Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

In diesem Test und Vergleich der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 geht es ans Eingemachte: Die Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz stehen auf dem Prüfstand. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches noch? Und wie gut ist die Taschenlampe an der Fenix 7X? Wir haben es für Euch herausgefunden.

Garmin geht mit der beliebten fenix-Serie in die siebte Runde und bricht mit einem bisherigen Paradigma der fenix-Serie: Die reine Tastenbedienung wird durch ein Touchscreen ergänzt. Mit der epix Gen 2 bricht Garmin dann gleich auch noch mit einem weiteren Paradigma, denn die epix Gen 2 ist im Prinzip eine fenix 7 mit einem AMOLED Display statt eines transflektiven MIP-Displays, welches bisher bei jeder fenix-Uhr zum Einsatz kam. Dank gleichzeitiger Nutzung von GPS, Glonass und Galileo sowie eines Multifrequenz-Empfängers (nur Saphir-Modelle) soll die Positionsgenauigkeit weiter erhöht worden sein. Das Gyroskop sowie ABC-Sensoren, welche den Barometer, Höhenmesser und Kompass umfassen, wurde ebenso wie der Herzfrequenzsensor auf die neueste und damit 4. Generation aktualisiert.

Die fenix-Modelle bieten mittlerweile eine unfassbare Funktionsvielfalt, welche wir in diesem Test nicht von A bis Z durchgehen wollen. Stattdessen legt der Test einen Schwerpunkt in den Bereichen Positionsgenauigkeit, Höhenmessung, optische Herzfrequenzmessung sowie auf den Vergleich der Displays und unsere Bewertung in Bezug auf die neue Touch-Bedienbarkeit. Darüber hinaus haben wir auch die neue Taschenlampen-Funktion der fenix 7X getestet (direkt zum Kapitel Taschenlampenfunktion) und beschreiben Euch, wie hoch wir den Nutzen einschätzen.

Garmin fenix 7X Solar
Garmin epix Gen 2

 

Die fenix 7-Serie sowie die epix Gen 2 unterscheiden sich äußerlich nur minimal und auch die Software ist bis auf kleine Ausnahmen (z. B. die Auswahl der möglichen Kartenansichten) identisch. Während die fenix-7-Serie als fenix 7s (42mm), fenix 7 (47mm) und fenix 7X (51mm) in drei unterschiedlichen Gehäuse- und Displaygrößen erhältlich ist, entspricht die epix (47 mm) von den Abmessungen her der fenix 7 und hat als einzigen wesentlichen Unterschied ein AMOLED statt eines transflektives MIP-Displays. Weitere kleine Unterschiede sind z. B. der rote Start-Knopf bei der epix 2 und das Fehlen einer Solaroption.

Oben: epix Gen 2 (47 mm), unten: fenix 7X (52 mm)

Display

Bevor wir uns mit den Sensoren näher beschäftigen, möchten wir die Displays der fenix-7-Serie mit dem Dispplay der epix 2 vergleichen, denn das Display ist der einzige wesentliche Unterschied:

Garmin epix Gen 2 Garmin fenix 7s Garmin fenix 7 Garmin fenix 7X
Display Technik AMOLED transflektives MIP transflektives MIP transflektives MIP
Abmessung 1,3″ 1,2″ 1,3″ 1,4″
Auflösung 416 x 416 Pixel 240 x 240 Pixel 260 x 260 Pixel 280 x 280 Pixel
Touchscreen

 

Der wesentliche Vorteil eines transflektiven MIP Displays ist, dass es das einfallende Licht reflektiert und daher in den meisten Fällen ohne Hintergrundbeleuchtung verwendet werden kann. Daher verbraucht es deutlich weniger Energie und kann dauerhaft eingeschaltet bleiben. Das AMOLED Display ist immer aktiv beleuchtet und muss sich gegen eine helle Umgebung durch starke Beleuchtung durchsetzen, was viel Energie verbraucht. Vorteil des AMOLED Display ist die höhere Auflösung sowie die weitaus bessere Farbintensität, was sich vor allem bei der Nutzung der Karte als großer Pluspunkt erweist. Die Garmin epix Gen 2 bietet ebenfalls einen „Always-on“-Modus, allerdings wird die Displayhelligkeit in diesem Modus massiv reduziert. Durch eine Gestensteuerung wird dann auf die volle Helligkeit gewechselt, was zuverlässig und schnell passiert. Die maximale Helligkeit kann maximal 15 Sekunden aktiv sein.

Ansicht der Karte bei direkter Sonne: links fenix 7X, rechts epix 2
fenix 7X max. Beleuchtung – epix 2 Always-on-Modus
fenix 7X max. Beleuchtung, epix 2 max. Helligkeit

 

Wir hatten bisher immer so unsere Bedenken wenn es um Outdoor-Aktivitäten und AMOLED Displays ging, oft waren die Displays in der direkten Sonne schwer oder gar nicht abzulesen. Doch das Display der Garmin epix Gen 2 konnte uns im Test wirklich positiv überraschen. Es ist extrem hell und war selbst in der direkten Sonne jederzeit gut ablesbar. In der Praxis haben wir keine Situation erlebt, in der das Thema Ablesbarkeit ein Problem gewesen wäre. Das transflektive MIP Display ist zwar in der direkten Sonne eine Klasse für sich, erlebt aber im Schatten immer wieder Grenzbereiche, wo die Ablesbarkeit nicht optimal ist und die Hintergrundbeleuchtung notwendig wird.

Die epix 2 mit AMOLED Display ist auch von der Seite sehr gut abzulesen!

