Die EU-Kommission hat der Übernahme von MEDION durch den PC-Hersteller Lenovo zugestimmt. Die Chinesen haben mittlerweile 17,7 Millionen Medion-Aktien gekauft oder Vereinbarung über einen Kauf getroffen und halten damit mehr als 75 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen.
EU-Kommission sieht keine Wettbewerbsgefährdung
Die EU-Kommission begründete ihre Entscheidung damit, dass beide Unternehmen einen relativ geringen Marktanteil haben und auch nach dem Zusammenschluss ein ausreichend starker Wettbewerb mit Unternehmen wie Acer, HP oder Asus bestehen würde.
Die Vorbereitungen und Verhandlungen über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wollen Medion und Lenovo im Oktober abgeschlossen haben. Auf einer für Dezember angedachten Haupversammlung sollen Aktionäre dann den Beschluss fassen.
13 EUR pro Aktie
Pro Aktie zahlt Lenovo den bisherigen Aktionären 13 EUR, was den Konzern auf 629 Millionen EUR taxiert. Noch bis zum 1. August haben Anleger die Möglichkeit sich für das Angebot zu entscheiden. Einen Großteil von 36,7 Prozent der Aktien hatte bereits Firmengründer Gerd Bachmann an Lenovo veräußert. Auch für die übrigen von ihm gehaltenen Aktien soll es Vereinbarungen für eine Übernahme geben.
Analysten erwarten schwaches 2. Quartal
Analysten raten Aktionären ebenfalls zum Verkauf ihrer MEDION Aktien, da sie erwarten, dass das Unternehmen für das 2. Quartal des Geschäftsjahres eher schlechte Zahlen vorlegen wird. Gründe dafür soll der schwache Navigationsmarkt und der starke Preisverfall bei vielen Fernsehern seinen die nicht mit der neuen LED und 3D-Technologie ausgestattet sind.