Nachdem das europäische Satellitenprojekt Galileo mehr Vorbereitungszeit als ursprünglich geplant in Anspruch nehmen wird, sollen nun auch weit mehr Kosten auf die EU zukommen als bisher gedacht. Statt der Anfangs 3,5 Milliarden EUR soll Galileo nun 5, wenn nicht sogar 10 Milliarden EUR verschlingen.
Nach einem Bericht des Spiegel liegt der Bundesregierung eine vertrauliche Expertise vor, nach der das Projekt, selbst im besten Falle um mindestens 1,5 EUR Euro teurer sein wird als eigentlich erwartet. Diese Kostenexplosion resultiert aus dem vor wenigen Wochen unter den 27 EU-Staaten ausgehandelten Kompromisses der die einzelnen Regeln und Aufgaben der Länder beeinhaltet. Damit sei die Entwicklungsphase für das Projekt bezahlt und abge- schlossen. Ein Galileo-Spezialist sagte gegenüber dem Spiegel das dafür aber technisch noch eine Menge fehle.
Die Kosten für die nun folgende Bauphase seien aus politischen Gründen schön gerechnet. Manche der beteiligten Firmen, Staaten und EU-Kommissare gingen schlicht davon aus, dass das Weltraumabenteuer auch bei astronomischen Kostensteigerungen nicht zu stoppen sei. Für Haushaltsexperten im Europäischen Parlament wie die CDU-Abgeordnete Inge Gräßle wäre das dagegen der Super-GAU für die EU-Finanzen.