Mit der PRO Trek Smart WSD-F20 ist Casio als klassicher Uhrenhersteller in den Markt der Outdoor-Smartwatches eingestiegen. Auf Basis von Android Wear 2.0 und mit einigen zusätzlichen Outdoor-Apps (z.B. für die Nutzung von Offline-Karten) sowie einem Dual-Display, WLAN, Bluetooth, GPS Kompass, Barometer und Höhenmesser versucht Casio seine GPS-Uhr für Bergsteiger, Wanderer und andere Outdoor-Sportler attraktiv zu machen.
Wir haben die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 mit Schwerpunkt Outdoor-Navigation getestet und zeigen Vor- und Nachteile gegenüber den vergleichbaren Konkurrenten. Spannend ist der Vergleich, da es nicht mal eine Handvoll Outdoor-Uhren gibt, welche explizit für die Verwendung mit Offline-Karten beworben werden. Neben der Garmin fenix 5x (zum Testbericht…) gibt es noch die Garmin epix (zum Testbericht…), welche wie die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 über einen Touchscreen verfügt.
Hardware und Tragekomfort
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 besteht aus einem Metall-Kunststoff-Mix, wobei die Rückseite aus Edelstahl besteht. Mit den Abmessungen von 61,7 mm x 57,7 mm x 15,3 mm (H x B x T) ist die Casio am Arm eine imposante Erscheinung und noch mal deutlich größer als z.B. eine Garmin fenix 5x. Mit nur 92 Gramm fühlt sich die große Uhr nicht sonderlich schwer an und ist in der Tat ca. 10 Gramm leichter als die Garmin-Konkurrenz. Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 ist wasserdicht bis 5 Bar und kann laut Casio auch für Aktivitäten im Wasser wie z.B. Schwimmen verwendet werden.
Tragekomfort
Unserer Meinung nach ist die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 deutlich bequemer zu tragen als die Garmin fenix 5x. Die Gründe dafür sind unter anderem:
- Geringeres Gewicht, vor allem im Verhältnis zur Größe und damit größere Auflagefläche und weniger Druck.
- Flachere Bauweise, dadurch ist der Schwerpunkt näher am Arm und die Uhr bewegt sich beim Sport weniger.
- Der Herzfrequenzsensor der Garmin fenix 5x steht an der Gehäuserückseite etwas hervor und sorgt für punktuellen Druck.
- Zwischen Armband und Uhr besteht ein Übergang und erhöht den Tragekomfort
Obwohl die Casio eine wirklich große Uhr ist, lässt sie sich sowohl im Alltag als auch beim Sport gut und bequem tragen. Natürlich wird der Tragekomfort sehr individuell beurteilt, aber der Unterschied wurde von einigen Testpersonen bestätigt.
An der linken Seite der Casio sind drei Hardwaretasten angeordnet, welche einen leichten, aber deutlich spürbaren Druckpunkt haben und insgesamt etwas angenehmer zu bedienen sind als die Tasten der Garmin fenix 5x, welche deutlich mehr Druck benötigen.
Sensoren und Kommunikation
Abgesehen von einem Temperatur- und Herzfrequenzsensor bietet die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 mit GPS, Drucksensor (Luftdruck, Höhe), Beschleunigungsmesser, Gyrometer, Kompasssensor (magnetisch) alle Sensoren, welche auch in der Garmin fenix 5x verbaut sind. Externe Sensoren, z.B. ein Herzfrequenzsensor, werden von den vorinstallierten Apps nicht unterstützt. Allerdings bietet Android Wear 2.0 div. Apps um Bluetooth Sensoren (V4.1 Low Energy) direkt mit der Uhr zu koppeln.
An dieser Stelle zeigen sich bereits große konzeptionelle Unterschiede zwischen der Casio Android Wear 2.0 Smartwatch und einer Garmin fenix 5x. Die Bedienung der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 erfolgt in Apps, welche weitgehend unabhängig voneinander arbeiten und auch parallel verwendet werden können. Konkret bedeutet das, eine nachträglich installierte App wie z.B. Runtastic kann zwar die Herzfrequenz eines gekoppelten Sensors anzeigen und bietet viele weitere nützliche Funktionen, ermöglicht aber z.B. keinen Zugriff auf die Offline-Karten der Casio-App, welche selbst wiederum keine Herzfrequenzdaten anzeigen kann.
Glücklicherweise unterstützt Android Wear Multitasking, und so können mehrere Apps parallel verwendet werden. Allerdings ist der Wechsel zwischen den Apps z.B. für einen Blick auf die Karte während eines Trainings mit Herzfrequenz dann auch immer mit dem Wechsel der App-Ansicht verbunden. Je nach Anforderungen benötigt man also eine Vielzahl von Apps und muss im Zweifel bei allen Apps ein Training starten um in den Genuss aller Funktionen zu kommen. Aber dazu später mehr…
Neben Bluetooth kann die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 auch über WLAN (EEE 802.11 b/g/n) verbunden werden. Die Nutzung von WLAN macht vor allem dann Sinn, wenn größere Datenmengen übertragen werden müssen z.B. bei der Installation von Karten oder Apps. Ob eine App oder Funktion ohne Smartphone und nur über WLAN verwendet werden kann, ist von App zu App unterschiedlich. Von den vorinstallierten Apps die mit dem Internet kommunizieren sind viele auch ohne Smartphone nutzbar (Offline-Karten Download, Wetter, Google Play, Location Memory). Eine Verbindung über USB bietet die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 nicht, das beiliegende Kabel dient einzig als Ladekabel.
