Audio und Video
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Audio und Video
Die Bewertung von Audio- und Videoqualität beruht sehr oft auf subjektiver Wahrnehmung, deshalb haben wir viele Videos im Original bereitgestellt. Auf die Weise kann sich jeder Leser ein eigenes Urteil bilden. In diesem Abschnitt vergleichen wir die Videoqualität der Dashcams untereinander sowie innerhalb der unterschiedlichen Auflösungen eines Gerätes. Die Premium-Dashcam 622GW erlaubt besonders detailreiche Aufnahmen in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde (fps, frames per second). Doch sie schießt auch 60 Bilder pro Sekunde bei immer noch bemerkenswerten 2560 x 1440 Pixel in QHD (besser als Full-HD+). An die Spitze bringt sie es allerdings mit einer Bildrate von 120 fps in Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel). Im Gegensatz dazu schafft die kleine Autocam 322GW maximal 60 fps bzw. alternativ 30 fps in Full-HD und HD.
Unsere Testkandidaten haben Videos von etlichen Fahrten in unterschiedlichen Fahrzeugen aufgenommen:
- VW T6: Autobahn, Landstraße, Nebenstraßen, City, Tag, Nacht, Dämmerung, wolkig, sonnig
- VW E-Golf: Autobahn, sonnig
- Smart: Pflasterstein, City, Nacht
- BMW Active Tourer: Autobahn, Landstraße, Sonne, Gegenlicht
Vorab sei gesagt: Je weniger das Auto vibriert, desto besser die Aufnahmen. Videoaufnahmen in einem Smart bringen wohl jede Dashcam an ihre Grenzen. Die geringe Federung leitet jede einzelne Bodenunebenheit weiter. Doch auch Smart-Fahrer wollen womöglich eine Dashcam nutzen dürfen, weshalb wir kurz testen, ob die Bildstabilisierung der 622GW da eine Hilfe sein kann.
Natürlich war die 4K-Auflösung das Highlight im Test und so filmten wir mit der 622GW meistens in 4K/30 fps, teilweise aber auch in QHD (1440p/60 fps) sowie in Full-HD (1080p/120 fps). Der Mittelklasse-Proband 322GW drehte die Mehrheit seiner Videos in 1080p und 60 fps, daneben noch einige mit nur 30 fps in Full-HD.
Zur Audio-Qualität lautet unser Fazit: Die Premium-Dashcam nimmt mit zwei Mikrofoneingängen differenzierter auf. Während die 322GW mit nur einem Mikrofon-Eingang eher die Fahrtgeräusche des eigenen Fahrzeugs aufnimmt, registriert die 622GW außerdem die Außengeräusche von vorbeifahrenden Autos. Bei der Lautsprecher-Ausgabe konnten wir keine nennenswerten Unterschiede ausmachen.
Ein paar allgemeine Beobachtungen zu den Videoaufnahmen: Die Farben der 622GW sind etwas gelblicher bei Tageslicht, sobald der Polarisationsfilter eingestellt ist. Wenn man mal Urlaubsvideos drehen oder eine schöne Landschaft realitätsgetreu filmen möchte, kann man den Polarisationsfilter auf Null stellen, um den gelblichen Touch loszuwerden. Aufnahmen der 322GW bei Dämmerung und bei Nacht sind immer ein Stück dunkler als die der 622GW in 4K, aber nicht unbedingt schlechter. Apropos Urlaubsvideos: Nextbase Dashcams können Videos auch im Zeitraffer aufnehmen.
Dashcam-Qualität bei Tag: Bilder und Videos
Im Sonnenschein glänzt die Premium-Dashcam in all ihrer Pracht und liefert gestochen scharfe 4K-Clips mit kräftigen Farben, aber auch eine Nextbase 322GW muss sich im Sonnenschein nicht verstecken, wie die Full-HD-Bilder beweisen. Im linken Bild unten kommt außerdem der Polarisationsfilter gut zur Geltung, man sieht weniger Spiegelungen auf der Windschutzscheibe, dafür aber einen wärmeren Bildton.
4K vs. Super-Slow-Motion vs. QHD
Im Test stellte sich uns die Frage, ob eventuell eine hohe Bildrate im Vergleich zu einer hohen Bildqualität überwiegt? Anders gefragt: Sind Aufnahmen in Super-Slow-Motion mit herausragenden 120 fps (Bildern pro Sekunde) detailreicher als Videos in 4K mit einer geringen Bildfrequenz von nur 30 fps? Oder ist man doch mit einem Mittelmaß aus ordentlicher Bildqualität in QHD-Auflösung und einer Bildrate von 60 fps besser für den temporeichen Straßenverkehr gewappnet? Dieser Frage gehen wir unter anderem mit Bild- und Videobeweisen nach.
