Tissot, das Tochterunternehmen der Swatch Group, bringt seine erste Hybrid-Smartwatch T-Touch Connect Solar auf den Markt. Swatch-Chef Nick Hayek hat die hybride Smartwatch ganz knapp und ohne viel Details angekündigt. Der Schweizer Uhrenhersteller erweitert seine Modellreihe der T-Touch-Multifunktionsuhren um eine Hybrid-Version und verbindet klassisch analoges Design und Antlitz mit den digitalen und vernetzten Funktionen einer Smartwatch.
Vernetzte Funktionen auf Schweizer Betriebssystem Swalps
Die hybride Schweizer Uhr wirkt relativ opulent und soll 47 Millimetern groß sein. Sie besitzt sowohl ein mechanisches Quarz-Uhrwerk mit Zeigern als auch ein Touchscreen, welcher im unteren Drittel der Uhr Smart Notifications und andere Informationen wie Wetterdaten, Anrufe oder Kalendereinträge einblendet. Dafür muss Tissots Hybrid-Modell mit einem kompatiblen Smartphone verbunden sein. Unterstützt werden die Betriebssysteme Android, iOS und Huaweis Harmony OS.
Nicht viele Informationen hat Swatch-Chef über den hybriden Neuling preisgegeben. Ob ein Herzfrequenzsensor, der den Puls am Handgelenk misst oder NFC (SwatchPay über boon.) für das kontaktlose Bezahlen mit dabei sein soll oder vielleicht GPS, ist nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich. Zumindest kann mit einem Kompass sowie einigen Fitness-Tracker-Funktionen gerechnet werden, darunter Schrittezähler – ob via Smartphone oder verbautem Bewegungssensor bleibt offen – sowie Erkennung von gestiegenen Stockwerken über den integrierten barometrischen Höhenmesser. Darüber hinaus zeichnet die Uhr Aktivitäten auf und bietet deren Auswertung per App an.
Tissots T-Touch Connect Solar verfügt über Swalps (Swiss Autonomous Low Power System), ein eigenes Betriebssystem, das in der Schweiz entwickelt und gemäß Tissot über einen extrem niedrigen Stromverbrauch verfügt. Weitere Details zu cleveren Funktion, die noch hinzukommen sollen, wurden noch nicht genannt.
Mit Solarfunktion bis zu 10 Jahre Akkulaufzeit im Offline-Modus
Wenn eine Solarfunktion einer Smartwatch eine längere Laufzeit beschert, dann wohl die von Tissot. Laut Herstellerangaben soll die T-Touch Connect Solar eine Batterielaufzeit von bis zu 10 Jahren im Offline-Modus aufbringen, sofern man bei der Verwendung als analoger Zeitmesser bleibt. Im Smartwatch-Modus soll der Akku immerhin stattliche 6 Monate reichen, ohne dass ein Laden per Kabel notwendig wird.
Garmin hat der fenix 6X Pro Solar ebenfalls ein Solar-Modul spendiert, doch wie wir in unserem Test der Solarfunktion zur Garmin fenix 6X PRO Solar feststellen konnten, benötigt die fenix 6X Pro Solar für die optimale Solarladefunktion eine verhältnismäßig hohe Helligkeit (etwa 50.000 LUX), um diese in eine gute Laufzeitverlängerung umzusetzen.
Beide Smartwatch-Uhren speisen den Akku über eine hinter dem Ziffernblatt verbaute Solarzelle mit zusätzlicher Energie aus der Sonne. Welche der beiden Solarzellen effizienter und kraftvoller ist, wird nur ein Test zeigen können. Zweifelsfrei wird die lange Akkulaufzeit der T-Touch Connect Solar jedoch von zwei signifikanten Umständen mitbestimmt: Zum einen von den überschaubaren Sensoren und Smartwatch-Funktionen, die zugleich nur auf dem kleinen und wenig energiezehrenden Display dargestellt werden und zum anderen von dem eigens entwickelten und besonders auf Energiesparen ausgerichteten Betriebssystem Swalps.
Verfügbarkeit und Preis
Die Tissot Touch Connect Solar soll im Juni 2020 zunächst in der Schweiz auf den Markt kommen und für stolze 1000 CHF (umgerechnet 950 Euro (Stand: April 2020) erhältlich sein.
Preislich unterscheiden sich Tissots Touch Connect Solar und Garmins fenix 6X Pro Solar, welche auch eine Solarladefunktion besitzt, kaum, doch inhaltlich um so mehr. Der Fokus der Uhren ist grundverschieden. Die fenix 6X Pro Solar ist eine GPS-Multisportuhr mit Herzfrequenzmessung, SpO2-Sensor, Aktivitätenerkennung und allen Trainings-, Fitness- und Auswertungsfunktionen, die jedes Sportlerherz höher schlagen lässt.
Die Tissot T-Touch Connect Solar dagegen kommt in gewohnter Swatch-Qualität und soll hauptsächlich eine Uhr für Uhren-Liebhaber sein. Die Hybrid-Watch präsentiert sich in Schweizer Präzision und in feinsten Materialien wie Titan, Keramik und Saphirlünette, auch wenn mit recht reduzierter Anzahl an Smartwatch-Funktionen, was aber der anscheinend ohnehin soliden Ladeleistung des verbauten Solar-Moduls zugutekommt. Somit setzt die Swatch-Tochter Tissot weiterhin auf Qualität der klassischen Komponenten, wertet diese aber mit modernen Smartwatch-Funktionen für das digitale Leben am Handgelenk auf.
Eine gleichwertige Verschmelzung von Smartwatch-Funktionen und analogem Uhrendesign hat das Schweizer Unternehmen MyKronoz mit der ZeTime Hybrid-Smartwatch zusammengestellt.
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