Heutzutage kein seltener Fall: Ein Senior will eine Fahrrad- oder Wandertour unternehmen, ist aber gesundheitlich nicht 100-prozentig fit. Die Kinder oder Enkel möchten ihm ein Notfall-Gerät mitgeben, mit dem auf Knopfdruck Hilfe herbeigeholt werden kann, und zwar auch dort, wo das Smartphone keinen Empfang hat. Das Problem: Opa hat schon Probleme, mit seinem Smartphone zurechtzukommen.
Dies ist einer von vielen Fällen für Satelliten-Messenger-Geräte wie den SPOT X. Wir haben das neueste Gerät aus dem Hause SPOT getestet – und uns natürlich auch über weitere Anwendungen Gedanken gemacht.
Eigentlich ist der SPOT X nicht primär als Seniorenhilfsmittel gedacht, sondern als Notruf- und Nachrichtenmedium („Messenger“), das dort einsetzbar ist, wo es keinen Mobilfunkempfang gibt, zum Beispiel auf offener See oder in vielen Bergregionen.
Die Firma SPOT hat in den letzten Jahren mehrere Geräte entwickelt und auf den Markt gebracht, von denen sich insbesondere der SPOT Gen3 bei vielen Outdoor-Exkursionen bewährt hat. Die wichtigste Funktion verbirgt sich hinter dem SOS-Knopf, mit dem über die GEOS-Zentrale (in Houston) weltweit Hilfe angefordert werden kann. Und das ist laut Spot bereits in über 6400 Fällen erfolgt. Die Kosten für die erfolgte Hilfsaktion muss der Nutzer selbst tragen, aber das ist bei lebensrettenden Einsätzen eigentlich keine Frage. Eine versehentliche Bedienung der Hilfetaste kann hingegen teuer werden, daher sind die SOS-Tasten in der Regel mit einem besonderen Schutz versehen.
Desweiteren besitzen die SPOT-Geräte eine Tracking-Funktion, die – je nach Tarif – in einstellbaren Zeitabständen die eigene Position zu einem Server funkt. Wenn man sich eine „Shared Page“ einrichtet, können eingeladene Nutzer immer sehen, wo man ist. Dies wird gerade bei Outdoor-Events gerne eingesetzt. Zur Kommunikation nutzen die SPOT-Geräte das Globalstar-System – naheliegend, denn SPOT ist ein Tochterunternehmen von Globalstar. Anders als GPS ist Globalstar nicht als Positionierungs-, sondern als Kommunikationssystem konzipiert worden, mit dem Schwerpunkt der weltweiten Satellitentelefonie.
Wie auch andere Satelliten-Kommunikationssysteme (Thuraya, Inmarsat) weist es Unterschiede in der Netzabdeckung. So zeigt die Netzabdeckungskarte für den SPOT X für die grünen Bereiche eine Zwei-Wege-Kommunikation, die orangen Bereiche bedeuten den normalen Empfang und in den gestrichelten Zonen ist ein eingeschränkter Empfang möglich. Wer komplett weltweite Abdeckung haben will, muss zum Iridium-System greifen (zum Beispiel inReach-Geräte von Garmin oder Protegear). Bei allen diesen Satellitensystemen gilt aber grundsätzlich: der Empfänger muss direkten Kontakt zum Satelliten haben, ein Empfang innerhalb von Gebäuden Ist nicht möglich. Die Betreiber stellen häufig auch Online-Informationen zu den aktuellen Satellitenkonstellationen zur Verfügung. Für den Einsatz des SPOT ist eine Registrierung erforderlich, und es fallen Gebühren an (Näheres dazu s.u.).
Zwei Wege
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern bietet der neue SPOT X nun eine Zwei-Wege-Kommunikation. Für den Notfall bedeutet dies, dass ein Hilferuf nun auch beantwortet wird. Die GEOS-Zentrale kann jetzt mitteilen, dass der Hilferuf eingegangen ist und welche Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden. Im Vergleich zu den früheren SPOT-Geräten (mit vorformulierten Nachrichten) ergeben sich auch deutlich bessere Nachrichtenoptionen – wobei das Verfassen der Nachrichten dank der BlackBerry-ähnlichen Tastatur sehr schnell und komfortabel erfolgt.
