Kostenlose Navi-Apps für Smartphones machen den Markt für mobile Navigationsgeräte immer unprofitabler. TomTom CEO Harold Goddijn erklärte in einem Interview mit dem niederländischen NRC Handelsblatt, das sein Unternehmen aus diesem Grund über den Verkauf der Konsumer-Sparte nachdenke.
Mit dem Verkauf von mobilen Navigationsgeräten macht TomTom nur noch weniger als die Hälfte seines Umsatzes, zudem sinken die Absatzzahlen jedes Jahr um zehn bis fünfzehn Prozent. Dies ist vor allem den kostenlosen Smartphone-Apps wie denen von Google geschuldet, die häufig auch schon Verkehrsmeldungen umfassen. Um Wettbewerbsfähig zu bleiben, liefert TomTom deshalb seinen Live-Verkehrsservice und Karten-Updates mit den neusten Navis bereits gleich mit.
Goddijn sagte im Interview: „Obwohl der Konsumermarkt zur Marke TomTom gehört, verschleiert er den wahren Wert und das Wachstumspotenzial des Unternehmens. Es ist schwierig vorherzusagen, was der Konsument langfristig tun wird, was es auch Investoren abschreckt„. Das Abstoßen des Bereiches der mobilen Navigationsgeräte könnte also ein logischer Schritt für TomTom sein, zunächst hofft Godijn aber auf die vor kurzem mit dem TomTom GO 500 eingeführte neue NavKit-Software.
Größere Erwartungen haben die Niederländer jedoch an die Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie und der Lizenzierung der eigenen Produkte an andere Unternehmen, zu denen zum Beispiel auch Apple zählt. Mit dem Ausbau dieses Geschäftsfeldes würde womöglich auch die Aktie des Unternehmens wieder auf Kurs gebracht werden können. Vom einstigen Höchststand im Jahr 2008, als die TomTom Aktie noch bei 60 EUR notierte, ist nicht mehr viel geblieben. Seit langem liegt die Aktie an der Börse bei rund 4 EUR.
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