Casio WSD-F20 Test: Display
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 bietet ein Dual-Display, welches zwei Displaytechnologien miteinander vereint. Zum einen kommt ein klassisches Smartwatch-Farb-TFT-LCD-Display mit kapazitivem Touchscreen, einer Auflösung von 320 x 300 Pixeln (Garmin fenix 5x 240 x 240) sowie einem Durchmesser von 1,32 Zoll (Garmin fenix 5x 1,2 Zoll) zum Einsatz. In einer zweiten Ebene liegt ein monochromes LCD-Display mit festen Segmenten für die Anzeige einfacher Informationen wie Uhrzeit, Datum, aber auch Himmelsrichtung, Höhe und weitere Informationen. Die Idee des Dual-Displays ist es, die Vorteile der unterschiedlichen Displaytechnologien zu kombinieren.
Farb-TFT-LCD-Display
Das helle Farb-TFT-LCD bietet eine hohe Auflösung, tolle Farben und ist für Innenräume ein echter Genuss. Der Touchscreen reagiert zuverlässig und präzise. In Bezug auf Auflösung, Abmessung und vor allem Helligkeit sowie Farben ist das Casio Display in geschlossenen Räumen oder dunklem Schatten dem Garmin fenix 5x Display weit überlegen!
Displayvergleich im Schatten
Die Displaybeleuchtung kann in 5 Stufen geregelt werden. Das Display kann dauerhaft oder über Gesten aktiviert werden. Die Gestenerkennung klappt recht gut und bietet daher eine gute Alternative zum dauerhaft aktiven Farb-TFT-LCD-Display. Ist das Farb-TFT-LCD dauerhaft aktiv, wird nach 5 Sekunden (in einigen Apps auch nach 25 Sekunden) ohne Bedienung in einen Energiesparmodus geschaltet, das Display deutlich abgedunkelt und die Farben in einigen Ansichten reduziert bzw. die Kontraste erhöht (siehe linke Screenshots). Eine Möglichkeit das Display dauerhaft mit maximaler Helligkeit zu betreiben besteht nicht.
Das Farb-TFT-LCD-Display ist leider unter hellen Outdoorbedingungen und vor allem im direkten Sonnenlicht – auch bei maximaler Displayhelligkeit – nur schwer abzulesen und damit z.B. dem reflektiven Display der Garmin fenix 5x deutlich unterlegen. Selbst im Halbschatten ist das nach wenigen Sekunden automatisch abgedunkelte Farb-TFT-LCD kaum abzulesen und muss daher immer aktiviert werden, was nicht bei allen Sportarten ohne weiteres möglich ist (z.B. Klettern, Radfahren oder Paddeln). Da die meisten tollen Funktionen wie z.B. die Karte oder auch alle Trainings-Apps nur mit dem Farb-TFT-LCD Sinn ergeben, macht die Nutzung in sehr hellen Umgebungen wenig Spaß. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt, die maximale Helligkeit dauerhaft zu aktivieren, auch wenn das die Akkulaufzeit deutlich verkürzen würde.
Displayvergleich in der Sonne
Links: Casio WSD-F20 Display maximale Helligkeit (max. für 5-25 Sek) – Rechts: Garmin fenix 5x
Monochromes LCD-Display
Während viele Smartwatches im direkten Sonnenlicht kaum nutzbar sind, bietet die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 durch ihr Dual-Display zumindest einen Ausweg und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, auf das monochrome LCD-Display umzuschalten. Im Gegensatz zum Farb-TFT-LCD-Display ist das monochrome LCD-Display um so besser abzulesen, je heller die Umgebung ist. Unter hellen Outdoor-Bedingungen zeigt das monochrome LCD-Display eine überlegene Ablesbarkeit. Leider bietet das monochrome LCD-Display keine Hintergrundbeleuchtung und kann daher im Dunkeln nicht abgelesen werden. In der Nachts ist daher die Nutzung des Farb-TFT-Displays zwingend. Einzige Ausnahme ist der reine Uhrenmodus, bei dem alle Smartwatch-Funktionen deaktiviert sind. In diesem Modus kann eine schwache Hintergrundbeleuchtung kurz aktiviert werden um die Uhrzeit auch Nachts ablesen zu können. Ein Schneller Wechsel zwischen Uhren- und Smartwatch-Modus ist aber nicht möglich, da mit jedem Wechsel ein kompletter Neustart von Android-Wear verbunden ist.
Ein weiterer riesen Vorteil des monochromen LCD-Displays ist, dass es nahezu keine Energie verbraucht. Ist das Farb-TFT-LCD-Display nicht dauerhaft aktiviert, schaltet die Uhr automatisch nach wenigen Sekunden auf das monochrome LCD-Display um und spart so viel Energie. Auf dem monochromen LCD-Display lassen sich allerdings nur wenige Informationen, in erster Linie Uhrzeit und Datum, anzeigen. Einige vorinstallierte Casio-Apps wie Kompass, Barometer, Höhenmesser, Schritte, Kalorien, Sonnenauf- und untergang sowie Tidenhöhepunkt können ebenfalls, zumindest im Wechsel, auf dem monochromen LCD-Display angezeigt werden.
Die beiden Displays bieten dem Nutzer die Möglichkeit, sowohl den Energieverbrauch als auch die Ablesbarkeit individuell zu beeinflussen und an seine Bedürfnisse anzupassen. Sie sind damit ein echter Mehrwert. Das monochrome LCD-Display ermöglicht letztendlich auch die Nutzung im reinen Uhrenmodus mit einer Laufzeit von mehr als einem Monat.
