Outdoor Navis im Test

Performance und GPS-Empfang

GPS-Empfang Performance

Akkulaufzeit

Oregon 750t Batteriedach und USB-Anschluss

Die Akkulaufzeit der Geräte ist zum Teil von Faktoren abhängig, die der Nutzer selbst in der Hand hat, z.B. die Displayhelligkeit, die Zeit bis zur Displayabschaltung, die Verwendung von zusätzlichen BT-Sensoren, WLAN usw.. Darüber hinaus spielen äußerliche Faktoren wie z.B. die Temperatur eine wesentliche Rolle, denn bei sehr kalten Temperaturen sind Akkus generell weniger leistungsfähig.

Bei den Geräten mit AA-Batterien bzw. AA-Akkus (Mignon) ist außerdem auch der verwendete Batterie- bzw. Akkutyp wesentlich für die Laufzeit verantwortlich. Einen guten Vergleich der unterschiedlichen Batterie- und Akkutypen gibt unser Vergleichstest AA-Akkus, welcher neben NiMH-Akkus auch Zink-Kohle-Akkus sowie Lithium- und Alkaline-Einwegbatterien miteinander vergleicht.

Wir haben die Geräte mit zwei Einstellungen getestet:

a) Maximale Displaybeleuchtung, Display dauerhaft eingeschaltet, Trackaufzeichnung ein, BT/WLAN aus, Temperatur ca. 20 °C
b) Displaybeleuchtung aus, Display ausgeschaltet, Trackaufzeichnung ein, BT/WLAN aus, Temperatur ca. 20 °C

 

* Garmin Akkupack 4,8 Wattstunden
** Energizer Lithium Einwegbatterien

Das Intervall für die Trackaufzeichnung wurde bei den beiden Garmin Outdoor Navi beim Standard, also automatisches Intervall und normale Häufigkeit, belassen. Stellt man das Intervall z.B. auf jede Sekunde, reduziert sich die Laufzeit um 10-20 Prozent.

Das Teasi One 3 eXtend bietet keine Möglichkeit das Display komplett abzuschalten, jedoch lässt sich die Helligkeit nach einer festlegbaren Zeit automatisch abdunkeln. Wir haben diese Einstellung verwendet um einen Vergleichswert mit den ausgeschalteten Displays der Konkurrenz zu schaffen.

Das TwoNavi Anima+ bietet einen sog. Survival Modus, bei dem der Energieverbauch in allen Bereichen maximal reduziert wird. Zu diesem Zweck wird der GPS-Empfänger nur alle 5 Minuten aktiviert um die Position zu tracken. Leider brachte dieser Modus in unserem Test nur eine minimale Verlängerung der Laufzeit.

Akkulaufzeit in der Praxis

Die hier genannten Werte sind nicht in Bewegung sondern im Stillstand gemessen, um einheitliche Bedingungen zu schaffen. Das „Arbeiten“ mit dem Gerät, also das Verschieben der Karte, das Berechnen von Routen, die Audio-Ausgabe usw. verbraucht zusätzliche Energie, so dass man die genannten Zeiten nur erreicht, wenn man das Gerät nicht bedient. Bei normaler Bedienung sind die Laufzeiten nach unseren Erfahrungen je nach Gerät und Benutzung zwischen 10-30 Prozent kürzer. Bei sehr kalten Temperaturen (tiefe Minusgrade) kann sich die Laufzeit durchaus halbieren.

Akku-Ladezeiten

Neben der Laufzeit haben wir auch gemessen, wie lange es dauert, die Outdoor Navis wieder voll aufzuladen. Die beiden Garmin-Geräte können den Garmin NiMH Akkupack im Gerät über USB aufladen, da der Akkupack einen kleinen Tastschalter an der Geräteunterseite eindrückt und dem Gerät daher signalisiert, dass ein Garmin Akkupack eingelegt ist. Dieser Schutz ist nötig, damit nicht aus Versehen Einwegbatterien geladen werden. Mit einem kleinen Stück Pappe unter den Akkus können aber auch herkömmliche NiMH-Akkus im Gerät geladen werden.

