Der in Deutschland umstrittene und nur noch eingeschränkt verfügbare Fahrdienstvermittler Uber investiert eine halbe Milliarde USD in der Erfassung von eigenen Karten. Das Unternehmen will sich damit unabhängig von anderen Kartenanbietern machen und seine eigene App zum Rufen und Verwalten von Mitfahrgelegenheiten verbessern.
Unabhängig mit eigenen Karten
Erste Vermessungsfahrzeuge seien im Auftrag von Uber bereits in den USA und Mexiko unterwegs und sollen bald auch in andere Ländern mit der Erfassung von Straßenkarten beginnen. Die Daten wird das Unternehmen in die eigene App einfließen lassen, mit der sich die Standorte von Fahrern und Mitfahrern auf einer Karte lokalisieren sowie Fahrten buchen lassen. Bislang greift Uber hierbei noch auf Kartendaten von anderen Firmen, wie etwa Google zurück.
Das Interesse von Uber an der Entwicklung eigener Karten ist jedoch nicht neu. Bereits als Nokia seine Karten-Sparte verkaufen wollte, war Uber als Interessent gehandelt worden. Letztlich wurde Here durch die deutschen Autobauer Daimler, BMW und Audi für rund 2,6 Milliarden USD übernommen. Zudem leitet der ehemalige Google Maps Chef Brian McClendon seit einiger Zeit die Karten-Entwicklung bei Uber und das Unternehmen sicherte sich Teile des Karten-Geschäfts von Microsoft.
Schweres Geschäft
Seit November 2015 bietet Uber seine Dienste in Deutschland, nach verschiedenen gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Taxigesellschaften, nur noch eingeschränkt an. Die Vermittlung von Fahrten darf daher hierzulande derzeit nur an professionelle Fahrer erfolgen. Wie Anfang August bekannt wurde, legt Uber sein China-Geschäft nach Milliarden-Verlust mit dem lokalen Rivalen DiDi Chuxing zusammen.