Die Nachrichten können an eine E-Mail-Adresse oder an eine Mobilfunknummer versendet werden, allerdings nur mit maximal 140 Zeichen. Die Empfänger wiederum können den SPOT X-Nutzer über eine Mobilfunk-Nummer erreichen, denn jedem SPOT X-Gerät wird von Hause aus eine US-amerikanische Mobilfunknummer zugeteilt. Ebenso hat jedes Gerät eine eigene E-Mail-Adresse, die aber nicht auf der SPOT-Seite vermerkt ist. Sie setzt sich ganz einfach zusammen aus der Mobilfunk-Nummer, gefolgt von @textmyspotx.com.
Sehr praktisch: Über die anfangs einzurichtende, persönliche SPOT X-Internetseite können Nachrichten vordefiniert werden (maximal 14). In ähnlicher Weise kann eine „OK-Nachricht“ erstellt werden, die der Nutzer beispielsweise jeden Abend zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Hause sendet. Natürlich können von unterwegs aus auch freie Nachrichten an beliebige Empfänger gesendet werden.
Einrichtung
Die Einrichtung des SPOT X auf der Internetseite findmespot.com erfordert ein wenig technisches Verständnis, sehr hilfreich dazu ist die deutschsprachige Kurzanleitung und die zahlreichen Tipps auf der Seite. Die Videos gibt es leider nur in englischer Sprache, und auch das ausführliche Handbuch ist nur auf Englisch verfügbar. Für Updates muss auf dem PC die Software „SPOT Device Updater“ installiert werden, mit der Updates problemlos durchgeführt werden können. In unseren Testfällen meldete die findmespot-Seite allerdings Updates, die bereits installiert waren. Auf jeden Fall sollten die SPOT-Leute ihre Seiten etwas besser pflegen. So erfuhren wir nur durch den deutschen SPOT-Service, dass der auf der SPOT X-Seite derzeit ausdrücklich gepriesene SOS-Testmodus nur für den SPOT Gen3 gedacht ist – das hätte teuer werden können.
Datenübertragung
Leider verfügt der Spot nicht über einen Massenspeicher-Modus, zum Anschluss an einen PC muss also ein Treiber installiert werden. Daten können auch nicht direkt ausgelesen werden, sondern nur in Kommunikation mit der Spot-Webseite oder über den SPOT X-Assistenten.
Handhabung
Das Gerät ist zwar nicht unbedingt klein und nimmt auch wegen der langen Antenne relativ viel Raum ein, ist aber mit knapp 200 Gramm verhältnismäßig leicht. Mittels eines Klettbandes und eines Karabinerhakens kann es schnell am Rucksack befestigt werden. Eine Fahrradhalterung fehlt zwar, aber hierbei kann man sich mit einem Silikongummi behelfen, wie er als universelle Smartphone-Haltung angeboten wird. Dank seines geringen Gewichtes bleibt der SPOT X dann auch in seiner einmal eingerichteten Position am Lenker, selbst bei heftigen Mountainbike-Passagen. Grundsätzlich sollte das Gerät bei Fahrradtouren jedoch nicht am Lenker, sondern am Fahrer befestigt sein, um es im Falle eines Sturzes auch direkt benutzen zu können.
Bedienung
Der SPOT X wird ausschließlich über Tasten bedient. Die Buchstaben-Tastatur funktioniert hervorragend, wogegen die Einschalt- und die Funktionstasten einen spürbaren Druckpunkt vermissen lassen und sich etwas störrisch zeigen. Die zentrale Return-Taste mit den umliegenden Richtungstasten funktioniert wiederum sehr leichtgängig. Mit Handschuhen ist das Gerät kaum bedienbar, bis auf die große SOS-Taste, die gegen unbeabsichtigte Nutzung gut geschützt hinter einer Klappe liegt.
Sehr schön: Die Menüs sind übersichtlich auf dem großen Graustufen-LCD-Display angeordnet. Dieses Display ist sogar hintergrundbeleuchtet und bei sämtlichen Witterungsbedingungen grundsätzlich sehr gut ablesbar, wären da nicht die superkleinen Schriften, welche die Erkennung zur Mühsal machen. Damit wird die Nutzung auf dem Fahrrad während der Tour fast unmöglich.
