LifePower A2 mobile 220 Volt Steckdose

Der LifePower A2 ist ein externer Zusatzakku, der Geräte mobil macht, die normalerweise nicht abseits einer 220-Volt-Steckdose betrieben werden können. Wir haben uns das Crowdfunding-Akkupack genauer angesehen …

Eine 220 Volt starke Steckdose im Rucksack ist der Traum aller, die viel unterwegs sind und dabei Geräte mit sich tragen, die nicht über herkömmliche 5-Volt-Powerbanks geladen werden können. Egal ob Digitalkamera, CD-Spieler, Notebook, Drohne, elektrische Zahnbürste, Lampen oder andere Geräte mit Netzteil von 220 Volt, LifePower A2 ermöglicht die mobile Nutzung!

LifePower A2 ist aus einem Indiegogo Crowdfunding Projekt entstanden und wurde von den Nutzern mit 77.442 USD finanziert. Entwickelt und vertrieben werden die LifePower-Produkte in Belgien.

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LifePower A2 Gehäuse und Verarbeitung

Selten haben wir ein technisches Gerät im Test, was derart sagenhaft gut aussieht und in Perfektion verarbeitet ist. Hält man den LifePower A2 zum ersten Mal in der Hand, muss man einfach sagen: Wow, was ein cooles Kraftpaket!

Das Gehäuse besteht aus gebürstetem Edelstahl und wirkt elegant sowie robust zugleich. Die Unterseite besitzt vier gummierte Punkte, welche dem LifePower A2 auch auf glatten Oberflächen viel Halt bieten. Mit einem Gewicht von 850 Gramm und Abmessungen von 14,85 x 15,2 x 2,55 cm ist LifePower A2 zwar kein Leichtgewicht, aber durchaus kompakt und handlich.

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Auf der Vorderseite befinden sich zwei Ausgänge: Eine AC 220-Volt-Eurostecker-Buchse und eine 5-Volt-USB-Buchse. Geladen wird der A2 über die Eingänge an der Rückseite. Zur Verfügung steht eine DC-Rundsteckerbuchse, über die mit 18-24 Volt geladen werden kann sowie eine 5-Volt-Micro-USB-Buchse. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich ein Taster zum Aktivieren der Ausgänge. Bei Unter- und Überlast schaltet das Gerät selbstständig ab.

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Auf der Oberseite befindet sich eine LED-Leiste, welche den Betriebs- und Ladezustand des Akkus anzeigt. Die blau, grün und rot leuchtenden LEDs sind mit einem milchigen Kunststoff abgedeckt, was das Ablesen des Ladezustandes erschwert, da man die einzelnen LEDs nicht klar erkennen kann. LifePower hat diese Kritik bereits angenommen und wird in zukünftigen Versionen eine bessere Sichtbarkeit realisieren.

Wasserdicht?

220 Volt und Wasser sind Begriffe, welche man ungern zusammen verwendet. Aus diesem Grund hat LifePower auf den Versuch verzichtet, den A2 wasserdicht zu konstruieren. Auch vor Spritzwasser sollte man das Gerät unbedingt schützen. Für Outdoor-Touren sollte man den LifePower A2 deswegen unbedingt in einem wasserdichten Transportsack verstauen.

Im Lieferumfang befindet sich eine praktische Transporttasche aus Stoff, ein Netzteil zum Laden sowie ein AC-Multi-Adapter, um auch 220-Volt-Geräte mit Schuko-Stecker sowie international verbreitete AC-Stecker zu verwenden.

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Leistung am 220-Volt-Ausgang

LifePower gibt die Leistung am AC-220-Volt-Ausgang mit 100 Watt dauerhaft und 120 Watt Spitzenleistung an. Wir können diese Leistungsangaben bestätigen. Die Spitzenleistung kann über mehr als 15 Minuten erbracht werden. Der Akku erwärmt sich dabei auf ca. 45-50 Grad Celsius, was einen gewissen Stress für die Akkuchemie bedeutet. Bei sehr kalten Temperaturen ist die maximale Leistung deutlich reduziert. Da sich der Akku jedoch beim Entladen selber erwärmt, kann man auch bei Kälte eine hohe Leistung erreichen, wenn die Leistung langsam gesteigert wird oder der Akku vorgewärmt wird.

