Die Kosten des europäischen Prestigeprojekts und Konkurrenten zum US-amerikanischen GPS-System, Galileo steigen immer weiter. Ursprünglich sollte das Stalliten-Navigationssystem die EU rund 3,4 Milliarden EUR kosten. Nun wurde ein Mehrbedarf zur Fertigstellung der Infrastruktur für die Zeit von 2014 bis 2019 auf rund 1,9 Milliarden EUR geschätzt.
Die Kostenexplosion will die EU-Kommission nicht weiter hinnehmen, „Die geschätzten Mehrausgaben für die Zeit nach 2014 müssen sinken“, sagt Industriekommissar Antonio Tajani gegenüber dem Handelsblatt. Die am Aufbau von Galileo beteiligten Unternehmen rief Tajani im Gespräch nun dazu auf die Kosten nicht weiter zu steigern „Weitere Kostensteigerungen sind den Bürgern nicht klarzumachen“ sagte er. Jean Jacques Dordain, Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) äußerte sich zuversichtlich „Wir haben jetzt genügend Erfahrungen mit den Kosten für die Infrastruktur, so dass es keine großen Überraschungen mehr geben sollte“.
Für die Ausstattung der Galileo-Bodeninfrastruktur sollen bis Juni 2011 noch zwei weitere Verträge ausgehandelt werden, welche entscheidend dazu beitragen könnten, die Mehrausgaben zu senken.