Ladezeiten

  • Garmin Oregon 750t mit Garmin Akkupack: 5 Stunden 30 Min.
  • Garmin GPSMAP 64t mit Garmin Akkupack: 5 Stunden 30 Min.
  • TwoNav Anima+ über USB: 3 Stunden 35 Minuten
  • Falk Tiger BLU über USB: 5 Stunden 10 Minuten
  • Teasi One 3 eXtend: 5 Stunden 20 Minuten
Bei den beiden Garmin-Geräten ist uns negativ aufgefallen, dass man einen vollen Ladezustand nicht direkt erkennen kann. Wir haben die Zeiten nur ermitteln können, indem wir die Stromaufnahme mit einem Labornetzteil gemessen haben. Alle anderen Geräte haben eine kleine LED an der Vorderseite, welche einen vollen Akku signalisiert.
Taster wird von einzelnen Zellen nicht gedrückt, kein Laden!
Kleines Stück Pappe drückt den Taster, Akkus werden geladen!

GPS-Empfang

Wir haben für diesen Outdoor Navi Test unsere bekannte GPS-Teststrecke verwendet und alle GPS-Geräte gleichzeitig und mit vergleichbaren Einstellungen getestet (wenn möglich Trackintervall eine Sekunde). Neben den fünf Testkandidaten haben wir das Garmin eTrex 10 verwendet, da wir mit diesem preiswerten GPS-Gerät über Jahre reproduzierbar die besten Ergebnisse erzielen und es daher als Messlatte dient.

Die Teststrecke bietet unterschiedliche Herausforderungen, welche in der Karte über das kleine (i) abzulesen sind. Insbesondere der schwierige Empfang unter einem Vordach im Stand stellt die Navis vor eine echte Herausforderung, wie sie mit Häuser- oder natürlichen Schluchten vergleichbar ist.

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Mehr Informationen

Bedienung der Karte

An den Stellen mit einem (i) wurden bestimmte Eigenschaften getestet, ein Mouse-Over zeigt die Besonderheiten. Die Karte kann per Doppelklick mit der rechten/linken Maustaste gezoomt werden.


Das Garmin eTrex 10 konnte von keinem der getesteten Top-Outdoor-Navis geschlagen werden. Über 99 Prozent der Trackpunkte lagen beim eTrex 10 innerhalb von nur 10 Metern, und auch im Stand und unter schwierigen Empfangsbedingungen scheint das kleine gelbe eTrex 10 einfach unschlagbar.

Betrachtet man nur die mittlere Abweichnung (Mean), kommt das Falk Tiger Blu dem eTrex 10 mit nur 2,7 Metern mittlerer Abweichung erstaunlich nahe. Sogar 90 Prozent der Trackpunkte sind genauer als 5 Meter. Schaut man sich den Track des Tiger Blu jedoch auf der Karte an, sieht man sofort einen extremen Ausreißer von einigen hundert Metern, welcher unter schwierigen Empfangsbedingungen aufgetreten ist (nahe der Hauswand, starke Abschattung). Solche Ausreißer sind fatal, da sie die Tracklänge massiv verfälschen. Unter schwierigen Empfangsbedingungen und kurz vor dem Signalverlust sorgt normalweise ein Filter dafür, dass solche Sprünge nicht im Track aufgezeichnet werden. Der Filter des Tiger Blu scheint wenig zuverlässig mit solchen Bedingungen umzugehen. Aber auch im Bereich der Kernwende (ganz im Nordwesten des Tracks) fehlen dem Track knapp 100 Meter. Von den beiden schwerwiegenden Fehlern abgesehen, ist der Falk Tiger Blu Track sehr ordentlich, was auf eine gute Hardware schließen lässt, die leider von der Software öfters im Stich gelassen wird.