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Welche Geräte können angeschlossen werden?

Im Prinzip können alle Geräte, deren Leistungsaufnahme unter 120 Watt liegt am AC-Ausgang verwendet werden. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen:

liefpower_a2_80wattInduktive Lasten

Einige Geräte (z.B. starke Motoren aber auch Monitore) besitzen einen hohen Anlaufstrom, welcher den LifePower A2 zur sofortigen Überlastabschaltung bringt. Diese Geräte können, auch wenn sie im Betrieb weniger als 120 Watt benötigen, nicht mit dem Akku betrieben werden.

Reiner Sinus

Der LifePower A2 verwendet bei der Wandlung der Gleichspannung des Lithium-Ionen-Akkus auf die Wechselspannung für den 220-Volt-Ausgang nur einen sog. modifizierten Sinuswandler (PWM). Einige wenige Geräte benötigen für einen störungsfreien Betrieb allerdings die wesentlich aufwendiger zu erzeugende reine Sinuswandlung. Die allermeisten modernen Geräte nutzen sog. Schaltnetzteile und sind problemlos zu verwenden. Ältere Geräte mit normalen Trafos können im schlimmsten Fall jedoch beschädigt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, erkundigt sich beim Hersteller des Gerätes, welches an den Akku angeschlossen werden soll, ob das Gerät zwingend nur mit einem Wechselrichter betrieben werden kann, welcher einen reinen Sinus erzeugt. Wir haben sehr viele Geräte im Laufe des Tests angeschlossen und hatten mit keinem Probleme.

Die Leistung von 120 Watt ist wirklich beeindruckend und reicht für die allermeisten tragbaren Geräte problemlos aus. Damit ist der LifePower A2 extrem universell einsetzbar.

Problem geringe Lasten

Bei sehr kleinen Lasten unter ca. 3 Watt schaltet der LifePower A2 automatisch ab. Das führt dazu, dass kleine Geräte mit sehr geringer Leistungsaufnahme nicht geladen oder betrieben werden können. Dieses Problem ist bei LifePower A2 bekannt und soll in kommenden Versionen behoben werden!

Auch der 5-Volt-USB-Ausgang schaltet (wie bei den meisten USB-Powerbanks üblich) beim Unterschreiten einer bestimmten Last ab. Die Schwelle liegt beim LifePower A2 mit ca. 110 mA besonders hoch. Damit ist das Gerät zum Laden von sehr kleinen Verbrauchern, wie z.B. Fitnessarmbändern nicht geeignet.

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Leistung am 5-Volt-Ausgang

Die maximale Ausgangsleistung des 5-Volt-USB-Ausgangs wird vom Hersteller mit 3 A (Ampere) angegeben. Diese Leistung konnte mit einer elektronischen Last problemlos erreicht werden. Angeschlossene USB-Verbraucher werden jedoch in der Regel mit einer deutlich geringeren Leistung geladen, welche von vielen Faktoren abhängig ist (Auslegung und Kodierung des USB-Ausgangs, verwendetes USB-Kabel, Leistungsaufnahme des angeschlossenen Gerätes). Eine hohe Spannung unter Last ist ebenfalls wichtig für eine gute Ladeleistung. Folgende Ladeleistungen wurden erreicht:

  • Macbook 12 (Early 2015) mit 9,3 Watt (1,91 A bei 4,87 V)
    (besser mit Apple 220-Volt-Netzteil laden, siehe: Macbook über Powerbank laden)
  • HTC One A9 mit 6,7 Watt (1,35 A bei 4,95 V)
  • Samsung Galaxy Note 2 mit 5 Watt (1,0 A bei 4,99 V)
  • Anker PowerCore+ 26800 mAh mit 8,4 Watt (1,86 A bei 4,91 V)
  • Elektronische Last mit 14,3 Watt (3,0 A bei 4,77 V)

Die tatsächliche Ladeleistung und Spannungslage am 5-Volt-Ausgang ist zwar nicht rekordverdächtig, aber insgesamt noch als gut zu bewerten. Wer den Schwerpunkt auf das Laden von USB-Geräten legt, sollte sowieso eher zu einer deutlich günstigeren USB-Powerbank greifen.

