Bereits vergangenes Jahr eröffnete das britische Unternehmen Dyson seine Pläne zum Vorstoß in den Elektroautomarkt, indem es bis 2020 ein Elektrofahrzeug mit einer eigens entworfenen Akkutechnik bauen wolle. In Vorbereitung darauf, kaufte der britische Ingenieur James Dyson schon im Jahr 2015 das Startup Sakti3, das sich auf die Herstellung leistungsstarker Festkörper-Batterien spezialisiert hat.
Jetzt macht der Staubsauger-, Heißluft-Handtrockner-, Ventilator- sowie Haarföhn-Hersteller ernst. Er möchte rund zwei Milliarden Pfund, 2,45 Milliarden EUR, in die Elektroautoentwicklung investieren. Die Hälfte davon soll in die Entwicklung der Batterie einfließen.
Erstes Auto mit herkömmlicher Batterie
Laut der Financial Times hat Dyson schon drei konkrete Fahrzeuge in Planung. Dabei soll das erste Dyson-Elektroauto einen gewöhnlichen Lithium-Ionen-Akku erhalten und auf nur wenige Tausend Modelle beschränkt sein, um den neuen Markt zu erkunden, sich eine Zuliefererkette sowie einen Kundenstamm aufzubauen. Die beiden späteren Elektromodelle soll es dann in größerer Serienstückzahl und mit Feststoff-Batterien geben.
Tochterunternehmen Sakti3 entwickelt Feststoff-Akkus
Das Batterieunternehmen, Sakti3, wurde von Dr. Ann Marie Sastry gegründet. Sie gilt weltweit als eine einflussreiche Triebfeder in der Innovation der Batterietechnologie. Die unter ihrer Mitwirkung entstandenen Feststoff-Lithium-Batteriezellen lassen sich schneller laden als übliche Lithium-Ionen-Batterien. Zudem sollen sie eine deutlich größere Energiedichte erreichen, das heißt mehr Energie speichern und demnach höhere Reichweiten des Elektroautos mit sich bringen. Doch auch andere Hersteller wie Audi und Toyota arbeiten an einer Feststoffbatterie. Allerdings rechnet man hier erst ab 2024 mit dem Marktstart.
Ob Dyson seinen engmaschigen Zeitplan einhalten kann oder ob alles nur heiße Luft ist, bleibt abzuwarten. Gegenüber der Financial Times äußern sich Kritiker sowohl zuversichtlich als auch skeptisch. Einige sagen, Dyson sei kein Anfänger in der Produktion und habe Erfahrung mit dem Aufbau und Management von Zuliefererketten als auch Fabriken weltweit. Andere sehen die Herausforderung in den niedrigen finanziellen Mitteln.
Wo der Produktionsstandort voraussichtlich sein wird, wollte Dyson noch nicht mitteilen. Gemäß der Financial Times sieht Dyson China als größten Markt für seine Elektrofahrzeuge. Dies begünstigt asiatische Standorte wie Singapur oder Malaysia, wo Dyson bereits Produktionsbetriebe hat.