Der Empfang des Oregon 750t sowie des GPSMAP 64st sind gut bis sehr gut, wobei vor allem das GPSMAP 64st rund um das Haus eine sehr gute Tracklage aufweist und in diesem Bereich an das eTrex 10 sehr nahe herankommt. Das Oregon 750t jedoch erzeugt unter den erschwerten Empfangsbedingungen im Stand eine recht große Trackwolke und ist nur bedingt in der Lage, den Weg um das Haus abzubilden.

Das TwoNav Anima+ zeigt insgesamt einen befriedigenden Track, neigt allerdings im Stand und bei schlechtem Empfang zu größeren Ausreißern und summiert viel Distanz auf.

Das Teasi One 3 eXtend zeigt die mit Abstand größte mittlere Abweichung, welche auch auf der Karte direkt sichtbar wird. Immer wieder liegt der Track, selbst unter sehr guten Empfangsbedingungen, deutlich abseits der Strecke. Der Abstecher im östlichen Trackbereich geht im normalen Rauschen unter, der Weg ums Haus ist bestenfalls zu erahnen und auch die Wende wird unsauber abgebildet (Hinweg nicht gleich Rückweg).

Oregon 750t GPS
Oregon 750t GPS
GPSMAP 64st GPS
TwoNav Anima+
Falk Tiger Blu

Wir haben die GPS-Geräte nicht nur auf dieser relativ kurzen Teststrecke, sondern auch bei einigen längeren Touren getestet, um sicherzustellen, dass das beschriebene Verhalten zumindest ansatzweise auch reproduzierbar und nachvollziehbar ist. Ein GPS-Empfangstest ist immer eine Momentaufnahme – zum einen ändert sich die Konstellation der Satelliten ständig, zum anderen haben auch atmosphärische Umstände Einfluss auf den Empfang. Daher: die Ergebnisse zeigen eine von uns festgestellte und mehrfach überprüfte Tendenz, können aber unter anderen Umständen und in anderem Terrain auch deutlich abweichen.

Bei der Bewertung waren wir bewusst kritisch, da es sich um Top-Outdoor-Navis handelt und wir für die Zukunft – Stichwort Galileo – noch einiges an Verbesserung im Bereich der Genauigkeit erwarten dürfen.

Outdoor Navi Test: Performance

Unter diesem Punkt bewerten wir die messbare und gefühlte Systemgeschwindigkeit beim Start des Gerätes, bei der Bedienung der Menüs, beim Berechnen von Routen sowie bei Kartenoperationen wie Zoomen oder Verschieben der Karte. Die Bewertung ist uns überaus schwer gefallen, da bereits kleine Veränderungen in den Einstellungen, den aktivierten Karten oder geladenen Tracks und Wegpunkten riesige Unterschiede in der Performance verursachen können. Die von uns in der Tabelle genannten Disziplinen und Bewertungen sind daher unter Umständen nicht für alle Situationen passend, sondern beziehen sich in der Regel auf die Standardeinstellungen.

Erstaunlicherweise sind alle Outdoor Navis in einigen Teilbereichen sehr schnell, in anderen wiederum sehr langsam. Das hat die Bewertung weiter verkompliziert und uns dazu gebracht, alle Navis sehr ähnlich zu bewerten, obwohl sie sich in Teilbereichen wesentlich in der Performance unterscheiden.

Besonders bei längeren Routen unterscheiden sich die Geräte dramatisch. Während das Falk Tiger Blu eine 100km Route problemlos in 10 Sekunden berechnet und auch das Teasi One 3 eXtend nur 30 Sekunden benötigt, rechnet das Garmin Oregon 750t sowie das TwoNav auch gerne mal 3-5 Minuten. Das Garmin GPSMAP 64st mit Topo-Karten kann Routen dieser Länge in der Regel nicht an einem Stück berechnen und bricht mit Speichermangel ab. Das ist für Radfahrer, die gerne und oft von der automatischen Routenberechnung Gebrauch machen wollen, ein wichtiger Unterschied.

