Das Europäische Parlament hat mit großer Mehrheit neue EU-Vorschriften verabschiedet, welche die Roaming-Gebühren für Telefonate, SMS und Daten- dienste bei der Nutzung im Ausland regeln. Die EU- Kommission hatte diese bereits im September 2008 vorgeschlagen.
Ab Juli diesen Jahres sollen Gespräche aus dem Ausland in die Heimat nur noch 51,17 Cent/Minute statt der bisher üblichen 54,74 Cent/Minute kosten. Anrufe die im Ausland empfangen werden, dürfen mit maximal 22,16 Cent (bisher 26,18) die Minute abgerechnet werden.
Urlaubsgrüße per SMS dürfen den Kunden zukünftig nicht mehr als 13 Cent pro SMS kosten, damit liegen die Gebühren sogar unter dem, was viele Mobilfunkanbieter hierzulande je SMS verlangen.
Die Nutzung von Datentarifen im Ausland wird ebenfalls günstiger, je übertragenes MByte darf ab Juni maximal 1,19 EUR verlangt werden. Bisher lag der Preis mit bis zu 6,82 EUR/MByte deutlich über der aktuellen Regelung. Bis März 2010 müssen Netzanbietern ihren Kunden außerdem die Möglichkeit geben eine Obergrenze für das Datenroaming festlegen zu können. Wird diese durch den Kunden nicht bestimmt, kann maximal für 59,50 EUR im Ausland mobil gesurft werden.
Bis 2011 sollen die Preis weiter fallen. So werden Anrufe aus dem Ausland ab 1. Juli 2011 nurnoch 41,65 Cent/Minute und eingehend Anrufe 13,09 Cent/Minute kosten. Die Gebühr für ein MByte Datenübertragung sinkt dann auf 65 Cent.
Außerdem werden die Netzbetreiber dazu verpflichtet, abgehende Roaminggespräche nach der ersten halben Gesprächsminute sekundengenau abzurechnen. Ausgehende Roaminganrufe müssen von Beginn an sekundengenau berechnet werden.
Die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding kommentierte die Verabschiedung mit:
Die heutige Abstimmung markiert das definitive Ende der Roaming-Abzocke in Europa |
Die Kommission verweist auf den Fall eines deutschen Verbrauchers, der nach dem Herunterladen einer Fernsehsendung in Frankreich unlängst eine Rechnung von 46.000 EUR erhalten hatte.