich über POIbase auch mit einer großen Auswahl weiterer Sonderziele aus vielen anderen Kategorien bestücken. Von Museen, Freizeit- und Nationalparks bis hin zu lokalen kulinarischen Spezialitäten und Einkaufsmöglichkeiten ist alles dabei. Die persönliche POI-Auswahl kann innerhalb der POIbase-Kartenansicht bearbeitet und immer auch um persönliche POIs ergänzt werden. Auch aktuellste Blitzer-POIs können hierüber in die eigene POI-Auswahl einbezogen werden. Sollte man sich für den Camper 785 entscheiden, ist das kein Problem. Denn die aktuelle POI-Auswahl kann jederzeit auf ein neues Gerät übertragen werden. POIbase ist mit den meisten Navigationssystem-Herstellern kompatibel.
Preis und Verfügbarkeit weiterführende Links
Das Garmin Camper 785 MT-D kostet laut Garmin 529,99
Euro und ist ab sofort verfügbar.
Weiterführende Links:
- Dezl 580, 780 und DezlCam 785 LKW-Navis auf pocketnavigation.de
- Garmin Overlander auf pocketnavigation.de
- Garmin nüviCam mit Fahrspurassistent im Test
- Garmin DriveLuxe 51 mit gelobter Magnethalterung im Test
- POIs von POIbase für noch mehr Ziele rund um Natur und Kultur sowie Warnungen vor Blitzern
- Garmin BC 35 Rückfahrkamera für
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Das Gerät ist seit ein paar Tagen hier vorhanden. Damit ging es auch schon von Münster nach Berlin und zurück.
Paar Anmerkungen (ggf im Vergleich zum Drivesmart 61 und 65):
– Navi-Oberfläche an sich ist optisch wie beim 65, jedoch ist der Kompass auf der Karte wieder da. 61 hatte den noch, 65 nicht mehr).
– Das Display aller genannten Geräte ist gleich groß (evtl 0.1 Zoll Unterschiede). Das Camper 785 ist deutlich klotziger, das Display aber halt nicht größer, was man ohne direkten Vergleich vermuten könnte.
– Man muss mindestens 2 Fahrzeug-Profile anlegen, das Teil nervt sonst bei jedem ‚einschalten‘ (also auch aus dem Standby) mit eienr Profil-Wahl.
– Aktivierungswort der Sprachsteuerung kann man ändern oder dieser aus machen (auf dme Startbildschirm das Menü von oben runterziehen).
– Die Drive-App sendet Smart-Notifications zu ausgewählten Kategrien. Was in keien Kategorie passt, wird nicht angezeigt (z.B. Ryd App fehlt). Die ANzeige an sich ist dann so unbrauchbar wie gehabt (ersetzt die gerade aktive rechte Seitenleiste und man muss es aktiv wieder wegdrücken).
– Reisedaten als rechte Seitenleiste muss man nach jedem ‚richtigen‘ einschalten einmal Auswählen. Beim 61 ist das zuletzt aktive geblieben, beim 65 musste man es immer neu wählen (daher und wegen dem fehlenden Kompass ging das 65 ganz schnell zurück).
– Zusätzlich zur Berechneten Tag/Nacht-Umschaltung passt sich das Display per Helligkeits-Sensor an (kann man aus machen, ich finde die Funktion gut. Bleibt daher an, wie auch beim Händy).
– Lautsprecher ist etwas ‚dumpf‘, das 61 klingt besser.
– Die aktuellen Garmin DashCams vernetzen sich per Bluetooth miteinander (Aufnahme per Sprachbefehl an die vordere macht die hintere dann auch mit). Das Camper 785 macht da leider nicht mit….
– für die Dashcam gibt es eine virtuelle 8 GB Speicherkarte (fest eingebauter Speicher). Eine gesteckte Speicherkarte wird leider nicht alternativ verwendet.
Die DashCam lässt sich nicht ausrichten. Es gibt keine ‚Kamera-App‘, um einfach so Fotos zu machen wie auf einem Handy/Tablet.
Im Runterzieh-Menü gibt es eine ‚Taschenlampe‘, obwohl keine Foto-LED verbaut ist.
– Internen Speicher, virtuelle und echte Karte sieht man am PC. Auf dem Gerät sieht man mit dem Werksmässigen Datei-Explorer nur den internen Speicher.
– Das Gerät hat Android, aber keine Play-Dienste. Damit gehen auch keine Apps, die Google Maps brauchen. So z.b. geht die offizielle Geoching-App nicht.
– Apps aus APKs kann man einfach isntallieren. Es gibt den Android-Stockbrowser, der reicht, um Firefox oder andere Apps zu laden und zu installieren.
So habe ich zunächst Dropsync installiert, der Dropbox-Login scheitert dann an den unfägikeiten des Stock-Browsers. Also Firefox drauf, läuft.
Neue POIs gehen jetzt per WLAN. Um es noch einfacher zu machen, muss jetzt auf dem Handy noch ne Regel (Autoradio und Strom da) erstellt werden, das im Auto der WLAN-AP des Handys angeht.
– Etwas unpraktisch: Damit neue POIs eingelesen werden, muss man das Gerät komplett aus/einschalten. Neustart gibts als Option nicht. Alle Apps Abwürgen reicht auch nicht.
Evtl hat da wer schon ne geschicktere Lösung?
– Die Magnetische Aktiv-Halterung ist natürlich enorm praktisch. Leider ist hier das Gerät magnetisch, statt die Halterung (diese Unlogik hatte schon das NüviCam). Man muss also aufpassen, wo man es hinleegt. Hosentasche klappt bei dem Klotz nicht mehr.
– Die Oberfläche/Karte/Bedinung ist deutlich flotter als beim 61.
Die Karte bewegt sich viel ‚fluffiger‘, die Routenberchnung klappt schnell.
– Die Android-Integration ist noch stark ausbaufähig. Man kann Navi-Ziele wohl nicht aus Android übergeben (Suchergebnise mit Firefox/Google öffnen Google Maps im Firefox, wo auf Handys eine Navi-App öffnen würde). Einfügen aus der Zwischenablage klappt nicht (lange Druck in Textfelder macht nichts).
– Die Drive-App auf dem Handy kann nur nach Adressen suchen (keine Koordinaten) und die Übergabe aus Geocaching-Apps (Adventure Lab und c:geo getestet) klappt nicht, es passiert dann einfach nichts.
Generell ein gutes Gerät, des jedoch von den ’neuen‘ Android-Möglichkeiten nur wenig Gebrauch macht.
Wobei doch wohl zumindest im LKW-Bereich (Dezl-Modelle mit Android) die Ziel-Übernahme aus Firmen-Apps gehen sollte? Bleibt zu hoffen, das sich hier noch irgendwas entwickelt.
Im Freizeit-Bereich wäre das ja z.b. die Google-Suche nach Zielen, oder die Übergabe aus Geocaching-Apps, aus eMails oä…