Für eine perfekte Nutzung unter allen Bedingungen müsste theoretisch (wird praktisch nicht machbar sein) noch ein drittes Display verbaut sein, welches wie das Garmin fenix 5x-Display und auch das monochrome LCD-Display der Casio das Sonnenlicht reflektiert und daher auch in der Sonne die Nutzung von Karten und Apps ermöglicht.
Akkulauf- und Ladezeit
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 bezieht ihre Energie aus einem festverbauten Lithium-Ionen-Akku. Die Akkulaufzeit ist bei dieser Uhr von besonders vielen Faktoren abhängig. Neben der Temperatur sind vor allem zwei Funktionen maßgeblich für die Akkulaufzeit verantwortlich: der GPS-Empfang sowie die Wahl des Displays. Darüber hinaus sind die Nutzung von WLAN und Bluetooth mitverantwortlich für die Laufzeit. Casio selbst macht zur Laufzeit diese Angaben:
Ohne GPS (Herstellerangabe)
- Normale Nutzung, Display immer eingeschaltet: Ein: ca. 1 Tag
- Normale Nutzung, Display immer eingeschaltet: Aus: ca. 2 Tage
- Zeitmesser-Modus (reine Zeitmessung, alle Smartwatch-Funktionen deaktiviert): mehr als 1 Monat
Mit GPS (Herstellerangabe)
- Display immer eingeschaltet: Ein
Vorrang Genauigkeit 6-8 Stunden, Vorrang Batterie ca. 18 Stunden - Display immer eingeschaltet: Aus
Vorrang Genauigkeit 7-9 Stunden, Vorrang Batterie ca. 25 Stunden - Display immer eingeschaltet: Ein
Intervallmessung alle 6 Minuten: ca. 1 Tag - Display immer eingeschaltet: Aus
Intervallmessung alle 6 Minuten: ca. 2 Tage
Wir können diese Zeiten im Großen und Ganzen bestätigen. Insgesamt sind die Zeiten mit dauerhaft aktivem TFT-Display eher etwas knapper als angegeben, die Zeiten mit ausgeschaltetem Display (und Nutzung des monocromen LCD-Displays) eher konservativ angegeben. Ein langer Tag von 6 bis 22 Uhr wird mit dauerhaft aktivem Display sowie WLAN und Bluetooth-Nutzung sehr eng, wohingegen ein GPS-Tracking mit hoher Genauigkeit und strenger Displaydisziplin (nur monocromes LCD-Display) durchaus auch 10 Stunden reichen kann.
Akku aufladen
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 wird über das mitgelieferte USB-Ladekabel und einem magnetischen Ladeanschluss in ca. 1,5 Stunden erfreulich schnell aufgeladen. Der Ladestrom liegt mit ausgeschaltetem Display bei ca. 250mA (5V). Leider ist der Magnet sehr schwach, so dass das Ladekabel sich bei der kleinsten Bewegung von der Uhr löst und der Ladevorgang unterbrochen wird. Ein Laden der Uhr während der Benutzung ist damit weitgehend ausgeschlossen.
GPS und Tracking
Zum GPS-Tracking bietet Casio die vorinstallierte App „Aktivität“ sowie „Location Memory“ und die Google-App „Fit-Training„. Die „Aktivität„-App bietet unterschiedliche Sportprofile mit vorgefertigten, nicht anpassbaren, Datenseiten die wie folgt gegliedert sind:
Die Anzahl und Auswahl der Datenfelder ist damit sehr begrenzt und insgesamt unbefriedigend. Der anspruchsvollere Nutzer ist damit gezwungen sich auf die Suche nach einer passenden App zu machen, welche mehr Möglichkeiten bietet. Eine Alternative ist die Runtastic-App, welche konfigurierbare Datenfelder inkl. Herzfrequenz, jedoch leider nur eine Datenseite und keine Karte bietet.
Die mit der Casio „Aktivität„-App aufgezeichneten Tracks lassen sich über GoogleDrive als KML exportieren. Leider wird nur die Start- und Endzeit, nicht aber die Zeit für jeden einzelnen Trackpunkt gespeichert. Dieser Umstand hat den Nachteil, dass der Track nicht dazu verwendet werden kann, unterschiedliche Geschwindigkeiten innerhalb des Tracks auszuwerten. Des weiteren wird auch die Höhe nicht gespeichert, so dass eine nachträgliche Auswertung des Höhenverlaufs unmöglich ist. Insgesamt sind damit die Möglichkeiten der „Aktivität“-App für ein umfangreiches Tracking der sportlichen Aktivitäten unzureichend.
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Trackaufzeichnung mit Google Fit-Training
Als vorinstallierte Alternative zur „Aktivität“-App bietet sich Google Fit bzw. die Google „Fit-Training“-App an. Zum einen bietet die „Fit-Training“-App die Möglichkeit das Training erst zu starten, wenn ein guter GPS-Empfang vorliegt, zum anderen wird der Track auch mit Höhe und Uhrzeit gespeichert. Dafür ist es etwas schwieriger an den Track heranzukommen. Ein Export ist aber über Google Takeout möglich.
Dauerhafte GPS-Trackaufzeichnung mit „Location Memory“
Neben der gezielten Trackaufzeichnung beim Start eines Trainings mit der vorinstallierten Casio-App „Aktivität“ bietet die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 noch die Option einer dauerhaften Aufzeichnung mit Intervallen von einer oder sechs Minuten. Die Aufzeichnung läuft dauerhaft im Hintergrund und lässt sich in der „Location Memory“-App auch tagesweise auf einer Karte darstellen. Zusätzlich können über die App POIs mit Sprach- oder Textnotizen sowie unterschiedlichen Icons gespeichert werden.