Zunächst nahmen wir an, dass man auf Videos mit mehr Frames vielleicht auch mehr Details sieht, da in gleicher Zeit mehr Schnappschüsse gemacht werden und das wiederum die geringe Auflösung wett macht. Dies hat sich allerdings nicht bewahrheitet. Unsere Tests ergaben: Gerade am Tage und bei Dämmerung können die 4K-Aufnahmen ihre Stärke ausspielen, trotz geringerer Anzahl an Frames. Eine höhere Bildrate führte zumindest am Tag zu keinem besseren Ergebnis. Im Super-Slow-Motion bei 120 fps ergeben sich einige Reflexionen von Lichtern und ein ganz leichtes Bildrauschen, jedoch keine wirklich bessere Detailausbeute. 4K bleibt erhaben und bietet hervorragende Qualität.
Dashcam-Qualität bei Gegenlicht
Vergleich von Schilder-Erkennung in 4K, Full-HD und HD
Dashcam-Qualität bei Dämmerung
Bei Dämmerung verlieren die meisten Dashcams an Schärfe, was aber in Verbindung mit der Fahrzeuggeschwindigkeit und den schnell vorbeiziehenden Objekten im Straßenverkehr nicht verwunderlich ist und eben der Schwachpunkt ein jeder Dashcam ist. Und zwar steht bei Dämmerung der noch helle Himmel im Kontrast zu dem dunklen Fahrbahnrand, weshalb die Details der dunkleren Zonen am Straßenrand sehr häufig geschluckt werden, so dass vom Seitenrand sich nähernde Autos schlimmstenfalls nicht erfasst werden. Allerdings können wir hier für unsere Nextbase-Probanden Entwarnung geben und ihnen relativ gute Ergebnisse attestieren. Nummernschilder sind erwartungsgemäß größtenteils nicht zu erkennen, aber der Fahrbahnrand und die Farben sind noch klar definierbar.
Weniger Frames gleich bessere Bildqualität?
Ebenfalls interessiert hat uns, ob die Bandbreite/Bitrate bei niedrigerer Frame-Anzahl nicht vielleicht höher ist und somit die Qualität besser. Und tatsächlich konnten wir feststellen, dass Full-HD-Videoaufnahmen mit 30 Frames pro Sekunde im Gegensatz zu den Full-HD-Clips mit 60 fps eine geringere Kompression haben. Wenn demnach eine geringere Framerate (30 fps) gewählt wird, komprimiert die Dashcam die Daten erfreulicherweise nicht so stark wie 60-fps-Videos, nur um ein bisschen Speicherplatz zu sparen. Folglich muss die Kompression der Full-HD-Videos bei 60 fps höher sein. Ist die Qualität aber schlechter, weil dann mehr Kompressionsartefakte auftreten? Nein, in der Praxis gibt es kaum sichtbare Qualitätsunterschiede. Hier unten haben wir die Foto- und Video-Aufnahmen der 322GW in Full-HD bei 60 fps zu 30 fps untereinander verglichen.
Dashcam-Qualität bei Nacht
In der Nacht haben Dashcams natürlich den schwierigsten Job zu erledigen. Alles in allem ist weniger auf den Aufnahmen zu sehen, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit. Schilder und Autokennzeichen sind meist schwer oder nicht zu erkennen, ausgenommen die Autofahrt geht in gemäßigtem Tempo durch eine beleuchtete Ortschaft bzw. Stadt, wie später in den Videos der 322GW zu sehen ist. Fairerweise sollte man der 622GW beim Betrachten der nächtlichen Fahrten zugestehen, dass die Videos im schroff fahrenden Smart entstanden sind und die Cam damit härteren Bedingungen ausgesetzt war als die 322GW.
4K-Aufnahmen bei Nacht ergeben zwar einen stabilen, smoothen Bildablauf, was bei nur 30 Bildern pro Sekunde zu erwarten war, dafür erscheint die Umgebung sowie die Schrift auf Schildern und selbstleuchtenden Infotafeln ziemlich verwaschen. Offensichtlich reichen die Lichtverhältnisse nicht aus, um all die vielen Pixel ausreichend mit Licht zu versorgen. Genau diese Vermutung äußerte einer unserer fleißigen Leser.
Unsere Leser fragen nach:
Eine hohe Pixelzahl bedeutet immer, es wird viel Licht benötigt.
Das ist in der Nacht nicht der Fall, außer man hat Glück und es ist im richtigen Moment ein genialer Schnappschuss dabei. Da es bei Dashcams aber nicht um den Schönheitspreis geht, wer die ruhigsten Bilder erzielt, sondern wo es die meisten Details zu sehen gibt, sind Aufzeichnungen in 4K-Auflösung für die Nacht nicht optimal geeignet. Schon eher lohnt es sich, Nachtfahrten in Full-HD (1920×1080 px) mit 60 fps aufzunehmen.
