In Zusammenarbeit mit Vodafone bringt der Automobilzulieferer Continental die Autoreifen von Nutzfahrzeugen wie LKWs und Bussen in das Internet der Dinge (Internet of Things: IoT, Sammelbegriff für Technologien, die physische und virtuelle Gegenstände miteinander vernetzen).
Die vernetzten Reifen kommunizieren mit der Online-Plattform ContiConnect und erkennen eigenständig Beschädigungen. ContiConnect nutzt Vodafones SIM-Technologie des Internet of Things, um Reifendruckdaten für Nutzfahrzeugflotten zu sammeln und in einem mobilfunkfreundlichen Webportal anzuzeigen.
Mehr als nur guter Kautschuk
Die Plattform ContiConnect wurde speziell für das Flottenwesen entwickelt, um Fahrten beispielsweise mit LKWs oder Bussen sicherer zu machen. Voraussetzung dafür sind smarte, mit Sensoren ausgestattete Reifen.
Per Mobilfunk sendet die digitale Plattform dann alle sensorisch erfassten Daten wie zum Beispiel Druck und Temperatur der Reifen über an ein zentrales Webportal. Dort können Flottenmanager die Daten aller Einsatzfahrzeuge einsehen. Zusätzlich warnt das System vorab festgelegte Empfänger, wie etwa den Fahrer und die Zentrale, bei kritischen Reifenwerten mit einem Alarm.
Die Hersteller versprechen sich durch die Echtzeitüberwachung nicht nur weniger Reifenpannen bei Speditionen, Bus- und Bauunternehmen. Sie erwarten auch längere Reifenlaufleistungen, höhere Betriebszeiten der Fahrzeuge und geringere Wartungs- sowie Kraftstoffkosten, weil eine Reifenwartung oder ein Reifenwechsel zielgerichteter umgesetzt werden kann, noch bevor größere Schäden entstehen.
Continental arbeitet an zwei Reifen-Konzepten: ContiSense und ContiAdapt. Ersteres misst anhand von gummibasierten Sensoren die Profiltiefe sowie Temperatur des Reifens. ContiAdapt passt mittels eines verbauten Luftkompressors den Reifen-Fülldruck den aktuellen Straßengegebenheiten an. Der Straßenuntergrund wird dabei von im Reifen eingebauten Sensoren ermittelt. Im Übrigen arbeiten auch andere bekannte Reifenhersteller wie Pirelli oder Goodyear daran, Reifen mittels Sensoren intelligent zu machen und zusätzliche Dienste zu integrieren.
ContiConnect wird vorerst in den USA, Kanada, Malaysia und Thailand an den Start gehen und im Laufe des Jahres 2018 ebenfalls in weiteren Ländern Europas eingeführt – darunter auch in Deutschland.