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LifePower A2 Kapazität

Der LifePower A2 verfügt über einen eingebauten Lithium-Ionen-Akku mit der vom Hersteller angegeben Kapazität von 95 Wattstunden. Wattstunden bedeutet, dass man einen Verbraucher mit 95 Watt genau eine Stunde lang betreiben kann. Allerdings fallen bei der Wandlung der Akku-Gleichspannung auf die 220-Volt-Wechselspannung Verluste an, welche in Form von Wärme abgegeben werden. Je höher die geforderte Leistung, um so höher die Wandlungsverluste. Aus diesem Grund ist die nutzbare Kapazität stark mit der geforderten Leistung abhängig. Bei sehr kalten Temperaturen ist die nutzbare Kapazität ebenfalls geringer. Wir haben folgende Werte für eine kontinuierliche Entladung bei Raumtemperaturen gemessen:

 

Die Kapazität lässt sich vor allem bei hohen Leistungen erheblich steigern, wenn die Entladung nicht kontinuierlich, sondern mit Pausen erfolgt.

Verwundert hat uns, dass die Kapazität nicht wie üblich bei der geringsten Leistung, sondern bei 5 Watt am höchsten war. Vermutlich arbeitet der DC-DC-Wandler im Gerät bei geringen Leistungen nicht mehr mit dem optimalen Wirkungsgrad, und der Verbrauchsanteil der Elektronik selber (inkl. der LEDs) ist prozentual höher.

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Die Kapazität reicht in der Praxis für:

  • 1,5 x Macbook 12 (Early 2015) voll aufladen (siehe Artikel Macbook Powerbank)
  • 1 Stunde Fernsehen (sparsamer 40 Zoll großer LED-Fernseher)
  • 3 Stunden Licht mit Energiesparlampen von 20 Watt
  • 15 Stunden Radio/CD (tragbares Gerät mit max. 5 Watt)
  • 5 x Canon DSLR aufladen
  • 10 x Smartphone aufladen (abhängig vom Smartphone)
  • 20 x GPS-Uhr Garmin Epix aufladen
  • 180 x Fitnessarmband Garmin Vivosmart HR aufladen
    (aufgrund der hohen Mindestlast nicht gut geeignet)

Mit 850 Gramm ist der LifePower A2 deutlich schwerer als eine USB-Powerbank mit vergleichbarer Kapazität (z.B. Anker PowerCore+ 26800 mAh mit nur 600 Gramm) und hat ein deutlich schlechtes Gewicht-Kapazitäts-Verhältnis. Geschuldet ist dieses Verhältnis der zusätzlichen Elektronik zur 220-Volt-Spannungswandlung sowie der robusten Bauweise.

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LifePower A2 wieder aufladen

LifePower legt dem A2 ein 19-Volt-Netzteil (1,75-2,37 A) bei, mit dem der interne Akku des LifePower A2 laut Hersteller innerhalb von 3 Stunden wieder voll aufgeladen werden kann. Wir konnten im Test bestätigen, dass die Ladezustands-LEDs nach gut 3 Stunden einen vollen Akku anzeigen.

Allerdings zieht der Akku zu diesem Zeitpunkt noch ca. 15 Watt und ist daher noch nicht vollständig geladen. Es vergehen weitere 2 Stunden, bis der Akku nur noch eine Erhaltungsladung von ca. 0,5 Watt zieht und damit wirklich seine maximale Kapazität erreicht hat. Für die volle Kapazität werden daher ca. 5 Stunden Ladezeit benötigt. In den Akku sind dann ca. 105 Wattstunden geladen worden. Nach 3 Stunden ist allerdings ca. 80-90 Prozent der Kapazität eingeladen.

