Garmin hat die Übernahme von Navionics für eine nicht genannte Summe angekündigt. Das 1984 in Italien gegründete Unternehmen Navionics mit Hauptsitz in Viareggio stellt Bootsfahrern detaillierte Meeres- und Seekarten sowie Mobilfunkanwendungen, mit denen sie auf Wasserwegen sicherer navigieren können, zur Verfügung. Viele der nautischen Karten für Weltmeere, Flüsse und Seen entstanden anhand eigener Vermessungen von Navionics. Außerdem hat Navionics unter anderem die anerkannte mobile App Navionics Boating entwickelt, um Wassersportlern Navigationshilfen bereitzustellen.
Bild: Navionics
Der Wandel der Transportbranche von analog auf digital lässt Garmin nach und nach etliche Unternehmen akquirieren, um seine Wachstumsmöglichkeiten im elektronischen Navigations-, Positionierungs- und Ortungsbereich zu steigern, egal ob Fahrradnavigation, Luftnavigation etc. (Garmin erwirbt DeLorme, Garmin kauft Nexus Marine AB). Die Transportbranche stellt sich um und Garmin zieht mit, um in jedem Bereich digital up to date zu sein. Von dem Erwerb verspricht sich Garmin eine Kombination der Technologien und Lösungen beider Unternehmen, wobei die Marke Navionics auch nach dem Kauf bestehen bleiben soll und Kunden weiterhin Support erhalten.
Gründer und Präsident von Navionics, Giuseppe Carnevali, sieht in Garmin den richtigen Partner, um sein 350 Mann starkes Unternehmen weiterzuentwickeln und voranzutreiben, zumal sie gleiche Interessen verbinden. Auf der anderen Seite wird Garmin durch das neue Abkommen sicherlich seine BlueChart- und LakeVü-Angebote (See- und Flusskarthographieprodukte) weiter ausbauen können.
Bild: Garmin
Die Kosten der Übernahme werden intern geklärt. Die einzige bekannte Investition zu Navionics war eine im Jahr 2014 bekannt gegebene Fremdfinanzierung in Höhe von 500.000 USD. Laut einem Marktforschungsbericht von MarketsandMarkets aus dem Jahr 2013 soll der weltweite Markt für elektronische Kartografie 2020 21,3 Mrd. USD erreichen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,46 % gegenüber 2014. Garmin investiert demnach in die Zukunft.