INRIX veröffentlicht Traffic Scorecard 2017

Nach der INRIX Traffic Scorecard für das Jahr 2017 musste München zum zweiten Mal in Folge als staureichste Stadt Deutschlands gekürt werden. Zusätzlich zeigt sich, dass die durch Staus verursachten Kosten pro Autofahrer angestiegen sind…

Das US-amerikanische Unternehmen INRIX hat sich auf Connected Car Dienste sowie Transportmanagement Anwendungen spezialisiert. Einmal im Jahr veröffentlicht INRIX basierend auf den eigens gesammelten Verkehrsdaten und den daraus generierten Echtzeit-Verkehrsanalysen des Vorjahres eine Staustudie namens Traffic Scorecard.

Deutschland: Platz 11 der verkehrsreichsten entwickelten Länder

Die aktuelle Staustudie von INRIX wurde im Vergleich zum Vorjahr um weitere 296 auf 1360 Städte insgesamt erweitert. Die Anzahl der Länder die Beachtung fanden blieb mit 38 gleich. Die Traffic Scorecard bleibt damit die weltweit umfangreichste Stauanalyse. Innerhalb Deutschlands wurden 73 Städte und große Ballungsräume für die Scorecard analysiert. Als Resultat belegt die Nation Platz 11 der global verkehrsreichsten entwickelten Länder und europaweit weiterhin den Platz 4. Im Schnitt verbringen Autofahrer in Stoßzeiten hierzulande 30 Stunden pro Jahr im Stau.

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München: Titelverteidiger

Die staureichste Stadt des Jahres 2016 verteidigt den Titel auch 2017: München. Autofahrer sollten in dieser Stadt ihre Mobilität besonders gut überdenken, andernfalls verbringen sie wie die anderen Verkehrsteilnehmer hier ganze 51 Stunden pro Jahr im Stau. Doch auch Berlin und Hamburg haben jeweils nachgezogen und sind mit 44 Staustunden pro Jahr und Fahrer nun gleich auf. Wer keine Passagiere oder Güter transportieren muss, sollte in diesen Städten unbedingt auf den ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) umsteigen.

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München – Berlin – Hamburg: Die Kosten steigen

München entstehen durch den zähen Verkehr Kosten von 2983 Euro pro Fahrer im Jahr. Das sind bereits 2,9 Milliarden Euro für eine einzige Stadt. Die Ursache für den erneuten Anstieg an Staus wird in der erhöhten Anzahl von Baustellen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten gesehen, wie beispielsweise am Sendlinger Tor und am Thomas-Wimmer-Ring.

Den drastischeren Anstieg legten allerdings Berlin mit 6 Stunden Zuwachs und Hamburg mit einer Zunahme von 5 Stunden hin. Auch hier wurde der Zusammenhang mit Bauprojekten gesehen, welche zur Instandhaltung und Verbesserung des Straßennetzes eingeleitet wurden, wie die Korrektur der Fahrbahnbelege auf der A113 und A100 in Berlin sowie die Erneuerung des Wallringtunnels in Hamburg. Berlin als auch Hamburg mussten mit 6,9 Milliarden bzw. 3,5 Milliarden Euro deutlich tiefer für staubedingte Folgekosten in die Tasche greifen.

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Heilbronn: Newcomer zieht sich wieder zurück

Der überraschend Zweitplatzierte aus dem Vorjahr, Heilbronn, konnte die Verkehrssituation anpassen und belegt mit einem Rückgang von 45 auf 38 Stunden pro Jahr nur noch Platz 7. Vor Ort konnten Bauvorhaben im Zusammenhang mit der BUGA 2019 sowie die Karl-Nägele-Brücke abgeschlossen werden. Stuttgart hingegen war im Jahr 2015 nochErstplatzierter. Für das Jahr 2017 hat sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch nichts an der jährlichen Standzeit von 44 Stunden pro Fahrer geändert. Allerdings sind die dadurch resultierenden Kosten auf 918 Millionen Euro pro Jahr angestiegen.

Kosten: Berechnung der durchschnittlichen Ausgaben

Durch Staus ergeben sich wie bereits gezeigt statistisch erfassbare Kosten. Für Deutschland zeigt sich für das Jahr 2017 ein deutlicher Anstieg dieser Ausgaben, welche sich auf enorme 79,8 Milliarden Euro belaufen. Bildet man aus diesem Betrag und der Anzahl an Fahrzeugen in Deutschland (45,1 Millionen) den Divisor, ergeben sich jährliche Durchschnittskosten von 1770 Euro pro Autofahrer. Das sind 239 Euro mehr als im Vorjahr. Die Kosten pro Fahrer setzten sich zusammen aus den direkten Kosten (1578 Euro/Fahrer) für verschwendete Zeit und Treibstoffe sowie den indirekten Kosten (191,66 Euro/Fahrer). Letztere entstehen, wenn Unternehmen Aufträge u.ä. durch Staus entgehen und die daraus entstehenden Verluste in Form von höheren Preisen an die privaten Haushalte umgelenkt werden.

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