Routing
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Garmin DriveLuxe 51 Europe LMT-D Test: Routing
Routenpräferenz / Routenprofil
Beim Garmin DriveLuxe 51 kann zwischen den Präferenzen „Kürzere Zeit“ für eine schnelle Route und „Kürzere Strecke“ für eine kurze Route gewählt werden. Eine dritte Option ist die Luftlinie, eine gerade Linie zum Ziel. Navigationsgeräte von anderen Herstellern bieten teilweise auch eine ökonomische Berechnungsvariante. Diese stellt den Mittelweg der ersten beiden Präferenzen dar, wobei keine unmöglich langen Umwege für ein bisschen Zeitersparnis in Kauf genommen werden. Diese Option fehlt leider beim DriveLuxe 51. Das DriveLuxe 51 ist nur für Kraftfahrzeuge ausgelegt und unterstützt weder Fußgänger, Motorradfahrer noch LKW-Fahrer.
Routing via Zieleingabe
Plant man eine Navigation über die Zieleingabe, wird der aktuelle Standort automatisch als Startposition festgelegt. Ist anschließend auch das Ziel festgelegt, wird die Routenberechnung gestartet. Hierbei hat das Garmin DriveLuxe 51 in unserem Test maximal eine Alternativroute berechnet, welche nur optional angezeigt wird. Allerdings gab es häufig nur eine annähernd identische Alternative, oft leider auch gar keine. Navigationsgeräte von Becker bieten schon seit einiger Zeit automatisch vier wirklich alternative Routen an. Garmin sollte hier unbedingt auf den aktuellen Stand des Machbaren aufholen.
Routing via Routenplaner
Werden Routen über den Routenplaner erstellt, werden sowohl die Startposition, das Ziel als auch die optionalen Zwischenziele manuell festgelegt. Der Routenplaner ermöglicht, Routen schon lange vor dem eigentlichen Fahrtantritt zu planen und abzuspeichern. Ziele können anhand vielfältiger Varianten eingegeben werden und umfassen von Adressen über POIs auch Kreuzungen und Koordinaten. Zusätzlich können auf diese Weise beliebig* viele Zwischenziele hinzugefügt werden. Ruft man gespeicherte Routen auf, gibt es zahlreiche Optionen, diese erneut zu bearbeiten. Alle Zwischenziele können in ihrer Reihenfolge geändert oder gelöscht werden. Der Garmin DriveLuxe 51 kann die Reihenfolge basierend auf zeitlicher Effizienz automatisch optimieren. Eine Funktion, die geschäftlich operierende Fahrer zu schätzen wissen. Weiterhin kann ein Zeitplan erstellt, Sehenswürdigkeiten vorgeschlagen und auch die Routenpräferenz geändert werden. Jede Änderung an der Route geht jedoch mit einer erneuten und teils langwierigen Berechnung einher (siehe auch: Performance). Selbst wenn man mehrere Zwischenziele löschen möchte, wird nach jeder einzelnen Löschung neuberechnet. Hier würde sich ein „Bearbeitungsmodus“ anbieten, welcher das Implementieren von Zielen ohne sofortige Neuberechnungen ermöglicht.
*Durch die drastische Erhöhung der Berechnungszeit bei zu vielen Zwischenzielen muss „beliebig“ mit Vorsicht ausgelegt werden.
Routenbearbeitung
Nach dem eine Route berechnet wurde, bleibt nur noch die Routenbearbeitung, um den Verlauf der Route anzupassen. Beide oben beschriebenen Varianten des Routings bieten eine solche Routenbearbeitungsfunktion. Dieses Feature sollte in unseren Augen ein intuitives und praktikables Individualisierungsverfahren beim Erstellen von Routen sein, bei dem man Google Maps als Vorbild nennen kann: Man schnappt sich einen spezifischen Punkt auf der berechneten Route und verschiebt diesen auf die angedachte Ausweichstrecke. Garmin hat bei seiner Routenbearbeitung ähnlich gedacht, kann aber bisher noch nicht recht überzeugen. Denn beim DriveLuxe 51 muss man den Punkt auf der Karte antippen, durch welchen die anschließend neuberechnete Route verlaufen soll. Die Route wird hierbei sehr punktuell angepasst. Besser wäre es, einen kompletten Routenabschnitt versetzen zu können.
Dies bringt zum einen den Nachteil mit sich, dass das Navigationsgerät diesen Punkt tatsächlich abarbeiten will. Durch den Umstand, dass der Punkt beim Tippen häufig ungenau gesetzt wird, wird die Route umständlich und ineffizient. Nicht nur einmal haben wir uns an merkwürdigen Orten wiedergefunden, weil diese Ungenauigkeit teils zu spät auffällt. Zum anderen wird die Route nach jedem gesetzten Punkt komplett neu berechnet, wobei der neue Routenverlauf oft anders verläuft als gedacht. Das wird schnell lästig, wenn man mehrere Punkte setzen muss. Könnte man ganze Routenabschnitte in Echtzeit verschieben, wäre erkennbar wie sich die Route verändern wird. Navigationsgeräte von Becker, wie das von uns getestete Becker professional.6 LMU, verfügen über eine Funktion, welche dem Google-Vorbild sehr nahe kommt.
Route ändern
Wesentlich besser hat uns die Option „Route ändern“ gefallen. Diese ist erst unter den Einstellungen innerhalb der Kartenansicht verfügbar. Beim Vorabplanen von Routen profitiert man demnach nicht davon. Gibt es Abschnitte auf der Route, die vermieden werden sollen, berechnet das DriveLuxe 51 eine Ausweichmöglichkeit. Hierfür kann eine schnelle Umleitung per Zufall berechnet werden. Alternativ kann man selber festlegen, welche Straßen oder auf welcher Distanz ein bestimmtes Gebiet vermieden werden soll. Diese Funktion ersetzt jedoch keine gelungene Routenbearbeitung, sie ist vielmehr ein Hilfsmittel bei gesperrten Straßenabschnitten oder vorhergesehenen Staus.
Rerouting
Aus verschiedenen Gründen lässt es sich manchmal nicht vermeiden, die berechnete Route zu verlassen. In solchen Fällen muss das Navigationsgerät möglichst schnell reagieren, um die Route an die neuen Positionsbedingungen anzupassen. Diesbezüglich waren wir in unserem Test mit der Arbeit des DriveLuxe 51 größtenteils zufrieden. Neben seltenen Ausreißern wurde die Route schon nach etwa 100 Metern neu berechnet. Allerdings sollten die Berechnungszeiten heutzutage etwas kürzer ausfallen. Unseres Erachtens ist das DriveLuxe 51 gerade in unbekanntem Terrain etwas zu langsam.
Routen Vermeidungen
Passiert man hin und wieder Landesgrenzen oder steht immer wieder vor einer Baustelle, die von den Verkehrsinformationen einfach nicht erfasst wird, ist es sehr hilfreich Vermeidungen einstellen zu können. Neben Mautstraßen und Strecken, für die eine Vignette notwendig ist, können bspw. auch Autobahnen oder unbefestigte Straßen vermieden werden. Unerwünschte Streckenabschnitte lassen sich auch völlig individuell erstellen, speichern und dann vermeiden (siehe Abb. 3 – 6 unten).