Somit ist die App gut geeignet um z.B. einen Urlaub mit sehenswerten Orten zu speichern. Die App speichert sowohl Track als auch POIs in einer KML-Datei, welche über GoogleDrive (auch über WLAN) exportiert werden kann. Leider ist ein Export nur tageweise möglich, was den Export längerer Zeiträume etwas mühsam macht. Leider wird weder die Uhrzeit noch die Höhe im Track gespeichert, somit ist keine Zuordnung zu Tageszeiten möglich. Die Nutzung der „Location Memory“-Funktion beeinträchtigt, zumindest bei einer Aufzeichnung nur alle sechs Minuten, die Akkulaufzeit nur unwesentlich. Insgesamt hat uns die App „Location Memory“ gut gefallen und stellt eine Funktion dar, welche es so bei der Garmin fenix 5x nicht gibt.
GPS-Empfangsqualität
Die GPS-Empfangsqualität testen wir, neben den vielen Tests im realen Einsatz, auf einer speziellen GPS-Testrunde. Als Vergleichsgerät verwenden wir das Garmin eTrex 10, da es über die Jahre bewiesen hat, einen besonders guten und vor allem zuverlässigen Track zu liefern. Für den Casio PRO Trek Smart WSD-F20 Test haben wir zusätzlich noch die Garmin fenix 5x und ein Smartphone Sony Z5 mitgenommen. Da einige Smartwatches kein eingebautes GPS besitzen und auf den GPS-Empfang über das Smartphone angewiesen sind, haben wir das Smartphone bewusst in der Hosentasche gelassen um zu prüfen, wie die Empfangsbedingungen beeinträchtigt werden.
Für die beiden Garmin-Geräte sowie für das Smartphone (verwendete App TwoNav) wurde als Aufzeichnungsintervall 1 Sekunde verwendet. Für die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 wurde die Einstellung „Vorrang Genauigkeit“ verwendet. Auf der rechten Karte ist die gleiche Strecke mit der Einstellung „Vorrang Batterie“ aufgezeichnet.
Auf Mausklick auf das (i) zeigt bestimmte Herrausforderungen der Teststrecke…
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Mehr InformationenZunächst fällt auf, dass der Track der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 zu Beginn der Strecke eine deutliche Abweichung (nach Norden) zeigt und auch auf den ersten Metern eine sichtbare Ungenauigkeit aufweist. Die Ursache liegt in der Casio „Aktivität„-App, welche die Trackaufzeichnung bereits startet, bevor ein stabiles GPS-Signal vorliegt. Viele andere Apps (auch auf der Casio, z.B. Google Fit-Training) bzw. auch die Garmin fenix 5x lassen den Start einer Trackaufzeichnung bzw. Aktivität erst dann zu, wenn die Position hinreichend genau berechnet wurde. Bei der Verwendung der Casio-App „Aktivität“ wird man also zwingend immer einen etwas unsauberen Trackstart aufzeichnen!
Bei der Strecke im Wald fällt deutlich auf, dass der Track etwas grob aufgezeichnet wurde und der Abstecher vom Weg nicht zu erkennen ist. Auf dem Wirtschaftsweg südlich der Häuser leistet sich die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 einen weiten Ausreißer, welcher zu einer doppelten Darstellung des Tracks führt. Auch die getestete Wellenbewegung auf dem Wirtschaftsweg wird zwar gut positioniert, aber wenig abgerundet abgebildet. Der Wechsel der Straßenseite innerhalb des Wohngebietes wird nur vom Garmin eTrex 10 sowie dem Smartphone sauber aufgezeichnet. Auch bei der Tour um das Haus erkennt man, dass die einzelnen Trackpunkte einen deutlichen Abstand haben und den Track eher grob abbilden. Auch hier ist die absolute Positionierung aber gut. Im Stand unter dem Carportdach zwischen den Häusern (sehr schwierige Empfangsbedingung) wird eine deutlich sichtbare aber noch vertretbare Trackwolke erzeugt.
Die Garmin fenix 5x kommt bei diesem GPS-Vergleich gar nicht gut weg, der Track ist grausam. Das Ergebnis hat uns verwundert, da wir bei unserem Garmin fenix 5x Test mit der gleichen Uhr einen sehr guten GPS-Empfang getestet haben. Aber seit dem Test (mit einer Vorserien-Firmware) gab es diverse Soft- und Firmwareupdates und es ist nicht ganz auszuschließen, dass hier verschlimmbessert wurde. Allerdings ist uns in der Vergangenheit immer wieder aufgefallen, dass vor allem bei GPS-Uhren eine gewisse „Tagesform“ wesentlichen Einfluss auf die Qualität hat. Hier unterscheiden sich GPS-Emfänger in Uhren doch noch sehr deutlich von GPS-Handgeräten wie dem Garmin eTrex 10, welches über Jahre Ergebnisse ohne negative Ausreißer liefert.
Von den Startschwierigkeiten (welche softwarebedingt sind) abgesehen, zeigt die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 eine gute bis sehr gute absolute Positionierung. Der Abgleich mit dem Referenztrack bringt eine mittlere Abweichung von nur 3,5 Metern. Das Aufzeichnungsintervall liegt auch in der Einstellung „Vorrang Genauigkeit“ bei durchschnittlich 6 Sekunden und erzeugt damit einen insgesamt etwas gröberen Track. Die Ergebnisse der speziellen GPS-Testrunde decken sich mit den Erfahrungen aus unseren sonstigen Touren mit der Casio PRO Trek Smart WSD-F20.