Tracking und Genauigkeit des GPS-Empfangs
Leider funktionierte das kürzeste Tracking-Intervall (2,5 Minuten), für das ein zusätzliches Entgelt fällig wird, in unseren Fällen teilweise nur sehr lückenhaft und damit unbefriedigend. Diese Mehrkosten sind daher aus unserer Sicht nicht lohnenswert. Beim 5-Minuten-Intervall wurden auch nicht alle Positionen ermittelt und gesendet, aber insgesamt ein befriedigendes bis gutes Ergebnis erzielt, sodass man den Tourenverlauf einigermaßen gut nachvollziehen konnte.
Wenn der SPOT X eine Position ermittelt hat, liegt sie sehr exakt auf den jeweilig benutzten Wegen. Grobe Fehlmessungen konnten wir bei unseren Tests nicht feststellen. Leider ermittelt der SPOT X aber nicht immer auch den Höhenwert, aber darauf wird immerhin deutlich hingewiesen. Geographische Koordinaten werden vom SPOT X in den drei geographischen Länge/Breite-Formaten ausgegeben, eine UTM-Anzeige ist leider nicht möglich.
Nachrichten verfassen und empfangen
Auf jeden Fall empfiehlt es sich, über die eigene SPOT-Seite einige vordefinierte Nachrichten, insbesondere die „OK“-Nachricht, und auch die potentiellen Empfänger einzurichten. Dann ist es unterwegs wirklich mit wenigen Klicks möglich, mal eben die Verwandten und Bekannten zu beruhigen, dass alles in Ordnung ist. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass für eine E-Mail- und eine Mobilfunk-Adresse desselben Absenders zwei Kontakte eingerichtet werden – ist das notwendig?
Die Nachrichtenverwaltung allerdings sollte deutlich verbessert werden. So befinden sich Nachrichten, die nicht versendet wurden, im „Posteingang“ und sind nur am verschwindend kleinen Symbol erkennbar. Hier wäre eine deutliche Trennung nach eingegangenen, ausgehenden und nicht versendeten Nachrichten wünschenswert.
Ansonsten erweist sich auch das Schreiben freier Nachrichten als sehr einfach: auf „Nachricht erstellen“ gehen, Absender und Textnachricht formulieren, absenden. Beim Versand der Nachrichten sollte der SPOT X allerdings eine gute Sendeposition (freier Himmel) haben, damit die GlobalStar-Satelliten auch erreicht werden können. Dies dauerte bei unseren Tests immer wieder mehrere, subjektiv quälend lange Minuten. Die Nachrichten kamen dann aber auch zuverlässig an. In wenigen Fällen wurden die Nachrichten nicht versendet, sie verblieben dann im Posteingang und konnten später noch einmal aktiviert werden. Das Tippen auf der Tastatur funktioniert sehr präzise und komfortabel. Ein langer Tastendruck fördert auch Sonderzeichen zutage, die über die Return-Taste ausgewählt werden.
Spotwalla als Datenverwaltung
Wer einen SPOT nutzt, sollte sich unbedingt dazu auch einen (kostenlosen) Account auf dem Portal www.spotwalla.com einrichten. Denn auf der SharedPage-Seite von SPOT werden die eigenen Daten nur sieben Tage lang angezeigt und maximal 30 Tage gespeichert, bei Spotwalla hingegen unbegrenzt. Zudem bietet Spotwalla einen deutlich besseren gpx-Export, so dass man beispielsweise die Inhalte der gesendeten Nachrichten erkennen und die Tracks zusammenhängend herunterladen kann etc. Leider funktioniert der Import der Höhenwerte (noch) nicht. Zum Abruf der SPOT X-Daten greift Spotwalla übrigens auf die SharedPage des Spot-Gerätes zu, ein Auslesen über Kabel etc. ist nicht möglich.
Energiemanagement
Der SPOT X besitzt einen fest eingebauten Akku, der über eine gut erreichbare Micro-USB-Buchse geladen wird. Leider wird der Ladezustand nicht in Prozent, sondern in Balkenstärken angegeben. Nach Tagestouren mit 5-Min-Intervall-Tracking blieb meist noch 50 – 75 % der Energie übrig. Man kann das Gerät zwar sehr energiesparend betreiben, in der Praxis ist jedoch für Mehrtagestouren auf jeden Fall eine Powerbank empfehlenswert. Das mitgelieferte Netzteil und das zugehörige Kabel sind mit 66 bzw. 35 Gramm Gewicht verhältnismäßig schwer.
