Infsoft besteht seit 2005 und ist Anbieter von Live-Ortungssystemen im Bereich Indoor-Navigation, Indoor-Tracking und Indoor-Positionsbestimmung. Bisher hat insoft Rasterkarten als Kartendarstellung für seine Indoor-Ortung verwendet. Nun steigt infsoft auf vektorbasierte Karten um. Die Umstellung auf Verktorkarten bringt ebenfalls neue Funktionen mit sich.
Navigation ohne GPS in Gebäuden
Indoor Navigation bedeutet Navigation ohne GPS, denn dieses fehlt in geschlossenen Räumen oder ist zumindest zu schwach, um navigieren zu können. Deshalb kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, um die Positionsbestimmung zu ermöglichen, beispielsweise Beacons (kleine Sender als Signalgeber), Smartphone Sensoren, WLAN und Visible Light Communication (Datenübertragung mit Licht). Zudem spielen Kartendaten zur Lokalisierung der eigenen Position in Gebäuden eine zentrale Rolle.
Bilder: infsoft, Indoor Navigation im Einkaufszentrum
Unterschied: Rasterkarten oder Verktorkarten?
Viele Kartenanwendungen im Internet (Web-Mapping) liefern Kartendaten als Bilder bzw. in Form einzelner Bildkacheln, sogenannte Rasterkarten. Dabei verhalten sich Rasterkarten im Prinzip wie eingescannte Papierkarten, auf denen alle Informationen wie Wege, Seen, Flüsse, Bebauung, Höhenlinien usw. auf einer Ebene gespeichert sind, wie auf gewöhnlichem Papier aufgedruckt. Deshalb kann die Rasterkartendarstellung bei nahen Zoomstufen pixelig und gleichzeitig bei weitem Zoom unübersichtlich (zu viele Informationen) erscheinen. Außerdem müssen je nach Ausschnitt und Zoomfaktor eine Reihe von Kacheln mit allen Informationen nachgeladen werden, wodurch die Datenmenge ziemlich groß ist.
Im Gegenzug dazu speichern Vektorkarten Informationen nicht über Pixel, sondern über Linien, Punkte und Polygone (Flächen). So haben Vektorkarten viele Ebenen, auf den unterschiedliche Informationen gespeichert sind, etwa zuerst unten die Oberflächenbeschaffenheit, darüber Höhenlinien, darauf Hauptstraßen, dann die Bebauung und dann die kleineren Wege usw. Das hat den Vorteil, dass verschiedene Daten je nach Zoomstufe eingeblendet werden können und die Ansicht übersichtlich bleibt. Denn je weiter man hinaus zoomt, desto mehr Details blenden sich aus und je weiter man hinein zoomt, desto mehr Details erscheinen.
Vektorkarten benötigen insgesamt eine geringere Gesamt-Datenmenge, wodurch das Datenvolumen wesentlich kleiner ausfällt und die Karten insofern sparsam für den Offline-Einsatz gespeichert werden können. Ohne Pixel gibt es bei Vektorkarten auch keinen Verlust der Bildqualität. Beschriftungen wie Ortsnamen sowie Symbole passen sich automatisch an die Zoomstufe an und werden auch beim Kippen und Drehen der Karte mitgedreht.
Ein weiteres Plus der Vektorkarten ist gemäß infsoft der Einsatz der Open Graphics Library (OpenGL), welche das Rendern von 2D- und 3D-Vektorgrafiken sowie das Einbinden von animierten Objekten und 3D-Gebäuden ermöglicht. Zudem erlauben nur Vektorkarten den vollen Umfang von modernen Funktionen wie Routing, Hinterlegung von POIs usw.
Bild: infsoft, neue Vektorkarten in verschiedenen Zoomstufen
Indoor Navigation ist insbesondere bei der Orientierung in komplexen Gebäuden ähnlich einem Bahnhof, Flughafen, einer Messehalle oder großen Gewerbeparks sowie Coworking-Gebäuden nützlich. Für Besucher kann dann eine App hilfreich sein, in welcher der eigene Standort auf einem Lageplan dargestellt und per Navigation zum Ziel gelotst wird. Durch Augmented-Reality-Elemente können zudem Stockwerkwechsel über Aufzüge und Treppen berücksichtigt werden. Aber auch in Zeiten von Coworking Spaces kann Indoor-Tracking im Bereich Workplacemanagement bei der Verwaltung und Zuteilung von freien und mobilen Arbeitsplätzen behilflich sein.