Die beiden ersten Galileo-Satelliten sind heute um 12.30 Uhr erfolgreich vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins Weltall gestartet. Zuvor gab es beim eigentlich für Donnerstag angesetzten Start Probleme bei der Betankung der Sojus-Rakete.
Die beiden an Board der Rakete befindlichen Satelliten werden auf ihrer Umlaufbahn in einer Höhe von 23.222 Kilometern abgesetzt.
Hohe Genauigkeit durch neue Atomuhren
Bis 2020 sollen insgesamt 30 dieser Satelliten um die Erde kreisen und Positionsdaten für das Galileo-System liefern. Ausgestattet mit hoch genauen Atomuhren, können die Satelliten zusammen mit den zur Erde geschickten Daten, die aktuelle Sendezeit mit einer bisher noch nicht erreichten Genauigkeit übermitteln. Erst bei einer Betriebszeit von drei Millionen Jahren, würde es bei den verwendeten Atomuhren zu einer Abweichung von einer Sekunde kommen.
Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen und Fucino
In den ersten fünf Tagen wird die Launch and Early Orbit Phase, also die erste Missionsphase, durch die französische Raumfahrtagentur CNES in Toulouse überwacht. Anschließend übernimmt das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen und ein weiteres im italienischen Fucino die Steuerung und Überwachung der Satelliten. In der ersten Zeit überwachen jeweils 80 Ingenieure und Techniker den reibungslosen Start der europäischen Satellitennavigationsmission.
Start verschoben
Eigentlich hätten die beiden ersten Galileo-Satelliten bereits am Donnerstag in den Orbit transportiert werden sollen. Eine Signalanlage habe jedoch bei der Betankung der dritten Raketenstufe ein Problem gemeldet, weshalb der Start auf den heutigen Freitag verlegt wurde. Bereits im Vorfeld gab es immer wieder Bedenken, ob die russische Sojus-Rakete überhaupt für ihren ersten Start von Kourou aus geeignet sei, da hier andere Klimaverhältnisse als in Nordrussland oder Kasachsten herrschen, von wo aus die Rakete üblicher Weise ins All geschossen wird.
Im August 2012 sollen die nächsten beiden Satelliten der Galileo-Mission auf ihre Erdumlaufbahn gebracht. Damit kann dann erstmals auch eine Positionsbestimmung am Boden durchgeführt werden.