Fitness-Funktionen
Inhaltsverzeichnis
Vivosmart HR: Fitness-Funktionen
Schritte
Die Schrittzählung erfolgt beim Garmin vivosmart HR wie bei allen Fitnesstrackern über einen eingebauten Beschleunigungssensor. Anhand der Sensordaten wird ein Schrittmuster erkannt und gezählt. Die Hersteller verwenden hier ganz unterschiedliche Filterphilosophien, welche mehr oder weniger erfolgreich verhindern, dass auch andere alltägliche Bewegungen fälschlicherweise als Schritte gezählt werden. Garmin verwendet bei allen seinen Fitnesstrackern einen Filter, welcher eine Schrittzählung erst aktiviert, wenn mind. 7-8 zusammenhängende Schritte erkannt wurden. Bewegt man sich mit dem vivosmart HR gleichmäßig im Gehen oder Laufen, ist die Schritterkennung sehr gut und der Fehler liegt bei deutlich unter einem Prozent. Bei vielen Zählungen lag der absolute Fehler bei +/- 5 Schritten auf 1000 Schritte. Im direkten Vergleich zum vivofit 2 ist die Schritterkennung bei beiden Modellen nahezu identisch. Auch die Fehlerkorrektur im Alltag bringt für beide Fitnesstracker am Ende des Tages vergleichbare Werte.
Viele Fitnesstracker neigen dazu, bei Fahrten mit Kraftfahrzeugen erhebliche Schrittsummen zu erzeugen. Hier konnten wir beim vivosmart HR gegenüber dem vivofit 2 eine deutliche Verbesserung erkennen. Auf einer 50 km langen Fahrt summierte das vivosmart HR nur 41 Schritte, das vivofit 2 hingegen belohnte den Fahrer zu Unrecht mit 323 Schritten. Diese Tendenz wurde bei weiteren Testfahrten bestätigt.
Distanz
Die Ermittlung der Distanz erfolgt beim Garmin vivosmart HR über die Multiplikation der Schritte mit der Schrittlänge. Da die Schrittlänge beim Gehen und Laufen eine andere ist, versucht das Garmin vivosmart HR die Gangart am Schrittmuster zu erkennen und die richtige Schrittlänge zu verwenden. Nicht alle Fitnessarmbänder unterscheiden bei der Entfernungsermittlung zwischen Gehen und Laufen.
Über Garmin Connect kann für die Gangart Gehen und Laufen eine individuelle Schrittlänge eingestellt werden, um die Ergebnisse zu verbessern und individuell anzupassen. Stellt man keine individuelle Schrittlänge ein, verwendet Garmin einen Mittelwert anhand der eingestellten Profilwerte. Die Genauigkeit der Entfernungsermittlung hängt natürlich von sehr vielen Faktoren ab. So sind Schritte bergauf in der Regel kürzer als auf einer flachen Strecke. Ein häufiger Wechsel der Gangart macht es ebenfalls schwer, die genaue Entfernung zu berechnen. Mit individuell angepassten Schrittlängen ist das Garmin vivosmart HR, zumindest bei langen zusammenhängenden Bewegungen (Wandern, Joggen), erstaunlich genau in der Ermittlung der zurückgelegten Strecke und einem GPS-Gerät nicht zwingend unterlegen. Die Ursache liegt darin, dass GPS-Empfänger z.B. in Pausen oder beim Halt an einer Ampel dazu neigen, die zurückgelegte Entfernung weiter aufzusummieren (der negative Effekt lässt sich auf manchen Geräten durch Einstellungen wie z.B. „Autopause“ reduzieren). Auch die Einstellung von kurzen Trackintervallen (z.B. jede Sekunde) kann dazu führen, dass GPS-Empfänger die kleinen Fehler mit der Zeit aufsummieren. Schlechter GPS-Empfang z.B. in engen Tälern oder unter nassem Laub kann ebenfalls zu „Sprüngen“ im GPS-Track führen, welche am Ende in einer zu hoch summierten zurückgelegten Strecke enden.