Navigation
Der SPOT X kann sogar navigieren – allerdings nur als Luftliniennavigation zu einzelnen Wegpunkten. Diese können schnell und bequem über die Kartenfunktion der SPOT-Seite oder auf dem Gerät selbst eingegeben werden. Während dies (nach Kalibrieren des Kompasses) beim Wandern einigermaßen praktikabel war, erwies sich die Wegpunktnavigation bei Fahrradtouren als nur sehr eingeschränkt brauchbar. Während die Entfernung zum Zielpunkt einigermaßen stimmte, schwankte der Richtungszeiger wild umher und ließ keine eindeutige Zielpeilung zu. Bei einem anderen Versuch blieb der Richtungszeiger zwar relativ konstant, zeigte aber deutlich am Ziel vorbei.
Tarife
Für den SPOT X werden eigene Datentarife angeboten, in die man sich erst einmal einarbeiten muss. Eine Übersicht befindet sich auf der SPOT- Homepage. Für einen Monat Betrieb – also beispielsweise für den Urlaub – werden knapp 50 Euro fällig. Diese setzen sich zusammen aus 29,74 Euro (Flex-Gebühr einmal pro Jahr) und 17,79 Euro für den monatlichen Basistarif. Mit komplettem SOS-Service, einem Tracking-Intervall von 10 Minuten und länger, unbegrenzten OK-Nachrichten sowie 20 individuellen Nachrichten pro Monat sollte dieser Tarif für den Normal-User durchaus ausreichen. Wer sich häufiger tracken lassen oder mehr individuelle Nachrichten versenden möchte, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Eine Kündigung erfolgt über das Kundenportal und soll von einem Tag auf den anderen möglich sein.
Fazit/Eignung:
Der SPOT X ist ein leichtes, robustes, ausdauerndes und in vielen Regionen der Erde einsetzbares Notfallgerät mit praktischen Messenger-Funktionen. Bedienung, Menüführung und vor allem Navigationsmöglichkeiten sind durchaus noch entwicklungsfähig, insbesondere auch Funktionen der Homepage. Deutliche Kritik üben wir an der unzuverlässigen Übertragung bei kurzen Trackintervallen (vor allem 2,5 Minuten) und hätten uns darüber hinaus eine Möglichkeit gewünscht, das Trackintervall vom Sendeintervall getrennt einstellen zu können. Der SPOT X ist prädestiniert für den Einsatz beim Wandern, Bergsteigen und beim Wassersport, weniger geeignet zum Fahrradfahren.
UPDATE:
Bei Radtouren mit langsamen Geschwindigkeiten und aufrechter Position lieferte der SPOT X jetzt auch im 2,5-Minuten-Modus gute bis sehr gute Positionierungen. Wie das Bild rechts zeigt, hatten wir ihn jetzt probeweise an einer Hinterradpacktasche so befestigt, dass die Antenne fast senkrecht nach oben stand, und fuhren in gemächlichem Ausflugstempo (ca 15 km/h). Eine Wegpunktnavigation ist in dieser Position natürlich nicht möglich, aber der SPOT X sendete jetzt auch im 2,5-Min-Modus fast immer eine Position an den Server. Zuvor waren wir dieselbe Strecke gefahren, aber mit der Befestigung am Lenker, wie auf den Bildern ersichtlich, wobei die Antenne nur leicht nach oben zeigte – zudem waren wir deutlich zügiger unterwegs (etwa 25 km/h). Für gemächliche Radtouren erweist sich der SPOT X also auch sehr brauchbar, wenn es um das Mitteilen der Positionen geht.
Preis
Der SPOT X kostet , der UVP liegt bei 359,00 Euro und befindet sich damit im Bereich klassischer GPS-Geräte, die Datentarife für monatliche Nutzung liegen durchaus im benutzerfreundlichen Rahmen.
..