 

Die weitaus bessere Farbintensität der AMOLED Displays gegenüber den transflektiven MIP Displays war in bisherigen Garmin-Modellen zwar „hübsch“ anzusehen, hatte aber in der Praxis eigentlich keinen Gewinn in Bezug auf die Ablesbarkeit z. B. von Werten auf den Datenfeldern. Die epix Gen 2 ist nun jedoch die erste Uhr von Garmin, die eine Kartendarstellung auf einem AMOLED Display bietet. Damit ergibt die hohe Farbintensität einen deutlichen Vorteil, da die Ablesbarkeit der Karte sich gegenüber dem transflektiven MIP Display deutlich verbessert.

Die deutlich höhere Auflösung der epix Gen 2 gegenüber der fenix-7-Serie bringt weitere Vorteile bei der Kartendarstellung: Wer die Karte auf der epix Gen2 gesehen hat, empfindet die Darstellung auf der fenix-7-Serie direkt als „Zumutung“ und wird wohl bereits die Kaufentscheidung getroffen haben, wenn die intensive Nutzung der Karte geplant ist. Die Nutzung der Karte ist dank des Touchscreens nun in beiden Uhren sehr viel komfortabler. Einzig die deutlich kürze Akkulaufzeit der epix 2 könnte das Pendel wieder Richtung fenix 7 ausschlagen lassen.

direkte Sonne links nach rechts: epix 2 max. Helligkeit – fenix 7X MIP – Amazfit GTR 3 PRO max. Helligkeit
epix 2 (Always on) – fenix 7X – Amazfit (Always on)
Displays in hellem Schatten

 

Akkulaufzeit

In Bezug auf die Akkulaufzeit gelingt es Garmin immer wieder die Rekorde der Vorgängerserie zu brechen. Die fenix 7X erreicht, auch dank ihrer Solarladung, extrem lange Laufzeiten. Die epix Gen 2 mit seinem energieintensiven AMOLED Display hingegen muss sich (Herstellerangabe) mit folgenden Laufzeiten zufriedengeben:

Always-on-Modus:

  • Smartwatch-Modus: Bis zu 6 Tage
  • Nur GPS: Bis zu 30 Stunden
  • Alle Satellitensysteme: Bis zu 24 Stunden
  • Alle Satellitensysteme + Multiband (nur Saphir):
    Bis zu 15 Stunden
  • Alle Satellitensysteme + Musik: Bis zu 9 Stunden

 

Wird die Gestensteuerung aktiviert, sind längere Laufzeiten zu erwarten:

  • Smartwatch-Modus: Bis zu 16 Tage
  • Energiesparmodus: Bis zu 21 Tage
  • Nur GPS: Bis zu 42 Stunden
  • Alle Satellitensysteme: Bis zu 32 Stunden
  • Alle Satellitensysteme + Multiband (nur Saphir):
    Bis zu 20 Stunden
  • Alle Satellitensysteme + Musik: Bis zu 10 Stunden
  • Max. Akku GPS: Bis zu 75 Stunden
  • Expedition GPS: Bis zu 14 Tage

Die Laufzeiten (Herstellerangaben) für die fenix-7-Serie sind auf folgendem Bild zusammengefasst:

Grundsätzlich können wir in unserem Test die von Garmin angegebenen Laufzeiten bestätigen, es handelt sich dabei um reale Werte, die unter günstigen Bedingungen auch wirklich erreichbar sind. Letztendlich muss man bei der Entscheidung zwischen epix 2 und fenix 7 die Abwägung Display vs. Akkulaufzeit treffen. Uns konnte die Akkulaufzeit der epix 2 im Test sehr überzeugen, für eine AMOLED Smartwatch ist die Laufzeit hervorragend. Liegt die Uhr ungetragen irgendwo herum, aktiviert sich ein extremer Energiesparmodus mit abgeschaltetem Display. In diesem Zustand kann die Uhr „wochenlang“ rumliegen und verliert nur wenig Energie.

Ladezeiten, Ladeleistung und Akkukapazität

Beide Uhren werden über den typischen Garmin-Anschluss auf der Rückseite geladen. Wir haben dabei den Ladestrom und die Gesamtenergie gemessen, die bei einer vollen Ladung eingeladen wird. Daraus lässt sich auf die Größe des internen Akkus schließen.

Die Ladezeit der epix 2 liegt bei gut zwei Stunden, die fenix 7X benötigt hingegen knapp drei Stunden. Die epix Gen 2 lädt mit einer etwas höheren Leistung und ist daher bereits nach einer Stunde zu 85 Prozent geladen. Für eine komplette Ladung benötigt die epix Gen 2 ca. 1,95 Wattstunden, die fenix 7X hingegen gut 3 Wattstunden. Die Akkukapazität der fenix 7X liegt damit nur ca. 1/3 höher, was noch mal deutlich macht, das die massiv längeren Laufzeiten der fenix 7X gegenüber der epix 2 vor allem dem geringeren Energieverbrauch des MIP-Displays zu verdanken ist.

Garmin Ladekabelanschluss auf der Rückseite der Garmin fenix 7X Solar

 

Die Solarfunktion der fenix 7X haben wir im Rahmen des fenix 6X Tests ausführlich vorgestellt. Die Leistung soll bei der 7X noch mal etwas verbessert worden sein, was jedoch schwer zu testen ist. Insgesamt sollte die Solarfunktion nicht überbewertet werden. So haben wir die Uhr einen ganzen Tag in der direkten Sonne belassen und auch der Sonne nachgeführt. Es war aber auf diese Weise nicht möglich, im normalen Smartwatch-Modus eine Erhöhung des Ladezustandes der Uhr zu erreichen. Immerhin aber wurde auch über Tage hinweg kein Prozent verbraucht.