GPS-Tracking im Energiesparmodus
Neben der Einstellung „Vorrang Genauigkeit“ gibt es noch das Aufzeichnungsintervall „Vorrang Batterie“ welche die Akkulaufzeit verdoppeln kann. Das Trackintervall sinkt mit dieser Einstellung allerdings auf durchschnittlich 30 Sekunden, was nur noch ein sehr grobes Abbild der zurückgelegten Strecke erzeugt. Besonders bei schnellen Sportarten ist diese Einstellung daher nicht zu empfehlen. Durch das lange Intervall kommt es vor allem bei kurvenreichen Strecken mit hohen Geschwindigkeiten dazu, dass die Gesamtstrecke deutlich zu gering berechnet wird.
Höhenmesser, Barometer und Kompass
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 verfügt über einen barometrischen Höhenmesser. Ein barometrischer Höhenmesser dient normalerweise dazu, auch kleine Höhenveränderungen zu messen, welche von der GPS-Höhenberechnung nicht erfasst werden können. Für die korrekte Anzeige der absoluten Höhe ist der barometrische Höhenmesser weniger wichtig. Geht es aber darum die Höhenmeter auf einer Tour zuverlässig zu summieren, reicht das GPS-Signal alleine nicht aus.
Leider hat sich der barometrische Höhenmesser der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 in unserem Test als unzuverlässig erwiesen. Abhängig von Sportart und Tourenprofilen wurden in der „Aktivitäten“ App 30-50 Prozent zu wenig Höhenmeter summiert. Ein guter barometrischer Höhenmesser wie er z.B. in der Garmin fenix 5x zu finden ist, erkennt und summiert problemlos Stockwerke. Steigt man also ein Stockwerk (ca. 3 Meter Höhenunterschied) mehrmals in normalem Tempo auf und ab, muss die Uhr in der Lage sein die Höhe korrekt zu summieren. Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 ist dazu leider nicht in der Lage. Selbst wenn man zwei Stockwerte (ca. 6 Meter) auf und absteigt, wird in der Regel keine Höhe aufsummiert. Auch andere Apps wie z.B. Runtastic summieren im gleichen Maße zu wenig Höhenmeter, was auf ein internes Problem bei der Auswertung der Höhendaten schließen lässt. Wir hatten im Test den Eindruck, dass Apps nur auf die GPS-Höhe, nicht aber auf die Daten des barometrische Höhenmesser zurückgreifen können (mit Ausnahme der „TOOL“ App).
Verwendet man das spezielle Casio Höhenmesser-App „TOOL„ wird die Höhe sehr wohl fein aufgelöst und Veränderungen ab ca. 5 Meter werden korrekt angezeigt. Obwohl also dieses Höhenmesser-Tool beim Auf- und Absteigen von Stockwerken korrekt die Höhenangabe verändert, findet in den anderen Apps wie „Aktivität“ oder eben Drittanbieter-Apps wie „Runtastic“ keine Aufsummierung der Höhe statt.
Die Höhe kann automatisch mit Hilfe des GPS-Signals oder manuell per Eingabe einer bekannten Höhe kalibriert werden. Auf die Summe der Höhenmeter hat die Einstellung keinen wesentlichen Einfluss. Die automatische Kalibierung über den Standort (GPS) war in unserem Test wenig zuverlässig. Aufgefallen ist uns, dass die angezeigte Höhe über die „TOOL“ App oft deutlich (teilweise 100 Meter) von der Anzeige der Höhe in anderen Apps abweicht.
Die Hardware scheint also in der Lage zu sein recht präzise Höhendaten zu liefern, aber leider ist es dennoch nicht möglich die erreichten Höhenmeter korrekt und zuverlässig aufzusummieren. Für eine Uhr die sich an Outdoor-Sportler richtet ist das ein Problem, welches hoffentlich durch Software-Updates gelöst werden kann.
Kompass
Der elektronische Kompass reagiert schnell, zuverlässig und weitgehend lageunabhägig. Zum Peilen lässt sich eine Richtung fixieren.
Karten und Navigation
Einer der wesentlichen Gründe die Uhr als Alternative zur Garmin fenix 5x zu testen ist das Versprechen des Herstellers, die Uhr auch ohne Smartphone und somit komplett OFFLINE für die Navigation mit Karten nutzen zu können. Die OFFLINE-Karten werden über die bereits im Test mehrfach erwähnte „Aktivität„-App bereitgestellt. Es kann immer nur ein Kartenausschnitt von ca. 40 x 40 km OFFLINE verfügbar gemacht werden. Der Ausschnitt kann weltweit auf Basis von Google Maps (Karte oder Satellitenansicht) oder MapBox (Open-Street-Maps) frei gewählt werden. Verwendet man den größtmöglichen Ausschnitt von ca. 40 x 40 km ist die Auflösung der Karte reduziert. Erst bei deutlich kleineren Ausschnitten ist die maximale Kartenauflösung verfügbar. Für die unterschiedlichen Karten gibt es zusätzlich noch unterschiedliche Layouts, welche aber nur durch einen neuen Download gewechselt werden können.