Hm, da wirkt aber die Inreach-Geräteklasse doch deutlich interessanter:
* günstigere Tarife (gut 12€/Monat bei monatlicher Kündigung)
* bessere Abdeckung
* kleiner (IMHO, Inreach mini aber sicher)
* fernsteuerbar per Uhr (sofern von Garmin)
Hallo Frank, die bessere Abdeckung haben wir ja schon beschrieben, aber: Vorsicht bei den Tarifen! Die erwähnten gut 12 Euro pro Monat kommen so einfach leider nicht zustande. Bei Garmin zahlst du mindestens 14,99 € pro Monat (allerdings umgerechnet auf einen Jahrestarif), ein reiner Monatstarif kostet mindestens 19,99 €. Dazu kommt dann aber eine Jahresgebühr von 29,99 € (bei den monatlich kündbaren Freedom-Verträgen).Bei Protegear (https://www.protegear.de/produkte-tarife/inreach-iridium-datentarife/) gibt es sogar schon Tarife für sieben Tage ab 9,95 €, aber es wird eine Jahresgebühr von 79 Euro fällig. Man muss also sehr auf Aktivierungs-, Jahrestarife und die angebotenen Leistungen achten, dieser Tarifdschungel ist alles andere als verbraucherfreundlich. Der SPOT X – Tarif ist vergleichsweise gar nicht so schlecht (für den SPOT Gen3 gelten übrigens andere Tarifmodelle).
Das inReach Mini ist zwar kleiner als der SPOT X, aber Nachrichten schreiben geht mit der Tastatur des SPOT X sehr komfortabel und auch ohne gekoppeltes Smartphone. Es sind halt Geräte mit unterschiedicher Ausrichtung.
Grüße von Thomas
In der Tat ist der Tarifdschungel eine echt nervige Sache.
Dazu noch einige Hinweise:
Positiv (sogar sehr!):
Beim Spot X kann man 14 Textnachrichten als Vorlage hinterlegen und diese dann einfach per Auswahl versenden. Damit lassen sich schon die meisten Anwendugnsfälle abdecken.
Und diese Nachrichten kosten NICHTS extra!! Egal ob als SMS oder Mail versendet.
Empfangene Nachrichten kosten NICHTS extra. Dafür werden sie gnadenlos auf 140 Zeichen limitiert und, wenn sie dieses Limit überschreiten, nicht übertragen.
Das klingt erst mal nicht so gut.
Wenn man aber bedenkt, das bei Inreach auch die empfangenen Nachrichten über das Datenvolumen gehen, dann ist das ein echtes Plus. Wenn man z.B. bei Inreach nicht das Limit für die maximale Zeichenanzahl pro Nachricht gesetzt hat, kann einem eine einzige umfangreiche Mail von zu Hause oder (falls man keine Whitelist aktiviert hat) von irgendjemandem der zufällig den Kontakt hat, mal so richtig Geld kosten.
Tracking ist UNBEGRENZT im Preis enthalten!
Bei Inreach geht auch das in den Volumenbasierten Tarifen in die Kosten.
Da stört es mich relativ wenig, dass das Tracking bei SPOT nicht soooo toll sein soll.
Mit meinem Inreach Explorer+ hatte ich da auch immer wieder richtig große Aussetzer (Nepal, Norwegen, Mitteleuropa).
Negativ:
Die Tastatur und vor allem die Power Taste sind wirklich was für „Grobmotoriker mit winzigen Fingern“.
Bei den Protegar Tarifen bekommt man eine „echte“ deutsche Handynummer an die kostenlos (für den Absender) Nachrichten geschickt werden können.
Bei Spot bekommt man unumstößlich eine Amerikanische bzw. Kanadische Nummer. Somit sind für die meisten Leute SMS an diese Nummer nicht gerade billig.
Spot schreibt zwar immer noch auf seiner Webseite und in den FAQ das man „eventuell“ eine französiche Nummer bekommen kann. Aber laut Auskunft von WESpot (Variotek, dem offiziellen Vertrieb von Spot ind D) wird es definitiv bei den Amerikanischen Nummern bleiben. Die waren auch ziemlich verärgert (gerade eben dort angerufen) das Spot das immer noch nicht von der Webseite genommen hat. Also bleibt als kostenlose Alternative eine Mail.
Erster subjektiver Eindruck zur Sende-/Empfangsqualität des Spot:
Vom heimischen Balkon aus diverse Nachrichten gesendet und prompt empfangen.
Von genau der selben Stelle aus klappt das mit dem Inreach Explorer+ entweder nur nach ewigem warten oder gar nicht……
Im übrigen dauert der Nachrichten Versand unter normalen Bedingungen beim Inreach Explorer+ auch die (Zitat von weiter oben) „gefühlt ewigen Minuten“.
Das sind erst mal erste Testergebnisse und überhaupt nicht repräsentativ.