Im normalen Alltag am Handgelenk bekommt die Uhr natürlich nur ein Bruchteil der Sonnenenergie ab und entsprechend gering ist der Einfluss auf die Laufzeit im GPS- oder Smartwatch-Modus. Ganz anders sieht es natürlich im Energiesparmodus aus. Hier verbraucht die Uhr derart wenig Energie, dass der Einfluss der Solarladung wesentlich wird und Laufzeiten von über einem Jahr möglich sind bzw. bei viel Sonne auf jede zusätzliche Ladung verzichtet werden kann.

Das Solar-Widget zeigt die Solarladeleistung der letzten Stunden und die Summe des Tages …

Höhenmesser

Um die Genauigkeit der Höhenmessung zu bestimmten, haben wir wie üblich einen Turm- und einen Treppentest gemacht. Bei diesen Tests wird die Höhe manuell kalibriert und dann ein Turm bzw. eine Treppe im gleichmäßigen Tempo auf- und abgelaufen. Durch die bekannte Höhe des Turms bzw. der Treppe können die von der Uhr summierten Auf- und Abstiegssummen zuverlässig getestet werden.

Rauschen

Ein barometrischer Höhenmesser unterliegt einem gewissen „Rauschen“, was bedeutet, auch ohne Höhenveränderung werden minimale Luftdruckveränderungen gemessen. Damit sich diese minimalen Schwankungen nicht beliebig aufsummieren, werden entsprechende Filter verwendet. In unserem Test war auffällig, dass sowohl die fenix 7X sowie die epix Gen2 und auch die fenix 5 Plus einen sehr konsequenten Filter verwenden: Wenn die GPS-Postion sich nicht wesentlich verändert, wird auch keine Höhe summiert. Die Uhr geht also davon aus, dass ohne einen Standortwechsel auch keine Höhenveränderung möglich ist, was in der Praxis zwar oft, aber eben nicht immer stimmt (z. B wenn man eine Leiter hochsteigt). Der Vorteil an diesem Filter ist jedoch, dass man z. B. bei einer Pause keinerlei Veränderung der Höhe angezeigt bekommt und sich die Summe von Auf- und Abstieg nicht verändert, weder in der Anzeige auf dem Gerät noch in der Trackaufzeichnung.

Das GPS-Handgerät Garmin GPSMap 65s geht hier einen etwas anderen Weg. Für die Anzeige auf dem Gerät wird hier ebenfalls ein recht starker Filter verwendet, welcher dazu führt, dass im Stand in aller Regel keine Höhenmeter summiert werden. Im Track hingegen, wird auch das Rauschen mehr oder weniger aufgezeichnet. So ergibt sich im Track nach 10 Minuten durchaus eine aufsummierte Schwankung von 10–15 Metern.

Bei diesem Test haben wir auch die Amazfit GTR 3 PRO mitgetestet. Diese Uhr geht noch mal einen anderen Weg und filtert das Rauschen auch für die Anzeige auf der Uhr nicht. Das bedeutet, dass die Summen für Auf- und Abstieg sich auch in jeder Pause weiter aufsummieren, was bei langen Pausen durchaus zu deutlich erhöhten Werten für Auf- und Abstieg führen kann. Die Stärke dieser Lösung ist allerdings, dass auch sehr kleine echte Höhenveränderungen zuverlässig erkannt werden (siehe Treppentest).

Turmtest

Bei diesem Test wird ein Turm von 20,19 Meter insgesamt 5 x bestiegen, was einen Sollwert von 101 Metern ergibt. Im Anschluss wurde zunächst oben auf dem Turm, danach unten eine längere Pause eingelegt, bei der sich die Position und die Höhe nicht geändert hat.

 

 

Anzeige im Gerät
ohne Pausen
Anzeige im Gerät
mit Pausen
Track ohne Filter
ohne Pause

Track ohne Filter
mit Pause

Garmin epix 2 Gen
100m 100m 100m 110m
Garmin fenix 7X
99m 99m 99m 110m
Amazfit GTR 3 PRO 99m 112m 99m 112m
Garmin GPSMap 65s 92m 92m 124m 175m
Garmin fenix 5 Plus 84m 84m 84m 116m

 

Bei diesem Test sind die beiden neuen Garmin-Uhren fenix 7X sowie epix Gen 2 die klaren Gewinner. Die Höhe wird extrem genau gemessen und die Pausen, sowohl oben auf dem Turm als auch am Ende unten, haben, zumindest in der Anzeige auf dem Gerät, keinen negativen Einfluss auf das Messergebnis. Auch die Amazfit GTR 3 PRO schlägt sich nicht schlecht. Allerdings summiert sie die Höhe in Pausen ebenso auf der Uhrenanzeige stetig auf, was sich bei längeren und häufigeren Pausen erheblich in der Summe niederschlägt.
Das GPSMap 65s hat einen sehr empfindlichen Sensor, welcher entsprechend stark rauscht. Dank der guten Filterung ist die angezeigte Höhe aber weitgehend korrekt. Die fenix 5 Plus erreicht das schwächste Ergebnis mit einer negativen Abweichung von fast 20 Prozent.