Damit lädt der LifePower A2 deutlich schneller als die meisten 5-Volt-USB-Powerbanks, selbst wenn diese die Quick-Charge-2.0-Technologie von Qualcomm verwenden.

Während der LifePower A2 geladen wird, ist der 220-Volt-Ausgang deaktiviert. Über die 5-Volt-USB-Buchse können jedoch angeschlossene Verbraucher parallel  geladen werden.

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Der LifePower A2 lässt sich auch über die 5-Volt-Micro-USB-Buchse mit 1 Ampere laden. Allerdings benötigt man für diesen Weg sehr viel Geduld. Eine vollständige Ladung über USB dauert mehr als 20 Stunden!

Eine dritte Möglichkeit den A2 zu laden, ist die Nutzung des Lifepower SUN Solarmodul. Das Solarmodul hat 40 Wp und lädt den A2 unter optimalen Bedingungen ebenfalls in 3 Stunden. Getestet wurde das Solarmodul von uns noch nicht.

LifePower gibt für den A2 eine Lebenserwartung von 600 Zyklen an. Welche Anzahl an Zyklen in der Praxis wirklich erreicht werden kann, ist mit Sicherheit auch davon abhängig, wie stark der Akku durch hohe Leistungen und tiefe Zyklen belastet wird.

Zusammenfassung und Fazit

LifePower-A2-TesturteilEine mobile 220-Volt-Steckdose, welche problemlos in Handtasche oder Rucksack passt, ist eine wirklich geniale Sache und bietet sehr viele Einsatzmöglichkeiten. Alle Geräte, die nicht über eine 5-Volt-USB-Powerbank geladen werden können, lassen sich so bequem und ohne zusätzliche Adapter (z.B. für eine 12-Volt-Verwendung im Fahrzeug) auch fernab des Stromnetzes betreiben.

Der LifePower A2 ist hervorragend verarbeitet und wirklich ein wunderschönes Stück Technik! Kapazität und Leistung können voll überzeugen. Die aktuelle Version hat leider noch einige kleine Kinderkrankheiten, vor allem die zu frühe Unterlastabschaltung und die schlecht abzulesende Ladestandanzeige. Auch die Eingangsleistung über den Micro-USB-Eingang dürfte gerne etwas höher sein. LifePower plant aktuell eine neue Serie des Akkus, welche die genannten Probleme löst. Darüber hinaus denkt LifePower darüber nach, ein Bluetooth-Modul in den Akku zu integrieren und die Leistungs- und Kapazitätsdaten über eine App zugänglich zu machen. Wir sind gespannt, welche interessanten Produkte dieser Firma uns in der Zukunft erwarten, denn mit dem LifePower A2 ist der Einstieg mehr als gelungen!

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Preis und Bezugsquelle

LifePower A2 ist vermutlich die kleinste akkubetriebene 220-Volt-Lösung der Welt und hat daher seinen Preis. Stolze 299 EUR verlangt LifePower in seinem Shop für den A2, eine Summe für die man einen USB-Akku vergleichbarer Kapazität sicher 6-8 x kaufen kann. Ob dieser hohe Preis gerechtfertigt ist, muss jeder selber entscheiden, auf jeden Fall ist der LifePower A2 eine besondere Empfehlung wert.

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Links

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4 Kommentare zu “LifePower A2 mobile 220 Volt Steckdose

      1. That is possible, if your charger consumes less then 120W (see on the back of the adapter)
        Also take into account that it will only charge part of you e-bike battery (max 75Wh capacity transfer)

  1. Ich habe mir auch eine Powerbank fürs macbook zugelegt, mich stört das hohe Gewicht am meisten. Da bin ich lieber auf der Suche nach einer Steckdose um mein macbook aufzuladen

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