Aber zumindest die o.g. Tarife und Optionen bieten auch dem schmalen Budget die Möglichkeit ein solches System zu nutzen ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen.
Und die Flex Tarife gibt es nun auch für den deutlich preiswerteren und leichteren Spot Gen3 der zudem auch noch mit Lithium Batterien versorgt werden kann was für mich ein riesiger Vorteil ist wenn ich mal wieder im Skandinavischen Winter bei -30 Grad unterwegs bin.
Allgemein finde ich die Tendenz solche Geräte die ja für den Einsatz unter rauen Bedingungen geradezu gedacht sind mit fest verbauten und sehr kälteempfindlichen Li Polymer Akkus zu bauen, mehr als bedenklich und kann das so gar nicht gut finden.
Die Nachteile des Spot Systems (nicht mal ansatzweise komplette Abdeckung des Globus und eben auch immer wieder Ausfälle beim Tracking) sind mir bekannt. Die Regionen in die ich in den nächsten Jahren reise sind aber versorgt und „Extrem Tracking“ mit 2,5 Minuten und weniger Zeitspanne brauche ich absolut nicht. Meist habe ich das Intervall sogar auf 20 Minuten oder seltener gesetzt (vor allem beim Inreach wo jeder Trackingpunkt ins Budget geht).
Frei nach dem Motto „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von Gestern…“, oder docvh eher „ich wurde durch die Realität eines besseren belehrt“, muss ich nun sagen, dass meine anfängliche Begeisterung einen herben Dämpfer bekommen hat.
Ich habe den Spot X im direkten Vergleich mit einem Inreach Mini getestet.
Zum einen ist eindeutig das der Inreach Nachrichten deutlich schneller und zuverlässiger versendet.
Zum anderen ist der Unterschied beim Tracking derart gigantisch, das es geradezu erschreckend ist.
Ich habe beide Geräte vorn im Cockpit des Fahrzeugs direkt nebeneinander positioniert. Tracking bei beiden auf 10 minütlich und beide gleichzeitig gestartet. Zum einen ist das beim Spot X schon mal gar nicht so einfach da die Tracking Taste derart schlecht reagiert bzw. richtig zu treffen ist, dass ich dafür meist zwei bis drei Versuche brauche. Zum anderen ist die Power Taste des Spot X wirklich eine Katastrophe. So ein kleines fummeliges Knöpfchen dann auch noch in so einer Vertiefung anzubringen ist zwar gut gemeint aber schlecht gemacht.
Nun zum Vergleich:
Fahrstrecke 15 un 30 km durch Berlin unter verschiedenen Bebauungsdichten und -höhen.
Inrech:
– tapfer alle 10 Minuten einen Punkt gesendet
Spot X:
gerade mal einen einzigen und das als ich vor der Haustür das Fahrzeug stehen lies, mit freier Sicht zu Himmel ohne Häuser davor.
Nachrichtenversand:
Heute auf dem Tempelhofer Feld (ein stillgelegter Flughafen mitten in der Stadt) bei fereier Sicht zum Himmel und ohne jegliche Gebäude etc. im Umfeld von 500 m:
Inreach:
Nachricht innerhalb zwei Minuten versendet
Spot X:
– ich warte immer noch….
Fazit:
Es wäre so schön gewesen…
Das Display des Spot X ist einigermaßen gut ablesbar (Schrift ist für mich zu klein, aber ich bin da auch kein Massstab). Das des Inreach Mini geradezu hervorragend. Selbst die kleine Schrift der Nachrichtentexte ist gestochen scharf lesbar.
Ich finde das wirklich schade.
Der Spot X hat mich wirklich sehr interessiert.
Nun geht er wieder zurück an den Händler und ich versuche durch Variotek meinen bereits bezahlten Flex Tarif auf meinen Spot Gen3 schalten zu lassen. Der liegt noch in der Schublade und kann dann als Backup Lösung mit auf Tour gehen.
Ach ja….
Wenn ich mal den Inreach Mini mit dem Inreach Explorer+ vergleiche (mein Tarif geht nur für eines der Geräte und das ist jetzt der Mini) dann muss ich feststellen, das der Mini scheinbar einen deutlich besseren Empfang hat.
Sollte dem so sein dann wäre es absolut klar, das ich den Explorer+ verkaufe und lieber den viel leichteren Mini mitnehme.