Links nach rechts: fenix 5 Plus, Amazfit GTR 3 PRO, epix 2, fenix 7X, GPSMap 65s

 

Ein genauer Blick auf das Diagramm zeigt einen kleinen Nachteil der an die Position gekoppelten Filterung der fenix 7 bzw. epix Gen 2: Es dauert nach dem Start ein paar Meter bzw. Höhenmeter, bis die Uhr überhaupt auf den Anstieg reagiert. Für die Summe der Höhe hat das jedoch keinen negativen Effekt. Deutlich zu sehen: Nach der letzten Positionsänderung läuft die Höhenmessung der fenix 7 bzw. epix Gen 2 noch ca. 2 Minuten nach, dann wirkt der Filter und die Höhe verändert sich nicht mehr. Die fenix 5 Plus scheint einen ähnlichen Filter zu haben, welcher aber etwas weniger stark wirkt.

Treppentest

Bei diesem Test wurde eine Treppe mit 2,3 Meter Höhenunterschied insgesamt 20 x bestiegen, was einen Sollwert von 46 Höhenmetern ergibt. Die Schwierigkeit bei diesem Test liegt für den Sensor darin, kleine Höhenveränderungen vom Hintergrundrauschen zu trennen.

 

Anzeige im Gerät
Track ohne Filter Track mit 0,5m Filter
Amazfit GTR 3 PRO
19m 20m 13m
Garmin fenix 7X
9m 24m 20m
Garmin GPSMap 65s
7m 52m 45m
Garmin epix Gen 2 3m 28m 21m
Garmin fenix 5 Plus 2m 12m 9m

 

Dieser Test zeigt deutlich die Nachteile von Filtern jeder Art, denn Filter bedeuten immer auch ein Verlust an Information. Alle 20 Treppenauf- und -abstiege können nur von der Amazfit GTR 3 PRO bzw. dem Garmin GPSMap 65s im Track korrekt abgebildet werden. Die fenix 5 Plus, die fenix 7 und die epix Gen 2 werden mehr oder weniger Opfer des Filters und sind nicht in der Lage, diese kleinen Höhenveränderungen korrekt zu summieren bzw. im Track abzubilden.

Falsch aufsummierte Höhe bei der AMAZFIT GTR 3 PRO (2te von links)

 

Doch was bedeuten die beiden Testergebnisse nun für die Praxis? Im Turmtest sind fenix 7X und epix Gen2 die klaren Sieger, im Treppentest scheinen eher die Amazfit GTR 3 Pro bzw. das GPSMap 65s stärker zu sein. Letztendlich kommt es immer darauf an, was man als Nutzer gerne haben möchte. Geht es darum, jede kleinste Höhenänderung (z. B. auch einen kurzen Abstecher auf einen Hochsitz) möglichst genau im Track abzubilden, sind Filter immer eine riskante Sache. Auf der anderen Seite sind Filter notwendig, um das ungewollte Aufsummieren von Höhenmetern durch das Rauschen der Sensoren effektiv zu unterdrücken.

Unserer Meinung nach ist die Höhenmessung der fenix 7 bzw. der epix Gen2 so ziemlich das Beste, was wir bisher getestet haben. Die Filter machen Sinn und führen am Ende des Tages bzw. der Tour zu sehr genauen Höhensummen, unabhängig von möglichen Pausen. Die besseren Ergebnisse der Amazfit GTR 3 PRO sowie des GPSMap 65s beim Treppentest sind in erster Linie dem Grundrauschen geschuldet, welches sich über den Testzeitraum ja ebenfalls aufsummiert. Dennoch muss man fairerweise sagen, dass die Filter der fenix 7X und epix Gen 2 sehr konsequent sind und somit kleinste Höhenveränderungen nicht immer zuverlässig erfassen und summieren.

Optischer Herzfrequenz- und Blutsauerstoffsensor der fenix 7X

Optische Herzfrequenzmessung

Sowohl die Garmin fenix-7-Serie als auch die Garmin epix Gen 2 sind mit dem neuesten optischen HR-Sensor der 4. Generation ausgestattet. Da beide Uhren den gleichen Sensor sowie die gleiche Software verwenden, haben wir uns im Test auf die Garmin epix Gen 2 beschränkt und sind überzeugt, dass die Testergebnisse auf die fenix-7-Serie übertragen werden können. Wir haben den neuen Sensor ausführlich beim Laufen getestet und mit einem Garmin Herzfrequenz-Brustgurt vergleichen.

Garmin Epix 2 Herzfrequenzmessung Test

 

Auswertung Diagramm

Das Diagramm zeigt Folgendes: 5 Minuten leichtes Laufen – dann ein kurzer Sprint von ca. 30 Sekunden – gefolgt von einer Geh- und Laufphase – danach ab Minute 10 wurde das Tempo langsam bis zur maximalen Herzfrequenz erhöht – gefolgt von einer Geh- und Laufphase – bei Minute 15 erfolgt ein zweiter kurzer Sprint für ca. 30 Sekunden – wieder gefolgt von einer Geh- und Laufphase.

Epix 2 Auswertung: Zunächst weicht die gemessene Herzfrequenz zwischen optischer Messung und dem Brustgurt kaum ab. Die optische Messung hinkt minimal nach, was jedoch zu vernachlässigen ist. Beim ersten Sprint, ab Minute 5, reagiert der optische Sensor deutlich zeitverzögert. Der Peak der optischen Messung gegenüber der Brustgurtmessung ist um ca. 40 Sekunden zeitverzögert und erreicht in der Spitze nur 20 Schläge weniger.

In der folgenden Geh- und Laufphase gleichen sich die Messergebnisse recht schnell wieder an, wobei hier die optische Messung bei Minute 9 einen Anstieg misst, welcher weder durch eine erhöhte Schrittfrequenz noch über die Brustmessung nachvollziehbar ist.

Die langsame Temposteigerung ab Minute 10 wird vom optischen Sensor nur mit einem sehr geringen Zeitverzug von ca. 5 Sekunden korrekt gemessen und erreicht auch in der Spitze nahezu den gleichen Wert, der auch vom Brustgurt gemessen wurde.

