Komoot-Update bringt mit neuem Kartenlayer „Trail View“ Fotos zur Wegesituation

Komoot-Karten haben in der PC-Version einen neuen Inhalt. Über eine Million User-Fotos, die Wegesituationen zeigen, können jetzt mit dem neuen Kartenservice „Trail View“ angezeigt werden.
Trail View: Die neue Kartenebene wird links unten auf der komoot-Karte eingeblendet, dann erscheinen grüne Punkte auf den Wegen, die beim Anklicken das hinterlegte Bild freigeben (Bildquelle: komoot).

 

Trail View – Das Foto zum Weg

Die Planung von Rad- oder Wandertouren bei komoot wird nun noch einfacher. Auf der komoot-Internetseite kann man sich nun über den Routenplaner Fotos einblenden lassen, die von Usern aufgenommen wurden und den Wegezustand (bzw. die tatsächliche Bodenbeschaffenheit vor Ort) zeigen.

Alle Bilder (c) komoot; Neue Kartenebene Trail View

 

Diese Trail-View-Funktion wurde vor kurzem in einem Update von komoot vorgestellt und steht ab sofort allen Nutzern zur Verfügung – ein Premium-Account ist nicht notwendig. Allerdings kann diese Funktion derzeit nur auf der komoot-Internet-Seite angezeigt werden, nicht unterwegs auf der komoot-App.

Komoot Trail View nur im Browser, noch nicht in der Komoot-App

 

KI sucht User-Bilder aus

Nach Angaben von komoot wurden dazu über 15 Millionen Bilder gescannt, davon etwa eine Million automatisch ausgewertet und dann platziert. Datenschutzgemäß sollen keine Menschen, Tiere, bloße Landschaften oder individuelle Objekte zu sehen sein, sondern Wegsituationen.

Wer bei komoot ein öffentliches Profil hat, dessen Tourenbilder werden automatisch für Trail View ausgewertet und mit Usernamen sowie Erstellungsdatum angezeigt. Wer dies nicht möchte, kann Bilder auch einzeln auswählen und aus der Darstellung entfernen lassen – oder eben seinen Account auf „privat“ stellen. Und wenn man seine Bilder für „Trail View“ zur Verfügung stellen möchte, lädt man sie wie gewohnt hoch – der KI-Algorithmus braucht allerdings ein paar Tage, bis die Bilder dann angezeigt werden.

Leider falsch: Das Bildmotiv liegt laut komoot dort, wo der grüne Pfeil hinweist. Der rote Pfeil zeigt die korrekte Lage, und auf dem Motiv (wir haben hier einen Ausschnitt aus dem Bild vergrößert) ist das Gebäude auch einwandfrei zu erkennen: der Eingang des „Magic Parks“ bei Verden.

 

Nachprüfen ist angesagt

Im ersten Check haben wir ein paar Bilder gefunden, die abseits jeglicher Wegenetze lagen oder auch offensichtlich nicht ganz korrekt platziert sind. Das könnte beispielsweise auf unpräzise Geodaten der aufgenommenen Bilder zurückzuführen sein. In einem Fall war das Ergebnis allerdings komplett falsch positioniert, und dies kann man aufgrund eines eindeutigen Gebäudes auch sehr einfach erkennen. Wirklich verlässlich für die Tourenplanung sind die Bilder in ihrem momentanen Zustand also noch nicht, und das darf man von User-Content auch später nicht erwarten. Vielleicht sollte komoot seine Nutzer anregen, die von ihnen eingestellten Bilder auf Lagegenauigkeit zu prüfen, das würde zumindest helfen, Fehler wie den von uns entdeckten zu vermeiden.

Zuweilen sieht man den Trail vor lauter Fotos nicht mehr – aber bei mehreren Fotos steigt die Gewissheit der korrekten Wegdarstellung. Ob allerdings komoots künstliche Intelligenz diesen Baumstamm als Weg interpretiert hat, muss hier noch offen bleiben …

 

Viel hilft viel

Zudem zeigen einige Bilder auch Momentaufnahmen, beispielsweise einen durch Holzrückearbeiten blockierten Weg. Ein ganz anderer Effekt tritt schon jetzt auf: An beliebten Wegstrecken sind schon so viele Bilder vorhanden, dass man sich zeitfressend durch die ganzen Motive klicken muss.

Trotz aller Mängel bleibt unser Fazit: Eine beachtenswerte Bereicherung der komoot-Karten und ein hilfreicher Service, mit dem die Streckenplanung noch anschaulicher möglich wird.

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