Vorsicht bei Apps von Assekuranzen

Mit Apps von Assekuranzen sollten Schadensmeldungen nicht voreilig abgegeben werden…

Mit Apps von Assekuranzen sollten Schadensmeldungen nicht voreilig abgegeben werden...Viele Unternehmen entwickeln Apps, die Nutzern von Smartphones oder vergleichbaren Geräten das Leben erleichtern sollen. Inzwischen haben sich auch einige Versicherungen diese Möglichkeit des direkten Kundenkontakts zunutze gemacht und entsprechende Apps für Geräte wie das iPhone oder Android Smartphones entwickelt.

Diese Apps wirken superpraktisch und kosten nichts. Der Kunde kann sie ohne große Mühe direkt auf sein Smartphone herunterladen und sie als passende Ergänzung zur eigenen Autoversicherung im Schadensfall nutzen. Konkret handelt es sich um sogenannte Unfall-, Pannen-, oder Kfz Schaden Apps. Den Anfang machte im letzten Jahr die AXA Group, jetzt zogen andere Größen wie etwa die Allianz oder die HUK- Coburg nach. Als teilweise gute Alternative zu den Apps der Versicherer seien die unabhängigen Unfallhelfer wie etwa Mein Auto aus dem App Store erwähnt.

Als Kunde sollte man nun aber nicht blauäugig seinem Versicherer für den tollen Service einer eigenen Smartphone App huldigen, sondern die Apps erst einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Was leistet eine solche App

Bei einem Unfall mit dem Auto oder dem Motorrad kann eine solche App durchaus hilfreich sein. Gemeinsam ist allen die schnelle und unkomplizierte Hilfe bei einem Unfall. Als Unfallbeteiligter hat man dadurch auch in einer Stresssituation alle wichtigen Rufnummern wie die des Servicecenters der eigenen Versicherung oder Notrufnummern parat.

Mit einigen Apps ist es auch möglich, dem Versicherer gleich ein Unfallfoto oder eine Schadensmeldung zu schicken, wie etwa bei der App der AXA Group. Doch hier ist Vorsicht geboten. Auf den ersten Blick wirkt es durchaus praktisch sich das Ausfüllen der Formulare und den Papierkram zu sparen – einfach den Schaden in einer vorgegebenen Maske eingeben, ein Foto einfügen und das Ganze an den Versicherer senden.

Nach einem Unfall ist Vorsicht geboten

Doch genau hier gilt es nichts zu überstürzen. Man sollte es tunlichst vermeiden, in einer Stresssituation flüchtige wohlmöglich falsche oder unvollständige Angaben zu machen.
Fehler oder spätere Widersprüche können fatale Folgen haben, weiß auch Arno Schubach, Fachanwalt für Versicherungsrecht beim Deutschen Anwaltsverein: „Schadensmeldungen sollten mit Bedacht ausgefüllt werden, das ist in der Stresssituation am Unfallort nicht möglich.“ Im schlimmsten Fall zahlt der Versicherer mit Recht nicht, wenn man sich im Vorfeld in Widersprüche verstrickt hat oder mangelhafte Angaben gemacht hat.

Das Feedback der Kunden ist gemischt. Gelobt werden das oft gute und übersichtliche Design, als kritisch hingegeben wird die angesprochene Möglichkeit zur schnellen und nur oberflächlichen Schadensweiterleitung an die eigene Autoversicherung gesehen. Auch die Versicherer selbst sehen dieses Problem.Es gehe darum, dass der Kunde über die App sofort Kontakt zum Versicherer aufnehmen kann, damit ihm geholfen wird, sagt eine Sprecherin der VHV.

Für Smartphone Besitzer ist es also durchaus empfehlenswert wichtige Rufnummern im Schadensfall sofort griffbereit zu haben – auf übereilte Schadensmeldungen sollte aber lieber verzichtet werden.

Weitere Informationen:

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