In der folgenden Geh- und Laufphase wurde die Schrittfrequenz bei Minute 13:45 kurz erhöht. Erneut zeigt sich gegenüber der Brustmessung ein Zeitversatz von ca. 25 Sekunden.

Der kurze Sprint, ab Minute 15, wird wie schon der erste Sprint mit einem deutlichen Zeitversatz und mit einer zu geringen Höhe der Herzfrequenz gemessen. In der abschließenden Geh-, Lauf- und Ruhephase sind beide Messungen nahezu identisch. Die durchschnittliche Herzfrequenz unterscheidet sich nur unwesentlich und liegt mit 146 Schlägen pro Minute für den Brustgut nur um einen Schlag höher als bei der optischen Messung mit 145 Schlägen pro Minute.

Epix 2 Herzfrequenzmessung am Handgelenk, Herzfrequenzbereiche

 

Fazit optische Herzfrequenzmessung

Unsere Testergebnisse decken sich weitgehend mit den Testergebnissen zur Garmin fenix-6-Serie, zu der wir auch ein ausführliches Video über die optische Herzfrequenzmessung gemacht haben. Konnten wir gegenüber der 2. Generation (z. B. fenix 5 Plus) noch eine deutliche Steigerung bei der 3. Generation der optischen HR-Sensoren feststellen, so bleibt diese erneute deutliche Steigerung bei der 4. Generation unserer Meinung nach aus. Die grundsätzlichen Schwächen der optischen HR-Messung bleiben auch bei der 4. Generation deutlich sichtbar und machen sich vor allem bei schnellen Tempowechseln negativ bemerkbar.

Bei Trainingsformen mit kurzen Belastungsspitzen (Intervall- und Sprinttraining) wurde mit der fenix 7 bzw. epix Gen 2 unserer Meinung nach keine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger erreicht. Die Zuverlässigkeit und vor allem die Geschwindigkeit der Messung bleiben unbefriedigend, was den Einsatz eines HR-Brustgurts zwingend erscheinen lässt.

Dennoch ist die optische Messung bei der Garmin fenix-7-Serie bzw. der epix Gen 2 auf einem sehr hohen Niveau und bisher, zumindest bei durch uns getesteten Sensoren, unübertroffen. Die Zuverlässigkeit der Messung konnte bei der 4. Generation zumindest etwas gesteigert werden. So ist die Messung unserer Meinung nach auch bei kaltem Körper zuverlässiger als bei Vorgängerversionen und neigt weniger zu unerklärlichen Ausreißern nach oben bzw. unten.

Das Ergebnis kann von Tester zu Tester und bei extrem kalten Bedingungen deutlich abweichen, wobei die grundlegenden Zusammenhänge Gültigkeit behalten.

epix 2 vs. fenix 5 Plus: Verbesserung nicht nur in der Genauigkeit; auch die Auswertung auf der Uhr ist deutlich umfangreicher

 

Genauigkeit der Standortermittlung

Noch vor einigen Jahren haben wir in unseren Tests von „Genauigkeit des GPS-Empfangs“ geschrieben, wenn es um die Präzision der Standortermittlung ging. Mittlerweile setzen auch Uhren auf den parallelen Empfang unterschiedlicher Satellitennavigationssysteme. Konkret empfangen sowohl die fenix-7-Serie als auch die epix Gen2 Satellitennavigationssysteme wie das amerikanische GPS, das russische Glonass sowie das europäische Galileo, um eine maximale Redundanz und Genauigkeit zu erreichen. Zusätzlich, für Europa aber nicht weiter relevant, können auch Signale von NAVIC (Indien) sowie BeiDou (China) und QZSS (Japan) empfangen werden. Darüber hinaus können die Uhren (nur Saphir-Modelle!) auch Dual-Frequenz-GPS nutzen, ein extra Frequenzband (L5), welches seit 2015 zusätzlich über die GPS-Satelliten gesendet wird. Die Nutzung von zwei verschiedenen Frequenzen, welche sich in der Ionosphäre und auch bei Reflexionen am Boden unterschiedlich verhalten, kann die Genauigkeit deutlich steigern.

Trackvergleich

Wir haben die Uhren mit einem Garmin Handgerät, dem GPSMap 65s sowie einem etwas älteren Garmin fenix 5 plus und der Amazfit GTR 3 Pro in unterschiedlichen Situationen verglichen. Das GPSMap 65s verfügt ebenfalls über einen sog. Multi-GNSS, die Garmin fenix 5 plus hingegen muss sich noch auf eine GPS/Galileo- (von uns im Test verwendet) oder GPS/Glonass-Kombination verlassen. Die Amazfit GTR 3 Pro kann GPS, Galileo und Glonass auch parallel auswerten.

Auflösung bei kurzen Distanzen

Eine hohe Auflösung und genaue Positionsermittlung ist nicht nur wichtig, wenn es darum geht, ein bestimmtes Ziel z. B. beim Geocaching zu finden, auch zur korrekten Ermittlung der zurückgelegten Distanz und damit zur Messung der Geschwindigkeit (Pace) ist es wichtig, dass zudem kleine Positionsveränderung gut erfasst werden. Im folgenden Test haben wir eine Strecke von 10 Metern genau 30 x abgelaufen und den Test zunächst im normalen Tempo (Gehen) und danach im gesteigerten Tempo (Laufen) absolviert. Im besten Fall sollte also eine Distanz von 300 Metern aufsummiert werden, nicht weniger aber auch nicht mehr.

