Microsoft möchte sein Service Angebote rund um Bing Maps erweitern und startet deshalb bereits im Mai mit dem fotografieren von Straßenzügen, wie es Google mit Street View vorgemacht hat.
Die Streetside Kameraautos werden zuerst in Süddeutsschland zu sehen sein, bis Ende 2012 sollen 50 Städte in Deutschland abgelichtet werden. Zur Realisierung des Vorhabens hat sich Microsoft mit dem Kartenspezialisten NAVTEQ zusammengetan, der die erfassten Daten wohl auch für eigene Projekte nutzen wird.
Am 9. Mai sollen die ersten Microsoft Fahrzeuge, ausgestattet mit Rundumkameras, auf die Straße gehen. Als erste Städte sind Nürnberg, Fürth, Erlangen und Augsburg an der Reihe, wo genau sich die Kamerafahrzeuge wann befinden, will Microsoft auf einer Webseite ersichtlich machen. Um Diskussionen mit Datenschützern aus dem Wege zu gehen, wie sie Google nach bekanntwerden seines Vorhabens führen musste, wird Microsoft gleich zu Beginn des Angebotes eine Möglichkeit für Hausbesitzer bieten um Einspruch einlegen zu können. Wie Google wird auch Microsoft die betreffenden Häuser dann verpixelt in seinem Angebot darstellen.
Auch Informationen über drahtlose Wlan-Netzwerke wird Microsoft sammeln. Dabei sollen jedoch keine privaten Informationen gespeichert werden. Für eine bessere Zuordnung der gemachten Bilder, werden neben den GPS-Daten auch Senderstärke und Antennenstandorte aus dem Mobilfunknetz erfasst.
Wie Google verspricht sich auch Microsoft durch seine Streetside-Ansicht einen weiteren Wachstum auf dem Werbemarkt, denn laut einer Umfrage der Verbandes Bitkomm zählen Bilderdienste mit Straßenansichten bereits jetzt zu den meistgenutzten Internetdiensten. Allein in Deutschland nutzt jeder Zweite Google Street View.
Microsoft Streetside ist in den USA und Kanada bereits für 56 Städte verfügbar und in Großbritannien hat der Konzern mit der Datensammlung ebenfalls begonnen. Schon im Sommer sollen die ersten deutschen Städte in Bing Maps virtuell durchwandert werden können.