AR- und VR-Technologien erleichtern nicht nur die räumliche Orientierung in einer unbekannten Gegend, etwa in einer Stadt oder Gebäuden: Der bekannte Segler Boris Herrmann und sein Team Malizia setzen auf VR-Technologien, um beim Design, Bootsbau und der Entwicklung ihres neuen IMOCA60-Rennboots Malizia – Seaexplorer das Klima zu schonen und Ressourcen zu sparen. Unterstützt wurde die Segelcrew dabei vom Hamburger VR-Entwicklerstudio VRtual X und PICO, einem bekannten Hersteller von VR-Headsets.
Das Mailzia-Rennboot wurde komplett in VR als digitaler Zwilling entworfen und es konnten wichtige Entwicklungsphasen der Rennyacht in virtueller Umgebung nachvollzogen und digital getestet werden, bevor diese in der Werft in Brest (Normandie/Frankreich) zur Umsetzung kamen. Dadurch waren weniger Konstruktionsänderungen während des Bootsbaus (geringerer Verbrauch von Baumaterialien) und weniger Testfahrten notwendig, was wiederum die Reduzierung von Zeit, Energie, Emissionen und Abfall ermöglichte. Außerdem gab eine detaillierte virtuelle Version des Cockpit-Innenraums unter anderem Aufschluss darüber, ob der Skipper bei einer Seitenlage von 20 Grad oder mehr noch an diverse Schalteinheiten und Hebel drankommen würde.
Mittlerweile nimmt die Malizia – Seaexplorer an den ersten Wettkämpfen teil, nachdem sie erstmalig im Juli 2022 in Lorient erfolgreich zu Wasser gelassen wurde. Im Verlauf der gesamten Wettkämpfe auf den Weltmeeren wird die Segelmannschaft wertvolle Daten über die Ozeane sammeln und diese per Minilabor, welches sich an Bord der neuen Rennyacht befindet, an Meeresforscher übermitteln.