Ergebnis im Tempo „Gehen“

Links nach rechts: GPSMap 65s, epix Gen 2, fenix 5 Plus, fenix 7X, Amazfit GTR 3 PRO

 

Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend! Mit genau 300 Metern hat die epix Gen 2 das perfekte Testergebnis geliefert. Aber auch das GPSMap65s mit 298 Metern bzw. die fenix 7X mit 290 Metern liegen so nahe am Sollwert, dass man von einer Punktlandung sprechen kann. Die fenix 5 Plus erreicht mit 270 Metern ebenfalls noch ein gutes Ergebnis. Die Amazfit GTR 3 PRO summiert nur 180 Meter, was eine deutliche Abweichung bedeutet und in der Praxis durchaus relevant ist, weil es sich negativ auf die Pace-Genauigkeit auswirken kann, vor allem wenn man bei einem Lauf die Richtung um 180 Grad wechselt.

Ergebnis im Tempo „Laufen“

Links nach rechts: GPSMap 65s, epix Gen2, fenix 5 Plus, fenix 7X, Amazfit GTR 3 PRO

 

Wie zu erwarten sind die Ergebnisse mit zunehmendem Tempo ungenauer. Das beste Ergebnis liefert erneut die epix Gen 2 mit 260 Metern, dicht gefolgt von der fenix 7X mit 250 Metern. Mit etwas Abstand folgt die fenix 5 Plus mit immerhin 220 Metern, dann das GPSMap 65s mit nur noch 188 Metern. Das Schlusslicht ist erneut die Amazfit GTR 3 PRO, die von den zurückgelegten 300 Metern nur 110 Meter erfasst.

Auch wenn dieser 10-Meter-Test etwas theoretisch anmuten mag, unsere Erfahrung sagt, dass dieser Test zuverlässige Rückschlüsse auf die allgemeine Genauigkeit in der Praxis zulässt. Die Ergebnisse der Multi-GNSS-Uhren, epix Gen 2 sowie fenix 7X, sind super beeindruckend und können sogar das Handgerät GPSMap 65s locker schlagen. Eine weitere Steigerung ist fast nicht mehr denkbar: Im Gehtempo wird die Distanz mit einer derart hohen Zuverlässigkeit ermittelt, wie es vor Jahren noch undenkbar war. Entsprechend zuverlässig sind dann weiter auf der Distanz und Zeit basierende Werte, vor allem die Ermittlung der Geschwindigkeit (Pace).

Standard-Track-Testrunde

Auf unserer „Standard-Track-Testrunde“ sind einige Herausforderungen zu bewältigen. Klicke auf die (i) Symbole, um anzuzeigen, wo eine besondere Herausforderung auf dem Track zu finden ist.

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Auswertung mit Abweichung von der Referenzstrecke:

Das Ergebnis ist, wie schon beim vorherigen 10-Meter-Test, sehr beeindruckend. Die epix Gen2 sowie die fenix 7X (am Arm getragen) zeigen einen extrem genauen und detallierten Track, welcher dem GPSMap 65s, als großes Handgerät, in nichts nachsteht. Die minimal schlechteren Werte für die fenix 7X (auch wenn bereits beim 10-Meter Test zu beobachten) sollten nicht überbewertet werden. Der Unterschied ist minimal und liegt innerhalb der Grenzen der Testgenauigkeit, denn auch die Referenz (das Kartenmaterial) ist nicht beliebig genau.

Die Garmin fenix 5 Plus fällt bei der statistischen Abweichung bereits etwas ab, die kleinen Abweichungen sind auch auf der Karte deutlich sichtbar. Die Amazfit GTR 3 PRO bildet in diesem Test zwar das Schlusslicht, mit teils gut sichtbaren Abweichungen, kann jedoch im langjährigen Vergleich mit vielen anderen Navis und Uhren auf dieser Teststrecke durchaus noch als gut bewertet werden! Sowohl die fenix 5 Plus als auch die Amazfit GTR3 PRO summieren im Stand bei schwierigem Empfang (in diesem Test: Carport) deutlich mehr Distanz auf als die drei anderen Testkandidaten, ohne jedoch komplett auszuwandern, was wir auch schon oft bei anderen Produkten beobachtet haben.

Fahrrad-Track

Der nachfolgende Track ist mit dem Fahrrad entstanden, wobei der zweite Teil dann geschoben wurde, da die Kette gerissen ist. Gesicht auf dem Kopf

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Für diesen Track haben wir keine Referenzstrecke ermittelt. Wir verlassen uns bei der Analyse auf das Kartenbild. Dabei fällt Folgendes auf:

  • Die Amazfit GTR 3 PRO „schneidet“ bei höherem Tempo auf dem Fahrrad gerne die Kurven, was keiner exakten Abbildung der Fahrstrecke entspricht.
  • Die Amazfit GTR 3 PRO, aber auch die Garmin fenix 5 Plus, liegen bei der schnellen Abfahrt im Wald deutlich abseits der Straße, wobei auch die fenix 7X etwas weiter auswandert als die epix Gen 2 und das GPSMap 65s.
  • Die von Google eingeblendeten Wege im Wald passen nicht zum Satellitenbild, korrekt ist aber das Satellitenbild.
  • Auch das GPSMap 65s wandert auf dem Waldweg teilweise etwas aus, den besten Track zeigt letztendlich wieder die epix Gen 2.
  • Im Stand (unten bei der Überquerung des Laubaches, wo die Kette gerissen ist) bildet die fenix 5 Plus eine deutliche Trackwolke und summiert so Strecke auf, die nicht zurückgelegt wurde.
  • Zu Fuß (sehr langsam, da bergauf und Fahrrad getragen) ist der Track der fenix 5 Plus sehr unruhig und summiert daher unnötig Strecke.

