Googles Android Auto ermöglicht es Android-Smartphone-Nutzern, auf ihre Apps und Dienste über das Display von Infotainment-Systemen im Auto zuzugreifen. Das neuste Update von Android Auto enthält Funktionen und Erweiterungen, die sowohl Nutzer als auch App-Entwickler betreffen.
Android Auto wird bereits von vielen Autoherstellern in Autoradios oder Entertainment-Systeme eingesetzt. Einige Autohersteller, darunter BMW, General Motors und Kia, ermöglichen eine drahtlose Verbindung von Android Auto zum Smartphone, die meisten aber verfügen weiterhin noch über eine kabelgebundene Anbindung zum Smartphone.
Einstellungen von Android Auto über Display konfigurierbar
Mit dem aktuellen Update wird Android Auto erneut mit einer Kalender-App ausgestattet, welche im Übrigen erst letztes Jahr 2019 durch ein Update entfernt wurde und damit gleichzeitig die Anzeige von Terminen und Erinnerungen vom Bildschirm des Infotainment-Systems verschwinden ließ. Die neue alte Kalender-App zeigt wieder alle Termine in Listenform an. Durch Antippen des Termins werden mehr Details wie Kontaktdaten und Adressdaten zum Starten eines Anrufs oder der Navigation sichtbar.
Des weiteren können Nutzer mit der neuen Version die Einstellungen zur Android-Auto-App direkt auf dem Display des Entertainment-Systems verändern. Das ging bislang nur über die Android App auf dem Smartphone. Nun stehen Android-Auto-Nutzern bald beide Optionen frei, Einstellungen zur Anzeige von Wetter, Benachrichtigungen und Benachrichtigungston anzupassen, entweder über das Smartphone oder das Infotainment-Display.
Bild: Google; Android Auto Einstellungen auf Infotainment-Display änderbar
Mehr Navi-Apps und Medien-Apps für Android Auto
Android Auto soll in Zukunft insgesamt mehr Apps von Drittanbietern unterstützen. Insbesondere mehr Navigations-Apps wie etwa Sygic, TomTom oder MapFactor sollen eingebunden werden, denn bisher stand Nutzern von Android Auto für die Navigation nur Google Maps und Waze zur Verfügung.
Google erwartet von den Entwickler jedoch, dass sie ihre Anwendungen gemäß seinen Standardrichtlinien zur Verringerung der Ablenkung von Fahrern beim Bedienen von Apps optimieren. Zum Ausgleich soll Googles neue Plattform Android for Cars App Library, ein Tool mit Standardvorlagen und Anleitungen, App-Entwicklern dabei helfen, ihre Apps ohne große Expertise der Richtlinien zu adaptieren.
Für den Anfang hat Google nur einigen App-Anbietern in einem Partner-Projekt die Gelegenheit gegeben, ihre Apps an Android Auto anzupassen, darunter Herstellern von Navi-Apps, Apps zum Finden von Parkplätzen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Bis Ende des Jahres werden die neuen Apps aber nur Betatestern zur Verfügung stehen. Erst anschließend sollen die neuen APIs (Programmierstellen) auch anderen Entwicklern zugänglich gemacht werden, damit sie Apps für Android Auto erstellen können.
Auch für Entwickler von Medien-Apps für Android Auto hat Google ein Update der Design-Richtlinien, der Entwicklungsdokumentation und des Emulators (ein System, das ein anderes bestimmtes System simuliert) vorgenommen. Entwickler können nun ihre Apps mit Google Play, Google Assistant und Google Maps in einer ähnlichen Umgebung wie der im Auto testen und veröffentlichen.