Ob lang oder kurz: Das Falk Tiger Blu berechnet Strecken rasend schnell

Die schnellste Karte hat das TwoNav Anima+ dicht gefolgt vom Garmin GPSMAP 64st. Das TwoNav Anima+ lässt die Karte selbst dann recht flüssig scrollen und zoomen, wenn sowohl eine topographische Rasterkarte als auch eine OSM-Verktorkarte parallel geladen sind. Etwas enttäuscht waren wir von der Kartenperformance des Garmin Oregon 750t in Verbindung mit der Topo v7. Besonders wenn man etwas mehr herauszoomt, dauert der Kartenaufbau oft 5-10 Sekunden und nagt an der Geduld des Nutzers. Im Nahbereich allerdings ist auch beim Oregon 750t der Kartenaufbau schnell und flüssig.

Der Menüaufbau war bei allen Geräten im Test schnell bis sehr schnell, und nur selten lassen sich überhaupt Verzögerungen feststellen.

Falk
Tiger Blu

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Garmin
GPSMAP 64st

-
Garmin
Oregon 750t

-
Teasi
One 3 Extend

-
TwoNav
Anima+

-
Akkulaufzeit




Positionsbestimmung
Geschwindigkeit
Start 45 Sec.
Menü: sehr schnell
Karte: mittelschnell
Routen: sehr schnell

Start 26 Sec.
Menü: sehr schnell
Karte: sehr schnell
Routen: sehr langsam

Start 14 Sec.
Menü: schnell
Karte: mittelschnell (langsam in der Übersicht)
Routen: langsam

Start 45 Sec.
Menü: sehr schnell
Karte: mittelschnell
Routen: sehr schnell

Start 28 Sec.
Menü: schnell
Karte: sehr schnell
Route: langsam
Stabilität
Summe
2,1

1,5

1,9

2,7

2,4

Stabilität

Obwohl wir Wochen und Monate mit jedem einzelnen Outdoor Navi zugebracht haben und teilweise extreme Dinge (sehr lange Routen, viele Tracks und Wegpunkte etc.) getestet haben, hatten wir nur sehr selten mit Stabilitätsproblemen zu kämpfen. Überhaupt keine Stabilitätsprobleme hatten wir mit den Garmin-Geräten. Einzig bei langen Routen bricht die Berechnung auf dem GPSMAP 64st irgendwann mit einer eindeutigen Speichermangel-Meldung ab. Das Teasi One 3 eXtend und das Falk Tiger Blu waren ebenfalls kaum zum Hängen zu bringen. Einzig das TwoNav Anima+ war hin und wieder etwas zickig und brachte auch mal eine Windows CE Fehlermeldung. Alle Probleme traten aber eher beim wilden Herumtesten und nicht etwa bei der echten Nutzung während einer Tour auf, so dass wir allen Herstellern an dieser Stelle ein Lob aussprechen können.

Leider gilt das Lob für die Geräte nicht auch den Programmen, welche für Updates der Navis auf dem PC/Mac zur Verfügung gestellt werden. Wir hatten größere Probleme mit der Tahuna PC-Software, die für Updates der Navi-Software sowie der Karten zwingend benötigt wird. Der Download von Karten über die Software war teilweise sehr langsam, und immer wieder kam es zu Abstürzen, abgebrochenen Updates, auf dem Gerät gelöschten Karten usw. Auch viele Nutzer berichten über entsprechende Probleme. Siehe: Kommentare Tahuna Planungs-Tool

Wir haben daher bei der Bewertung der Stabilität das Teasi One 3 eXtend um eine halbe Note schlechter bewertet, um den genannten Problemen Rechnung zu tragen. Allerdings hat sich das Problem im Laufe des langen Tests durch Updates des Tools erheblich gebessert!

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