622GW bei Nacht und schwacher Beleuchtung
Gegenüber 4K sind Leuchtschriften auf Infotafeln und Restaurantschildern in Full-HD besser zu erkennen. Offenbar knipst die Cam dann sogar mit einer kürzeren Verschlusszeit als bei 4K, weil die Aufnahmen dunkler sind. Obwohl das Video pixeliger und unruhiger wirkt, ist es detailreicher. Nichtsdestotrotz lieferte die 622GW unserer Meinung nach im Slow-Motion-Modus mit 120 fps den besten Eindruck bei Nacht. Zwar wirkt alles noch dunkler als in Full-HD mit 60 fps, aber gleichzeitig ist der ausgeleuchtete Bereich viel detaillierter. Für welche der beiden Full-HD-Auflösungen man sich entscheidet, hängt von der Umgebung ab. Auf Landstraßen und durch bewaldete Orte, mag Full-HD mit 60 fps adäquat sein, da man mehr Licht einfangen muss. In der City gibt es womöglich sogar ausreichend Beleuchtung, um mit 4K aufzunehmen, ansonsten fährt man mit dem Slow-Motion-Modus gut. Leider kann während der Superzeitlupen-Auflösung kein Bildstabilisator zur Unterstützung aktiviert werden.
322GW bei Nacht
Wie wirkt sich die Bildstabilisierung aus?
Der Bildstabilisator der Nextbase 622GW macht bei sehr unebenen Straßen Sinn. Unsere Testfahrt auf Kopfsteinpflaster bei Nacht ließ uns trotzdem mit gemischten Gefühlen zurück. Die Videofiles zeigen den 4K-Modus einmal mit und einmal ohne Bildstabilisierung. In diesem speziellen Testszenario konnte uns die Bildstabilisierung nicht 100%ig überzeugen, denn sie sorgte, zumindest bei Nacht, für keinen gewaltigen Unterschied. Die Kennzeichen sind mit Bildstabilisierung immerhin ein wenig besser erkennbar als ohne. Dafür machte sich eine einfache Full-HD-Aufnahme mit der 322GW erstaunlicherweise auf Kopfsteinpflaster merklich besser, wie in dem zweiten Video zu sehen ist.
Vermutlich ist die Bildstabilisierung in der Kombination 4K und Dunkelheit nicht ausschlaggebend genug. Normalerweise regelt man bei dunkleren Lichtverhältnissen und Einsatz eines Bildstabilisators auch die Blendenzeit etwas herunter, um bessere Ergebnisse zu erhalten. Das ist bei Nextbase-Dashcams manuell nicht möglich und vermutlich bleibt die Blendenzahl gleich. Dadurch ist das Resultat der Bildstabilisierung bei Nacht nicht eindeutig genug. Immerhin verringert sich die Unschärfe der Bilder im Video mit Unterstützung des Bildstabilisators.
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Auswertung Audio und Video
Nextbase 322GW | Nextbase 622GW |
|
---|---|---|
Sensor | Sony Exmor-Sensoren Ambarella H22 Quad-Core-Chipsatz | Sony Exmor-Sensoren Ambarella H22 Quad-Core-Chipsatz |
Auflösungen Video | 1920 x 1080 (Full-HD) 1280 x 720 (HD) | 3840 x 2160 (4K) 2560 × 1440 (QHD) 1920 x 1080 (Full-HD & Super-Slow-Motion) |
Frames | 1080p 60fps / 30fps 720p 60fps / 30fps | 2160p 30 fps 1440p 60 fps /30 fps 1080p 120 fps 1080p 60 fps /30 fps |
Auflösung Bilder | 2.07 MP 0,92 MP | 8.29 MP 3.69 MP 2.07 MP |
Modi einstellbar | Zeitraffer 2 Dateien (niedrige & hohe Auflösung) | Extremwetter Bildstabilisierung Zeitraffer 2 Dateien (niedrige & hohe Auflösung) |
Qualität Foto einstellbar | so wie aktuell gewählte Video-Auflösung | so wie aktuell gewählte Video-Auflösung |
Blendenschutz | ||
Weißabgleich einstellbar | Auto | Auto |
Iso Einstellbar | ||
Belichtung einstellbar | ||
Polarisationsfilter | ||
Kontrast / Sättigung einstellbar | ||
Mikrofone | ||
Lautsprecher | ||
Summe Features | _______________ 5 | _______________ 6 |
Winkel (Herstellerangabe) | 140° | 140° |
Video bei Tag | ||
Kompressionsartefakte | ||
Video bei Nacht | ||
Video bei Gegenlicht | ||
Farben | ||
Qualität Fotos | ||
Audio Qualität | ||
Summe | 2,1 | 1,6 |