Wenn wir das Gesamtbild beurteilen, ist die epix Gen 2 wieder der Gewinner, vor dem GPSMap65s und dicht gefolgt von der fenix 7X. Mit etwas Abstand folgt dann die Amazfit GTR 3 PRO und die fenix 5 Plus bildet hier das Schlusslicht. Das die epix Gen 2 nun doch immer und immer wieder leicht vor der fenix 7X liegt, kann eigentlich kaum mehr ein Zufall sein, ein minimaler Unterschied scheint zu bestehen.

Track-Genauigkeit fenix 7X

 

Folgende Distanzen wurden auf den jeweiligen Geräten angezeigt:

  • Garmin fenix 5 Plus: 5,15 Kilometer
  • Garmin GPSMap 65s: 5,08 Kilometer
  • Garmin fenix 7X: 4,97 Kilometer
  • Garmin epix Gen 2: 4,95 Kilometer
  • Amazfit GTR3 PRO: 4,36 Kilometer

Auf der Karte haben wir 4,91 Kilometer für diese Strecke „gemessen“, was in der Regel eine sehr hohe Genauigkeit bringt. Und wieder ist die epix Gen 2 der „Sieger“, denn sie liegt am nächsten an der gemessenen Strecke. Besonders auffällig war hier die Amazfit GTR 3 PRO, welche bei sehr geringen Geschwindigkeiten, unter 2–3 km/h, gar keine Distanz mehr summierte. Der Track wird zwar korrekt weiter aufgezeichnet und bei einer späteren Trackauswertung in Drittanbieterprogrammen wird auch die korrekte Distanz summiert, in der Uhr selbst aber und auch in der Auswertungs-App Zepp von Amazfit wird die Distanz nicht summiert, wenn man zu langsam unterwegs ist. Zunächst dachten wir, dass das nur im Fahrrad-Profil der Fall ist, aber es passiert bei jedem Profil und ist unserer Meinung nach eher ein Bug als ein Feature, denn so kommen deutlich zu kurze Strecken zusammen, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, sehr langsam unterwegs ist.

Tracking-Test: Testanordnung im Fahrzeug

 

Track mit Fahrzeug

Zu guter Letzt noch ein Track, welcher im Fahrzeug erstellt wurde: Hier zeigt sich das gleiche Bild: Insgesamt sind alle Tracks sehr gut bis gut. Am stärksten ist wieder die Multi-GNSS-Fraktion mit epix Gen2, fenix 7X und GPSMap 65s. Mit etwas Abstand folgen fenix 5 Plus und Amazfit GTR 3 PRO, die immer mal wieder etwas aus der Spur wandert.

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Taschenlampe der fenix 7X

Nur die fenix 7X besitzt eine Taschenlampen-Funktion und hat damit ein tolles Alleinstellungsmerkmal. Wir haben die Funktion in vielen Situationen getestet und konnten uns so eine Meinung zu dieser Funktion bilden. Die weißen und roten LEDs sitzen oben an der Uhr und strahlen in einem recht breiten Winkel ein gleichmäßiges Licht ab. Die Helligkeit kann in vier Stufen eingestellt werden, darüber hinaus gibt es noch eine Rotlicht-Funktion. Wir haben folgende Helligkeiten und Laufzeiten gemessen:

Stufe Helligkeit in einem Meter Distanz Akkulaufzeit
Stufe 4 ca. 6 Lux ca. 5 Stunden
Stufe 3 ca. 4 Lux ca. 8 Stunden
Stufe 2 ca. 1,5 Lux ca. 19 Stunden
Stufe 1 ca. 0,2 Lux ca. 5 Tage
Rotlicht ca. 0,3 Lux ca. 22 Stunden

 

Zum Vergleich: Der Vollmond bringt eine Helligkeit von ca. 0,25 Lux und ermöglicht es noch zu lesen. Entsprechend können wir bestätigen, dass man selbst auf Stufe 1 durchaus ein Buch lesen kann, wobei es mit Stufe 2 deutlich angenehmer ist. Auch um alltägliche Aufgaben, wie z. B. Kochen, Waschen, Ausrüstung sortieren usw., zu erledigen, ist die Helligkeit absolut ausreichend, auch wenn dazu die Stufen 3 oder besser 4 gewählt werden sollten. Auch kleine Höhlen oder Stollen lasen sich problemlos mit dem Licht der Uhr erkunden. Eine Karte kann problemlos mit der roten LED abgelesen werden. Das rote Licht hat den Vorzug, dass das Auge lichtempfindlich bleibt und man nicht geblendet wird.

Fenix 7X Taschenlampe: rotes Licht
Taschenlampenfunktion im Shortcut-Menü

 

Doch kann man mit der Uhr auch im dunklen Wald laufen gehen? Wir haben das getestet und sind nicht überzeugt: Um den Boden vor sich auszuleuchten, muss man das „Schwingen“ des Arms reduzieren und nimmt damit beim Laufen eine leicht verkrampfte Haltung an. Zwar ist die Position der LEDs an der Uhr recht praktisch zum Laufen, so das die Uhr durchaus am Arm bleiben kann, aber die Gesamthelligkeit ist auf Dauer doch anstrengend und ermöglicht unserer Meinung nach keinen entspannten Nachtlauf, wie man es mit einer guten Stirnlampe kennt.

