Der Automobilhersteller Byton ist ein in 2017 gegründetes chinesisches Start-up, das unter anderem mit Beteiligung deutscher Ingenieure und Entwickler ein SIV (Smart Intuitive Vehicle) in Form eines Elektro-SUV entworfen hat. Einige der Manager, Designer und Entwickler des smarten Elektroautos arbeiteten ehemals in der Elektrobranche von BMW, Apple, Tesla und Google. Ein prominenter Kader, der sich vielversprechend zusammengefunden hat.
Auf der CES 2018 präsentiert der chinesische Automobilhersteller seinen Prototypen Byton Concept. Der Prototyp soll dem geplanten Endprodukt zu 85 Prozent entsprechen.
500 Kilometer Reichweite und in 5 Sekunden auf Tempo 100
Langsamer als ein Tesla-SUV (3,1 Sekunden), aber immer noch sehr flott, beschleunigt der 4,8 Meter lange und 2 Meter breite Byton-SUV in 5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Dabei soll es den Byton Concept als Basisvariante mit 272 PS und Elektromotoren an der Hinterachse und als erweitertes Modell mit 476 PS und Elektromotoren an beiden Achsen geben. Die Basisvariante verfügt über einen 71-kWh-Akku, welcher eine Reichweite von 400 Kilometern erreicht. Die Allrad-Version soll hingegen mit einem 95-kWh-Akku etwa 520 Kilometer weit kommen.
Autonomes Fahren
Wie auch beim Audi A8 muss ein Byton-Autofahrer im automatisierten Fahrmodus auf die Straße achten, um jederzeit eingreifen zu können, er darf sich jedoch auch anderen Dingen zuwenden. Das entspricht der Autonomiestufe 3. Allerdings verfügt der Byton Concept bereits über die nötige Technik für vollautomatisiertes Fahren (Level 4), bei dem das Auto alles übernehmen soll, der Fahrer aber noch eingreifen kann. Ob der rechtliche Rahmen für das Level 4 bis 2020, dem Jahr, in dem der Byton Concept auch in Europa und den USA verkauft werden soll, geschaffen ist, bleibt abzuwarten.
Multimedia, Kameras und ein riesiges Display
Dem ungeachtet sind Türgriffe und Schlüsselloch jetzt schon passe. Der Byton Concept gewährt dem Fahrer erst Einlass, wenn dieser die biometrische Gesichtserkennung mittels zweier Kameras zwischen den Türen bestanden hat.
Anschließend lädt das Elektroauto die persönlichen Daten des Fahrers. Das Profil des Fahrers ist nicht an das Fahrzeug gekoppelt, sondern wird von der firmeneigenen und cloudbasierten Plattform Byton Life bezogen. Über diese Plattform werden Apps, Daten und Geräte von Fahrern und Passagieren miteinander vernetzt und die gewünschten Inhalte auf dem 125 Zentimeter breiten beeindruckend großen Monitor angezeigt.
So können beispielsweise Fitnesstracker-Daten von Wearables oder andere relevante Daten wie Termine und Playlists von Smartphones auf dem Display angezeigt und entweder per Stimmerkennung, Gestensteuerung oder direkt mit dem Smartphone bedient werden. Damit der Fahrer zu Beginn von den ganzen Möglichkeiten nicht überfordert wird, liefert die Display-Anzeige zuerst nur vereinzelte Infos und passt sich den Vorlieben des Fahrers nach und nach an.
Ebenfalls angezeigt werden auf dem gigantischen Display die Kamerabilder, die die Umgebung des Autos aufnehmen. Aus diesem Grund kommt der Byton ohne Außenspiegel aus.
Verfügbarkeit und Kosten
Das Elektroauto, Byton Concept, wird in China produziert und dort auch als erstes 2019 erhältlich sein. Anschießend folgt der Verkauf in Europa und den USA in 2020. Die Kosten sollen sich bei der Basisversion auf rund 45.000 USD (38.000 EUR) belaufen.