Am 17. Mai findet im Google-Hauptquartier in Mountain View (Kalifornien) die dreitägige Entwicklerkonferenz I/O statt. Sie gilt weltweit als die größte und wichtigste in der Softwarebranche. Der deutsche Automobilhersteller Audi nutzt diese Plattform um den neuen Audi Q8, ein Sport Concept Car, mit voll integrierter HMI-Lösung auf Basis von Android vorzustellen (HMI: Mensch-Maschinen-Schnittstelle).
Audi Q8 bei der Google I/O im Mai
Eines der zentralen Themen der Google I/O wird das Betriebssystem Android als neue Systemarchitektur für Infotainment-Anwendungen im Auto sein. Audi kann mit dem Q8 ein direktes Anwendungsbeispiel vorführen, da bereits Funktionen wie der Streaming-Dienst Spotify, Google Play Music und der Google Assistant integriert sind. Die volle Integration erfolgte somit erstmalig im markenspezifischen Infotainmentsystem von Audi. Die Steuerung der Dienste erfolgt über einen großen MMI-Touch-Display (MMI: Multi-Media-Schnittstelle), welcher mittig im Dashboard des Fahrzeugs integriert ist. Zusätzlich können Informationen auch über den Audi Virtual Cockpit direkt im Sichtfeld des Fahrers eingeblendet werden.
Navigationskarten von HERE und Google Maps
Die Navigation erfolgt weiterhin anhand der bekannten Datenbank und Karte von HERE. Durch das Android Betreibssystem können sich Fahrer zukünftig nun auch durch Google Maps ans Ziel navigieren lassen. Damit auch während der Fahrt die Verbindung zu den eigenen Kontakten besteht, laufen im Benachrichtigungs-Center eingehende Anrufe und Nachrichten zusammen.
Audi nutzt mit Android die größte mobile Software-Plattform
Audi erhofft sich über die Integration des Android Betriebssystems zukunftsfähige Vorteile und große Potenziale. Zum einen ist Android mit mehr als 1,4 Milliarden aktiven Nutzern die größte mobile Software-Plattform weltweit. Die derzeitige Entwicklung zeigt, wie die Anzahl an Nutzern weiterhin steigt und iOS aber speziell Windows 10 Nutzerzahlen immer weiter abhängt.
Zusätzlich verspricht sich Audi über die offene Android-Community eine „immense Breite an Knowhow und Kreativität„, welche die Entwicklungszeit neuer Apps verkürzt. Neue Anwendungen könnten somit schneller als zusätzliche Dienste in die Automobile gelangen. Voraussetzung dafür bilden die Anforderungen, welche den Standards von Audi und Google genügen müssen, damit diese frei gegeben werden. Audi Kunden sollen dadurch von kürzeren Update-Zyklen profitieren und eine breitere Vielfalt an Diensten genießen, welche international verfügbar sein werden.