Garmin fenix 6-Serie optischer HR-Sensor im Test

Unser Vergleichstest zeigt, wie sich der neue optische Herzfrequenzsensor der fenix 6 Serie im Vergleich zu einem HR-Brustgurt sowie einem optischen Sensor der fenix 5 Plus Serie schlägt…

Die neue Garmin fenix 6-Serie verwendet einen optischen Herzfrequenzsensor der dritten Generation, wie er von Garmin bereits in der MARQ und den Forerunner 245/945 eingesetzt wurde. Damit ist die fenix 6-Serie die erste fenix-Serie mit dem neuen optischen Herzfrequenzsensor. Wir haben den neuen Sensor ausführlich beim Laufen getestet und mit der zweiten Generation (in der fenix 5 Plus) sowie einem Garmin Herzfrequenz-Brustgurt verglichen.

Grundsätzliches zur optischen Herzfrequenzmessung

Bei der optischen HR-Messung durchleuchtet eine helle LED (Garmin nutzt grüne LEDs) die Haut und dringt dabei bis zu den größeren Blutgefäßen im Handgelenk vor. Der Blutdurchfluss schwankt mit jedem Pulsschlag, die unterschiedliche Lichtbrechung wird von Sensoren in der Uhr gemessen. Die optische Messung ist daher stark von der Anatomie des Nutzers abhängig. Faktoren wie Hautdicke, Hautbehaarung, Lage der Blutgefäße sowie Tätowierungen usw. können Qualität der Messung stark beeinflussen. Darüber hinaus ziehen sich Blutgefäße bei kalten Temperaturen zusammen und verlagern sich in das Innere des Körpers um vor Auskühlung besser geschützt zu sein. Die Blutgefäße können dann aber vom LED schlechter erreicht werden und die Zuverlässigkeit der Messung sinkt.

Zusammengefasst lässt sich also sagen: Testergebnisse zum Thema optische HR-Messung sind immer stark von der Testperson abhängig. Es gibt Personen, bei denen eine optische Messung leichter und zuverlässiger ist und wiederum Nutzer, bei denen es die Sensoren sehr schwer haben. Entschließt man sich daher, sich beim Training auf einen optischen Sensor zu verlassen, kommt man um einen persönlichen Test nicht herum.

Links: fenix 6 PRO Rechts: fenix 5 Plus

Video

In unserem Testvideo erklären vergleichen wir die optische HR-Messsung der fenix 6-Serie mit einer fenix 5 Plus sowie einem HR-Brustgurt von Garmin:

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Testergebnis

Auch wenn im Video alles im Detail erklärt wird, hier eine Zusammenfassung in Textform. Wir haben die fenix 6 PRO bei einem normalen Lauftraining im bergigen Gelände sowie bei einem Intervalltraining mit einem Garmin HR-Brustgurt verglichen.

Normales Lauftraining

Es gibt folgendes zu beobachten:

  • bis Minute 6-7 ist die typische anfängliche Unzuverlässigkeit optischer Sensoren zu erkennen. Ursache ist in der Regel, dass der Körper noch nicht aufgewärmt ist.
  • bei Minute 11 kommt der erste echte Anstieg welche vom optischen HR-Sensor mit einem Zeitversatz von ca. 15-20 Sekunden erfasst wird.
  • die maximale Herzfrequenz wird von beiden Sensoren nahezu identisch gemessen, ein gutes Ergebnis für den optischen Sensor.
  • der Abfall der Herzfrequenz ist mit 5-10 Sekunden weniger zeitverzögert als der Anstieg.
  • die durchschnittliche Herzfrequenz ist mit beiden Sensoren identisch. Wir haben viele Testläufe unternommen, der Durchnitt war bei allen normalen Trainingseinheiten immer identisch.
Der neue HR-Sensor der fenix 6-Serie soll bedingt auch zum Schwimmen geeignet sein…

Intervalltraining

Bei diesem kurzen Lauf wurde nach einer langsamen Startphase kurz für 20 Sekunden maximal belastet (Sprint bergauf). Im Anschluss wurde das Tempo langsamer erhöht und am Ende einer zweite maximale Belastung gelaufen.

Es gibt folgendes zu beobachten:

  • die fenix 5 Plus liegt zum Beginn nicht ganz so gut auf den Werten des HR-Brustgutes wie die fenix 6 PRO.
  • beim ersten Sprint wird die maximale HR von der fenix 6 um ca. 20 Schläge pro Minute unterschätzt allerdings nahezu ohne Zeitversatz.
  • beim ersten Spring reagiert die fenix 5 Plus fast 60 Sekunden Zeitversatz und misst 30 Schläge pro Minute zu wenig.
  • beim langsamen Tempoanstieg zeigen beide Uhren eine recht gute Übereinstimmung mit leichtem zeitlichem Versatz.
  • beim zweiten Sprint das gleiche Ergebnis, 20 Schläge zu wenig bei der fenix 6 und 30 Schläge zu wenig bei der fenix 5 Plus. Der zeitliche Versatz ist bei der fenix 5 Plus deutlich höher, vor allem auch beim Abfall der Herzfrequenz.
Garmin HR-Brustgurt

Fazit

Die fenix 6-Serie bietet mit dem optischen HR-Sensor der dritten Generation eine wesentliche Verbesserung bei Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Herzfrequenzmessung. Für ein normales Lauftraining erreicht die Genauigkeit damit ein Level, welches den Einsatz eines HR-Brustgurtes in vielen Fällen unnötig macht. Sowohl der Durchschnitt der Herzfrequenz als auch die Zeiten in den jeweiligen HR-Bereichen unterscheiden sich zwischen der optischen Messung und der Brust-Gurt Messung kaum.

Beim Trainingsformen mit kurzen Belastungsspitzen (Intervall- und Sprinttraining) wurde mit der fenix 6 zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger erreicht, die Zuverlässigkeit und vor allem die Geschwindigkeit der Messung bleibt aber unbefriedigend, was den Einsatz eines HR-Brustgurtes zwingend erscheinen lässt.

Das Ergebnis kann von Tester zu Tester und bei extrem kalten Bedingungen deutlich abweichen, wobei die grundlegenden Zusammenhänge Gültigkeit behalten.

Links: fenix 6 PRO Messung über optischen Sensor Rechts: fenix 5 Plus Messung über HR-Brustgurt

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8 Kommentare zu “Garmin fenix 6-Serie optischer HR-Sensor im Test

  1. „Die Blutgefäße können dann aber vom LED nicht schlechter erreicht werden und die Zuverlässigkeit der Messung sinkt.“

    Das Wort NICHT macht hier keinen Sinn 😉

  2. Nachdem ich die 945er und die 5x sowie die 5s plus habe, kann ich ganz klar sagen, daß die Messung der 5x und der 5s plus der 945er weit, ganz weit überlegen sind. Weniger macht sich das im Sport bemerkbar, sondern eher im Alltag,wo die 945 Teilweise unterirdisch utopische Herzfrequenzen misst, während die beiden Anderen auch mit dem am Hals gemessenen Puls gut übereinstimmen. Der Sensor scheint bei mir ein sensibel hen zu sein, daher verlasse ich mich generell bei cardio Nur auf den brustgurt.
    VIELE GRUESSE

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