Das Schweizer Start-Up Aionav hat ein System entwickelt, mit dem Einsatzkräfte und Militär auch innerhalb von Gebäuden navigieren können ohne auf GPS angewiesen zu sein. Das Unternehmen liefert nicht nur die passenden Anwendungen sondern auch die dafür nötige Hardware.
Aionav Geschäftsführer Ulrich Walder will Feuerwehrmänner, Polizisten und Soldaten mit einem Bewegungssensor im Schuh ausstatten, der lediglich die Koordinaten des Startpunkts kennen muss und anschließend die Bewegungen des Trägers auch ohne Kontakt zu den GPS-Satelliten berechnen kann. Die gewonnenen Daten werden per Funk an ein Endgerät, zum Beispiel ein Smartphone, weitergeleitet, das damit die zurückgelegte Strecke und die aktuelle Position auf einer Karte darstellen kann.
Die Einsatzleitung kann somit jeder Zeit den Aufenthaltsort seiner Kräfte auch innerhalb von Gebäuden bestimmen und in Echtzeit verfolgen. Aber auch Feuerwehrmänner oder Polizisten selbst könnten mit einem Smartphone ausgerüstet werden, die damit Kollegen lokalisieren können oder danke des aufgezeichneten Weges wieder sicher aus einem Gebäude herausfinden, auch wenn dichter Rauch die Sicht versperrt.
Passende Anwendungen für verschiedene Einsatzzwecke entwickelt Aionav ebenfalls selbst. Nutzer hätten damit auch die Möglichkeit Pläne von Gebäuden einzupflegen. Sicherheitskräfte oder Soldaten die ein Gebäude bewachen und mit einem Schuhsensor ausgestattet sind, könnten dann bis auf das Stockwerk und den Raum genau geortet werden. Daneben bastelt das Unternehmen auch an Programmen für Blinde und große Bürokomplexe oder Messen.
Laut Walder steht sein Unternehmen bereit mit zwei internationalen Feuerwehrausrüstern in Verhandlungen und auch Ruag, den Schweizer Rüstungskonzern konnte er als Kunden gewinnen. Für die Entwicklung seines Produktes hat Aionav bereits rund zwei Millionen Franken an Investitionsgeldern erhalten, für die Fertigstellung wird jedoch noch mehr benötigt, betont Walder. Große Konzerne wie Samsung und Google haben bereits Interesse an dem System gezeigt, Gelder seien aber noch keine geflossen. Ein Google-Vertreter räumte jedoch ein das Aionav „zehnmal besser“ sei als „indoor Google Maps„.
Im dem Segment der Indoor Positionsbestimmung gibt es bereits seit etlichen Jahren Anbieter wie infsoft, die Lösungen für Flughäfen, Sicherheitsbereiche, Industrieareale, Messen etc. anbieten. Die Technologie basiert hier auf WiFi, BLE (Beacons) und den Smartphonesensoren.