Kann OSM-Kartenmaterial mit kommerziellen Kartenanbietern mithalten? Wie ist die Qualität im Vergleich zu anderen Kartenanbietern, wenn es um Adressnavigation geht?
Tatsächlich lässt sich die Frage, welches Kartenmaterial das bessere ist, ob das von kommerziellen Anbietern wie TomTom, Here oder das frei nutzbare von OSM, nicht pauschal beantworten. Denn es gibt verschiedene Parameter zur Messbarkeit der Qualität, die von den Anforderungen der Nutzer abhängig sind, beispielsweise: Welche Karteninhalte möchte der Anwender nutzen? Möchte der Nutzer eine gute Abdeckung von
- Straßen
- Hausnummern
- Points of Interest?
Der Navigationssoftwareentwickler infoware beschäftigt sich in einem Video mit der Navigation zu Adressen mit Hausnummern. Darin vergleicht das Bonner Unternehmen die Gesamtzahl an Adressen mit Hausnummern von den Kartenanbietern OSM, TomTom sowie Here und stellt heraus, warum die Antwort wichtig für die Navigation ist.
Wer hat die meisten Adressen?
Adressen sind Straßen mit Hausnummern, die mit genauen Geokoordinaten versehen sind, so dass das Navi bei Eingabe einer Straße mit Hausnummer exakte GPS-Koordinaten ansteuern kann, denn laut Geschäftsinhaber Thomas Schulte-Hillen versteht ein Navi keine Adressen, schaut aber in seiner Datenbank nach den dazu passenden Koordinaten.
Das Video dokumentiert, dass OSM nicht annähernd so viele Adressen enthält wie kommerzielle Kartenanbieter. In Zahlen bedeutet dies etwa:
- OSM: 14.9 Mio. Adressen
- TomTom: 31.3 Mio. Adressen
- Here: 22 Mio. Adressen
Warum gibt es die Unterschiede zwischen OSM und kommerziellen Kartenanbietern?
Gemäß Herr Schulte-Hillen könnte es sein, dass es für Mapper bzw. Kartographen von OSM nicht allzu wichtig sei, so etwas wie einen Ort als Gebäude zu erfassen. In Deutschland seien die Mapper noch recht genau und tragen auch Hausnummern ein, in Frankreich dagegen interessieren sich OSM-Mapper nicht für Hausnummern. Demnach ist die Qualität der Adressdaten nicht überall und in jedem Land die gleiche.
Das Video erklärt weiterhin, warum kommerzielle Kartenanbieter über eine höhere Zahl an Adressen verfügen. Kommerzielle Kartenanbieter erfassen eine Straße als Strecke und unterteilen diese in Zahlenwerten wie zum Beispiel von 1 bis 12, so dass jede Hausnummer zwischen den beiden Werten 1 bis 12 errechnet werden kann. Damit erhalten Kartenmaterialanbieter wie TomTom oder Here diese große Gesamtzahl an Adressen.
Hier der Link zum Video: „OSM, TomTom und Here – wer hat mehr Adressen?“
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