Es ist möglich, auch schwierige Strecken im Lauftempo zu bewältigen, ohne sich direkt die Haxen zu brechen, allerdings muss man dazu wirklich hochkonzentriert sein. Für eine ungeplante Nachtaktion eine super Hilfe, für ein geplantes und dauerhaftes Training im Dunkeln aber definitiv keine Lösung! Da der Arm beim Gehen, im Gegensatz zum Laufen, sehr stark schwingt, ist eine gleichmäßige Beleuchtung bei getragener Uhr nicht möglich. Auch wenn das Tempo geringer ist, reicht die ungleichmäßige Ausleuchtung nicht für eine sichere Begehung schwieriger Wege. Für eine brauchbare und gleichmäßige Ausleuchtung, muss die Uhr vom Arm genommen und mit der Hand getragen werden. In allen Fällen ist ein Laufen oder Gehen nur in Stufe 4 denkbar, alle anderen Stufen sind deutlich zu dunkel.

Insgesamt ist die Taschenlampen-Funktion wirklich genial und für viele Anwendungsfälle absolut ausreichend und praxistauglich. Ein Licht immer dabei und immer am Arm zu haben, bringt einen riesen Nutzeffekt für alle, die wirklich Outdoor unterwegs sind und das nicht nur am Sonntagnachmittag. Enttäuscht wird man allerdings, wenn man dachte, seine Stirnlampe von der Ausrüstungsliste komplett streichen zu können. Zum einen ist der Akkuverbrauch vor allem in Stufe 4 nicht zu vernachlässigen. Zum anderen kommt man dann beim Laufen und Wandern im Dunkeln doch recht schnell an die Grenzen einer komfortablen und schnellen Fortbewegung.

Bilder zur Epix 2 und Fenix 7X

Hier noch ein paar schicke Bilder rund um die tapferen Testkandidaten …

Garmin epix 2
Garmin epix 2
Oben: epix 2 Unten: fenix 7X
epix 2: Kartenansicht Nacht
epix 2 alternative Kartenansicht: Hotmap

Fazit

Wir haben uns in diesem Test vor allem die Sensoren der Garmin epix 2 sowie der fenix 7X angeschaut:

  • Höhenmesser
  • Herzfrequenz
  • Standort

Zusätzlich haben wir die unterschiedlichen Displaytechnologien verglichen und die Taschenlampen-Funktion der fenix 7X getestet. Da beide Uhren die gleichen Sensoren verbaut haben sollten, ist nicht verwunderlich, dass die Testergebnisse der Sensoren beider Uhren nahezu identisch waren. Dennoch war bei jedem Test die epix Gen 2 ein Tick besser, was nicht überbewertet werden sollte, aber dennoch interessant ist.

Beide Modelle, die epix Gen 2 sowie die fenix 7X, haben sowohl bei der Höhenmessung als auch bei der Standortermittlung hervorragende Ergebnisse gezeigt, die gegenüber der Vorgängerversion noch mal eine deutliche Steigerung darstellen. Besonders die Mulit-GNSS-Technik bringt entscheidende Vorteile bei der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Standortermittlung und damit auch der Ermittlung der zurückgelegten Strecke sowie der Tempos. Bei der optischen Messung der Herzfrequenz konnten wir keine wesentliche Verbesserung gegenüber der fenix-6-Serie erkennen, das Niveau war bereits sehr hoch. Die allgemeinen Beschränkungen der optischen Messung bleiben auch bei der fenix-7-Serie präsent.

Beide Display-Typen, das AMOLED Display der epix Gen 2 sowie das MIP-Display der fenix-7-Serie sind outdoortauglich und haben jeweils Vor- und Nachteile. Insgesamt konnte uns das AMOLED Display der epix Gen 2 aber, gerade im Zusammenhang mit der tollen Kartendarstellung, deutlich stärker überzeugen und die Ablesbarkeit war in Summe besser als auf der fenix-7-Serie. Der Nachteil besteht unserer Meinung nach weniger in der Ablesbarkeit im Sonnenlicht als beim höheren Energieverbrauch. Dennoch ist es Garmin gelungen, der epix Gen2 eine wirklich praxistaugliche Akkulaufzeit zu ermöglichen, auch wenn die fenix 7X hier mit Solarfunktion und MIP-Display sowie dem größeren Akku in einer anderen Liga spielt.

Die Entscheidung zwischen den beiden Uhren ist sicher nicht einfach: Wir würden uns aber für die epix 2 entscheiden, vor allem wegen der überragenden Kartendarstellung und dem leichten Gewicht. Einzig die geniale Taschenlampenfunktion würden wir vermissen und hoffen, dass diese Funktion in der nächsten epix-Version auch verbaut sein wird.

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Schöne Bilder zeigt man gern …

Hier noch mehr Bilder aus unserem Test der Garmin Epix 2 und Fenix 7X:

epix 2 Sonnenstand
epix 2 ABC Widget
epix 2 POI-Umkreissuche
fenix 7X Widget-Liste
fenix 7X Uhrenmodus mit Solaranzeige
epix 2 Uhrenmodus
fenix 7X Solar Wochenertrag
fenix 7X Herzfrequenz Auswertung
epix 2 Menüansicht

 

7 Kommentare zu “Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

  1. Ihr habt doch ein Fenix 7X Solar getestet, das hat doch gar kein Multi-Band(Dual Frequency). Multi-Band hat nur die jeweilige Sapphire Edition. Oder habe ich da was falsch verstanden.

    1. Wir haben die Sapphire Versionen mit Mulitband getestet, auf dem Bild im Abschnitt Genauigkeit der Standortermittlung siehst Du ja auch die Einstellung „Alle + Mulitband“…
      VG

  2. Danke für den tollen Artikel und die ausführlichen Tests. Für mich Anlaß mich mit der Thematik mehr zu beschäftigen. Ziel erreicht. 😉

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