Die neue Kinder-Smartwatch Garmin Bounce unterscheidet sich in vielen Punkten von den früheren Garmin-Fitnesstrackern für Kinder. Neu an Bord sind nicht nur GPS und LTE für eine bessere Kommunikation zwischen Eltern und Kind sowie SOS-Funktionen und Sportmodi mit Challenges, es wurden auch einige Optik- und Hardware-Anpassungen vorgenommen.
Die LTE-Konnektivität ermöglicht den jüngsten Garmin-Nutzern einen Notruf, aber auch Text- und Sprachnachrichten zu senden, ohne selbst mit dem Smartphone verbunden zu sein. Das Mobiltelefon kann sogar zuhause bleiben. Befindet sich das Kind in einer Notlage und fordert Hilfe an, erhalten nur die vorher festgelegte Kontakte über die Garmin Jr.-App eine Benachrichtigung (inklusive Standortdaten).
Praktischerweise lässt sich jederzeit ein Nicht-Stören-Modus und Schulmodus einstellen, um Störungen während der Schulzeit oder anderen wichtigen Aktivitäten auszuschließen. Leider scheint das LTE-Abdeckungsgebiet zurzeit nur auf die USA beschränkt zu sein, sofern es sich nicht um einen Fehler in der WLAN-Abdeckungskarte von Garmin handelt (Stand: 22. November 2022).
Zudem ist für die Nutzung der LTE-Funktion der Erwerb eines Mobilfunk-Abonnements bei Garmin notwendig. Die Smarphone-Rufnummer ändert sich aber dadurch nicht.
Das integrierte GPS auf der Kinderuhr sorgt für eine genaue Standortermittlung. So wissen Eltern genau, wo sich ihr Kind aufhält, wenn es unterwegs ist oder gar per SOS-Funktion um Hilfe ruft. Zudem synchronisiert sich die GPS-Uhrzeit jetzt automatisch und nicht mehr wie zuvor per Verbindung zum Smartphone.
Eltern können über die Garmin Jr.-App die Smartwatch des Kindes steuern oder einen Bewegungsradius erstellen. Verlässt oder betritt ihr Kind diesen bestimmten Radius, werden sie à la Geofencing darüber informiert. Doch auch Kinder können mittels der Funktion Einchecken oder LiveTrack ihren Aufenthaltsort an das Smartphone der Eltern senden.
Durch den GPS-Sensor sind neue Sportaktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren mit Autolap-Funktion verfügbar. Dabei werden sowohl Distanz als auch Geschwindigkeit mittels verbautem GPS-Sensor errechnet.
Neben den Funktionen, die für die Sicherheit der Kinder sorgen sollen, wurde die Bounce mit weiteren smarten Optionen wie das Tracking von Schritten, Schlaf oder Kalorienverbrauch oder der Telefonsuchfunktion und dem Wetter-Widget ausgestattet.
Wie auch der Vorgänger-Fitnesstracker für Kinder z. B. vivofit jr. 3 ist die Bounce bis zu 5 ATM wasserdicht. Allerdings besitzt die neue Kinder-Smartwatch jetzt ein 1,3 Zoll großen LDC-Farbtouchdisplay mit 240 x 240 Pixel. Außerdem ist die Bounce im Vergleich zur 25 Gramm leichten und 30 x 30 mm großen vivofit jr. 3 ein Stück gewachsen, sie misst nun 42 x 42,4 x 12,6 mm und wiegt 37,2 g. Das Display reagiert auf einen Umgebungslichtsensor und passt die Helligkeit je nach Lichtintensität automatisch an.
Des Weiteren wurde bei dem jüngsten Kinder-Fitnesstracker Bounce die austauschbare Batterie, welche 1 Jahr lang durchhielt, ohne zwischendurch aufgeladen werden zu müssen, nun durch eine fest verbaute Batterie mit Aufladefunktion und einer Akkulaufzeit von nur bis zu 2 Tagen ersetzt. Sowohl das LTE als auch das GPS haben vermutlich zu der kurzen Betriebszeit einen großen Teil beigetragen.
Erhalten geblieben sind für den Spaß an Bewegung zum Beispiel das 60-Minuten-Ziel an Aktivzeit, das Sammeln von Belohnungen (Münzen) für die aktive Zeit sowie die Toe-to-Toe-Challenges-App. Hinzugekommen sind ein paar neue Spiele direkt auf der Uhr.
Preis und Verfügbarkeit der Bounce
Die Kinder-Smartwatch Bounce wird derzeit nur auf der Webseite von Garmin in den drei Farben Schwarz, Lila und Grün für 180 Euro angeboten. Weitere Kosten entstehen, wenn man das LTE-Netz inklusive Text- und Sprachnachrichten sowie die Sicherheitsfunktionen nutzen möchte: ein Abonnement pro Monat kostet beispielsweise 11 Euro und für das Jahr 110 Euro.
pocketnavigation.de Meinung: Dank der LTE-Funktion und dem GPS-Modul macht das SOS-Feature auf der Uhr nun endlich Sinn. Ein Kind kann mit seinen Eltern in jeder Lage per Tastendruck und ohne Smartphone über Text- und Sprachnachrichten kommunizieren oder um diese um Hilfe rufen. Eltern wiederum kennen den genauen Aufenthaltsort, von dem aus ihr Kind zum Beispiel einen Notruf sendet. Die Radius-Funktion ist sicher nicht für jeden etwas, deshalb sollte das jeder selbst und mit seinem Kind besprechen. Bei der Akkulaufzeit jedoch gibt es sicher noch Luft nach oben. Bleibt zu hoffen, dass die LTE-Abdeckung bald auch auf Deutschland ausgeweitet wird.
Frühger sind Kinder auf Bäume geklettert, sind durch Pfützen gerannt und haben mit Matchbox gespielt. Heute nimmt der elektronische Schnickschnack überhand, die Kommunikation geht flöten – aber Garmin freut sich, Dank Mobilfunk-Abonnement.