Die einfache Möglichkeit einen Kartenausschnitt auch OFFLINE verfügbar zu machen und weltweite OSM-Karten inkl. Höhenlinien ONLINE abrufen zu können hat uns grundsätzlich gut gefallen. Die Karten lassen sich performant zoomen und verschieben. Auf der Karte wird die zurückgelegte Strecke angezeigt – wenn auch etwas zeitverzögert. Leider bietet die „Aktivität„-App aber keine Möglichkeit zur Navigation. Während z.B. die Garmin fenix 5x sogar Routen (inkl. Rundkurse) über das Wegenetz seiner vorinstallierten OSM-Karte berechnen kann, bietet Casio noch nicht einmal eine Luftlinien-Navigation zu einem Wegpunkt oder die Möglichkeit, einem vorher geladenen Track zu folgen. Eine Outdoor-Navigation im eigentlichen Sinne ist mit den Bordmitteln der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 nicht vorgesehen.
ViewRanger-App als Alternative
Zum Glück bietet die weite Welt von Android Wear 2.0 einige Möglichkeiten. Von Casio empfohlen und von uns getestet wurde die App ViewRanger, welche ebenfalls die Nutzung von OFFLINE-Karten sowie eine Tracknavigation verspricht. Neben kostenlosen OSM-Karten bietet ViewRanger als kostenpflichtige Premium Karten auch topographische Rasterkarten des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) an. Für 6,99 EUR erhält man bereits 400 Credits mit denen über 130 Kartenausschnitte (4,5 x 4,5 km) ausgewählt werden können.
Die Premium-Karten haben eine sehr hohe Auflösung und sehen auf dem großen und hellen Display der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 hervorragend aus. Solange es die Lichtverhältnisse zulassen, ist die Ansicht der Karte dank größerem Display, Touchscreen und intensiverer Farbdarstellung der Garmin fenix 5x weit überlegen. Doch die Freude wird schnell getrübt: die Karte lässt sich nur zoomen, nicht aber verschieben und somit nur sehr eingeschränkt direkt um den Standort herum nutzen.
Die ViewRanger-App ermöglicht den Import von Tracks sowie eine einfache Tracknavigation. Sowohl Tracks als auch Karten können OFFLINE verfügbar gemacht und somit auch ohne Smartphoneverbindung verwendet werden. Leider gibt es ohne Verbindung zum Smartphone keine Möglichkeit, die zurückgelegte Strecke als Track aufzuzeichnen und parallel einem anderen Track zu folgen. Auch die Anzahl und Auswahl der Datenfelder innerhalb der ViewRanger-App entspricht nicht unbedingt den Erwartungen. Angezeigt wird nur die Distanz, Zeit, Koordinaten sowie die absolute Höhe und Höhensumme (allerdings, wie weiter oben beschrieben, sehr ungenau nur als GPS-Höhe, die Daten des barometrischen Höhenmessers werden nicht ausgewertet).
Um also parallel zur Tracknavigation in ViewRanger auch die Tourdaten selber aufzuzeichnen, muss eine weitere App gestartet werden z.B. „Google Fit„, „Aktivität“ oder eine andere App die einen Track aufzeichnen und speichern kann. In der Praxis ist der ganze Wechsel zwischen den Apps natürlich Fummelkram, umständlich und fehleranfällig. Nicht selten kam es im Test vor, dass der Track von der im Hintergrund laufenden App doch nicht vollständig aufgezeichnet wurde.
Insgesamt bietet ViewRanger zwar die Möglichkeit einer simplen Tracknavigation in Verbindung mit OFFLINE-Karten, löst aber nicht die Trackingprobleme und bietet zu wenig Datenfelder.
Google Maps
Google Maps kann über den GooglePlay-Store kostenlos installiert werden und bietet eine Turn-by-Turn Navigation zu beliebigen Zielen, welche per Spracheingabe aufgerufen werden können. Alternativ kann ein Ziel auch direkt in der Karte angeklickt werden. Auch andere Apps, z.B. die Casio-App „Location Memory„, können Ziele an Google Maps übergeben. Für die Berechnung einer Route ist jedoch zwingend eine Smartphone-Verbindung erforderlich. Praktisch ist, dass die Karte im Gegensatz zu der „Aktivität„-App bzw. „ViewRanger“ sowohl in Nord- als auch in Fahrtichtung gedreht werden kann.
Fitnesstracker
Unter dem Begriff Fitnesstracker versteht man die 24/7 Aufzeichnung der Bewegungen insbesondere der Schrittzählung sowie die Berechnung des Kalorienverbrauchs. Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 bietet die Möglichkeit, Schritte, Kalorien sowie eine Darstellung der täglichen Aktivität über die Casio „TOOL“ App zu visualisieren. Die Anzeige bezieht sich jedoch immer nur auf den aktuellen Tag und wird täglich zurückgesetzt. Eine Protokollierung und Auswertung z.B. über ein Onlineportal wird nicht angeboten.
Als Alternative bietet sich daher „Google Fit“ an. Google Fit ist bereits vorinstalliert und speichert Schritte, berechnet die täglichen Kalorien, ermittelt die zurückgelegte Distanz und Trainingsdauer. Als Motivation können unterschiedliche Tagesziele definiert werden. Die protokollierten Daten werden mit dem Google Fit-Account automatisch synchonisiert und können über die Google Fit Online-Plattform ausgewertet werden.
