Der gemeinsam von Audi, BMW und Mercedes-Benz übernommene Kartendienst Here soll die Fahrzeuge der drei Hersteller ab dem kommenden Jahr vernetzen. Daten von Sensoren in ihren Fahrzeugen sollen Fahrer besser über das Verkehrsgeschehen informieren.
Ab dem kommenden Jahr werden die Fahrzeug von Audi, BMW und Daimler Informationen zu Staus, Unfallstellen, Glatteis sowie zur Straßenbeschilderung sammeln und anonymisiert an eine Cloud senden. Von dort aus werden die Daten an ebenfalls angeschlossene Fahrzeug versendet, die daraufhin beispielsweise die Routenführung des Navigationssystems anpassen oder vor einem Stauende warnen können.
Die Daten sollen nicht nur für Fahrzeuge der drei Hersteller bereitstehen, sondern auch anderen Autobauern oder Dienstanbietern zugänglich sein. Mit der entsprechenden Hardware und Sensoren ausgestattet, könnten diese auch selbst zur Erweiterung des Datenbestandes beitragen. Zum Sammeln der Informationen greift der Dienst etwa auf Regen- und Beschleunigungssensoren sowie Kameras im Fahrzeug zurück.
Zum Start des Dienstes im ersten Halbjahr kommenden Jahres, werden einige hunderttausend Fahrzeug an dem Datenaustausch beteiligt sein. Da immer mehr Fahrzeug vernetzt sind und Here Services bereits weit verbreitet sind, könnte die Zahl aber schnell die Millionen-Marke erreichen. Here will mit dem Dienst zunächst in Europa starten, ihn aber schon bald auch in den USA anbieten.
Mit dem neuen Dienst liefert Here nicht nur aktuellen Fahrzeuggenerationen einen Mehrwert, auch die Entwicklung von Karten für das autonome Fahren könnte so weiter vorangetrieben werden. Im vergangenen Jahr hatten Audi, BMW und Daimler die ehemalige Nokia-Tochter Here für rund 2,6 Milliarden Euro aufgekauft um unabhängig von anderen Anbietern selbstfahrende Autos entwickeln zu können, für die präzise Karten eine wichtige Grundlage darstellen.