Die Bewegungsdaten werden in „Google Fit“ automatisch im Hintergrund gespeichert, die App muss also nicht aktiv gestartet werden. Leider klappte in unserem Test die Übermittlung der Daten nicht immer. Startet man z.B. eine Aktivität in der Casio „Aktivität„-App und legt dort eine Strecke von 5 km zurück, müsste man meinen, „Google Fit“ übernimmt diese Strecke und zeigt ebenfalls die zurückgelegte Distanz an. Oft aber fehlen solche Strecken oder wurden nur teilweise an Google Fit übertragen. Letztendlich stimmen damit weder die tägliche Distanz noch die berechneten Kalorien. Um aktive Trainingseinheiten sicher an „Google Fit“ zu übertragen, sollte daher die Funktion „Google Fit Training“ verwendet werden.
Google Fit Training ist für simple Trainungsaufzeichnungen gut geeignet, Die Anzeige von Daten während eines Trainings beschränkt sich allerdings auf wenige Basisparameter wie Zeit, Geschwindigkeit, Distanz und Kalorien. Für ambitioniertes Training ist Google Fit daher nicht ausreichend. Wieder muss man sich daher auf die Suche nach Apps machen, die mehr Datenfelder und Trainingsoptionen bieten…
Die Schrittzählung selbst war in unserem Test sehr genau, sowohl beim Gehen als auch beim Laufen. In der Regel betrug der Fehler deutlich unter einem Prozent, ein sehr guter Wert. Allerdings unterliegt die Schrittzählung einem starken Filter. Alltagsbewegungen und sehr kurze Strecken von wenigen Schritten werden nicht gezählt, was grundsätzlich positiv zu bewerten ist. Im direkten Vergleich mit Garmin-Fitnesstrackern wurden daher im Schnitt 1/3 weniger Schritte pro Tag gezählt.
Die Casio-Auswertung über die „TOOL„-App bietet nur eine Übersicht über den aktuellen Tag. Google Fit hingegen bietet mit dem Google Fit Online-Portal durchaus die Möglichkeit, die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 als Fitnesstracker zu verwenden. Allerdings liegen sowohl Zuverlässigkeit als auch die Genauigkeit z.B. bei der Kalorien- und Streckenberechnung deutlich hinter den Lösungen von Garmin Connect.
Casio WSD-F20 Test: Sonstige Funktionen
Es würde den Rahmen des Artikels sprengen, alle Funktionen der Uhr bzw. von Android Wear vorzustellen, wir haben daher eine Auswahl outdoorrelevanter Funktionen getroffen.
Casio TOOL
Casio hat die sog. „TOOL“ -App vorinstalliert, mit der sich Kompass, Barometer, Höhenmesser, Sonnenauf-/Untergang, Aktivitätstracker sowie ein Tidenkalender (ganze Welt) visualisieren lassen. Das besondere an dieser App ist, dass alle Ansichten auch für das Dual-Display und somit besonders energiesparend zur Verfügung stehen. Die „TOOL“ -App macht Spaß, sieht gut aus und passt toll zum Design der Uhr.
Casio Moment Setter
Der Casio „Moment Setter“ ist ein Programm um sich beim Erreichen bestimmter Ziele und Ereignisse benachrichtigen zu lassen. Einige Beispiele haben wir in den folgenden Screenshots zusammengestellt. Alle Ziele können sehr individuell angepasst und bestimmte Sportarten der App „Aktivität“ zugeordnet werden.
Google Spracheingabe und Übersetzer
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 unterstützt dank eingebautem Mikrofon die Google Spracheingabe. Auf diese Weise können Texte diktiert werden z.B. auf Mails geantwortet, Programme gestartet oder Routen über Google Maps berechnet werden. Die Google Spracheingabe ist ein mächtiges Werkzeug von Android Wear 2.0 und konnte im Test überzeugen. Zur Aktivierung wird die mittlere Hardwaretaste lange gedrückt.
Android Wear 2.0
Android Wear bietet viele zusätzliche, bereits vorinstallierte Apps wie z.B. Wetter, Übersetzer, Timer, Termine, Kontakte, Stoppuhr, Wecker, uvm. auf die wir nicht im Detail eingehen möchten, da diese Apps nicht spezifisch für die Casio-Uhr angepasst wurden sondern Teil von Android Wear sind. Über den Google Play-Store stehen weitere tausende Apps bereit, welche eine Android Wear Unterstützung bieten. Neben weiteren Apps lassen sich natürlich auch div. Ziffernbätter installieren um der Uhr einen individuellen Look zu geben. Die Möglichkeiten der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 über zusätzliche Apps die Funktionen zu geben, die man zunächst vermisst, sind riesig. Allerdings bleibt es dabei, dass die Funktionen dann in der Regel über viele Apps verteilt sind, welche von unterschiedlichen Anbietern stammen und die Bedienung erschweren.
Casio WSD-F20 Test: Fazit
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 hinterlässt bei uns einen gemischten Eindruck. Die Hardware kann vor allem durch das Dual-Display, den hohen Tragekomfort, die gute Verarbeitung sowie die sehr gute Bedienbarkeit überzeugen.
Der GPS-Empfang erreicht nicht die Qualität eines guten GPS-Handgeräts, kann aber mit anderen GPS-Uhren mithalten und überzeugt durch eine gute absolute Genauigkeit. Auch die anderen Sensoren wie Kompass und barometrischer Höhenmesser liefern grundsätzlich zuverlässige Werte. Leider wird die barometrische Höhenmessung nur vom Casio TOOL unterstützt. Alle anderen von uns getesteten Apps verwenden ausschließlich die GPS-Höhe und berechnen die Summe der Höhenmeter deutlich zu gering.
Die vorinstallierten Tracking- und Kartenapps bieten nur sehr eingeschränkte Basisfunktionen und konnten uns insgesamt nicht überzeugen. Outdoor-Navigation wie z.B. das Folgen eines Tracks oder das Navigieren zu Wegpunkten ist mit den von Casio vorinstallierten Apps nicht möglich. Auch die Nutzung der OFFLINE-Karten ist stark limitiert und die Berechnung von Routen nicht möglich.
Um die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 als Standalone-Outdoor-Navigationssystem einzusetzen, muss sich der Nutzer mit einer Vielzahl von zusätzlichen Apps beschäftigen und sich eine Lösung zusammenbasteln. Mit Kreativität und Spaß am Testen wird man die meisten Funktionen schon irgendwie zusammenbekommen, doch die Bedienung bleibt damit ein Kompromiss.
Was für die Outdoor-Navigation gilt, kann in abgeschwächter Form auch für die Verwendung als Fitnesstracker beschrieben werden. Google Fit ist zwar eine gute Basis, wer allerdings höhere Ansprüche hat, wird sich auf die Suche nach alternativen Apps machen müssen. Android Wear 2.0 bietet grundsätzlich mit seinen vielen Apps die Möglichkeit, die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 individuell anzupassen.
Wir haben in diesem Test immer wieder den Vergleich zur Garmin fenix 5x gezogen. Ganz klar, die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 ist die klar bessere Smartwatch und bietet deutlich mehr Möglichkeiten zur Kommunikation (Social Media) sowie Interaktion mit dem Smartphone. Die Integration und Darstellung von Benachrichtigungen ist der fenix 5-Serie überlegen.
Geht es allerdings um das Thema Outdoor-Navigation, Tracks, Wegpunkte, Routen, Karten, Fitness und Co. ist die Garmin fenix 5x der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 haushoch überlegen. Der Casio PRO Trek Smart WSD-F20 fehlt das softwareseitige Gesamtkonzept, welches Garmin über viele Jahre zusammen mit der Garmin Connect-Plattform und den Erfahrungen in der Outdoor-Navigation aufgebaut hat.
Als robuste Outdoor-Smartwatch können wir die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 durchaus empfehlen, als Outdoor-Navi allerdings muss der Nutzer unserer Meinung nach letztendlich zu viele Kompromisse eingehen. Geeignet ist die Casio für Nutzer, die gerne neue Apps ausprobieren und Spaß daran haben sich individuelle Lösungen zusammenstellen und die Uhr eng in Verbindung mit ihrem Smartphone zu verwenden. Durch den hohen Bedien- und Tragekomfort macht die Uhr viel Freunde.
Vorteile
robuste und wasserdichte Hardware
im Vergleich mit anderen GPS-Uhren sehr hoher Tragekomfort
Dual-Display bietet viele Möglichkeiten zum Energiesparen
sehr hohe Bedienkomfort durch Touchscreen und gute Tasten
riesige Auswahl von Apps dank Android Wear 2.0
Bluetooth, WLAN, Konnektivität sehr zuverlässig
Nachteile
Höhenmessung insgesamt unzuverlässig (Auto-Kalibierung, Summe)
vorinstallieten Trainings- und Navi-Apps bieten zu wenig Funktionen
kein durchgängiges Konzept, Funktionen über viele Apps verteilt
OFFLINE Nutzung von Karten sehr eingeschränkt
TFT-Display in der Sonne schlecht ablesbar
Preis und Bezugsquelle
Die Casio PRO Trek Smart WSD-F20 wir über den Uhren-Fachhandel vertrieben und kostet 499 EUR. Damit liegt der Preis deutlich unter einer Garmin fenix 5x welche für erhältlich ist. Für eine Android Wear 2.0 Smartwatch sind 499 EUR dennoch ein wuchtiger Preis….
Danke für einen der wenigen wirklich guten Berichte über die WSD-F20!
Top, hoffe ihr nehmt die kommende Rangeman genauso unter die Lupe.
FRAGEN:
Wie läuft die Sache, wenn ich keine Internet-Verbindung im afrikanischen Bush habe und zu meinem Auto zurückfinden will? Wie gut ist das hinterlegte Kartenmaterial?
Es ist letztendlich OSM oder google Material, kannst Du auf den jeweiligen Seite vorher prüfen…
Sollte noch erwähnt werden das ViewRanger zwingen nen Android Telefon voraussetzt. Mit iPhone klappt es nicht. 🙁
Es wäre schön, wenn der Verfasser des gut geschriebenen Textes wüsste, was die Abkürzung „LCD“ eigentlich heißt – nämlich Liquid Crystal Display. Dann würde sich die falsche Bezeichnung „LCD Display“ nicht zigfach durch den gesamten Text ziehen 🙂
uns ist schon klar was LCD bedeutet, aber es liest sich so für die meisten Nutzer einfacher und dieser Gesamtausdruck ist auch durchaus gebräuchlich und bekannt, auch wenn er dann quasi 2 x das Wort Display beinhaltet.
@Peter
Du hättest zB. auch freundlicher den Hinweis geben können, es in Zukunft LC-Display zu nennen, aber nein, es muss gemeckert und genörgelt werden.
Es gibt ja auch Menschen, die weiter mit Besserwissereien nerven wie bei der SMS, die ja SM heißen müsste, weil der Service keine Nachricht ist, oder diejenigen, die sagen, dass eine WhatsApp keine Nachricht sei… usw. usw.
Leute, bitte nervt doch nicht mit Banalweisheiten!
Hui, View Ranger funktioniert jetzt endlich auch mit Iphone. 🙂