Die Entfernungsermittlung bei gemischten Bewegungen und im Alltag ist jedoch insgesamt nur als grober Anhalt zu verstehen und sollte nicht überbewertet werden. Für genaue Ergebnisse muss man sich schon sehr diszipliniert in der Form bewegen, in der man die individuelle Schrittlänge ermittelt hat. Die Schrittlänge kann sich mit Trainingsfortschritt durchaus verändern, so dass die Ermittlung der individuellen Schrittlänge immer mal wieder neu erfolgen sollte.
Herzfrequenz
Der große Unterschied zwischen dem vivosmart HR und den anderen Garmin-Fitnessarmbändern ist der eingebaute Herzfrequenzmesser. Dieser Sensor arbeitet im Gegensatz zu Brustgurtsensoren mit einem optischen Messverfahren: Durch den sich ändernden Herzschlag variiert der Blutdruck und damit auch der Blutgehalt in den peripheren Gefäßen, was zu einer optisch messbaren Veränderung führt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass kein störender Brustgurt benötigt wird. Für eine korrekte Messung ist allerdings sehr wichtig, dass das Armband direkt und eng am Handknöchel sitzt und nicht rutscht. Aus diesem Grund sitzt der Sensor an der Rückseite erhöht und übt einen leichten und mitunter spürbaren Druck aus. Die Herzfrequenz wird vom vivosmart HR in regelmäßigen Abständen von bis zu 10 Minuten rund um die Uhr gemessen. Das Intervall der Messungen erhöht sich, wenn sich der Nutzer viel bewegt. Das teilweise recht lange Intervall soll den Energieverbrauch senken, ist jedoch auch mit Nachteilen (siehe Kalorienberechnung) verbunden.
Die Genauigkeit der Messung konnte uns im Test grundsätzlich überzeugen. Besonders weil wir bereits öfters schlechtere Erfahrungen mit optischen Messverfahren gemacht haben, ist das Garmin vivosmart HR eine positive Überraschung. Allerdings ist das Messverfahren deutlich langsamer und insgesamt träger als die Messung über einen Brustgurt. Wir haben Vergleichstests mit den Garmin-Brustgurten durchgeführt und eine durchschnittliche Verzögerung von 10-20 Sekunden bemerkt.
Die Herzfrequenz wird während einer manuell gestarteten Aktivität dauerhaft gemessen und angezeigt. Leider ist es nicht möglich, die durchschnittliche Herzfrequenz am Armband zu visualisieren. Dieser Wert wird erst nach Abschluss des Trainings bereitgestellt.
Möchte man die aktuelle Herzfrequenz im normalen Modus (ohne manuell gestartete Aktivität) messen, wechselt man auf die Datenseite Herzfrequenz. Zunächst wird für einige Sekunden die letzte Messung angezeigt (welche bereits bis zu 10 Minuten zurückliegen kann). Nach wenigen Sekunden wird dann die aktuelle Herzfrequenz angezeigt. Leider waren diese Ergebnisse in unserem Test oftmals ungenau, was vermutlich mit der langen Verzögerung zusammenhängt. Das Armband wechselt nach 40 Sekunden wieder automatisch in den Uhrenmodus, es bleibt deswegen nur wenig Zeit einen genauen Wert zu ermitteln.
Die Genauigkeit während eines Trainings war, vom zeitlichen Versatz abgesehen, insgesamt gut und stimmte in den Spitzen mit den Messungen des Brustgurtes und den von Hand gemessenen Werten überein. Auch die durchschnittliche Herzfrequenz zeigte in der Regel keine Abweichungen vom Herzfrequenz-Brustgurt. Auffällig ist jedoch, dass die Herzfrequenz über das vivosmart HR deutlich höhere Sprünge aufweist.
Der Vorteil gegenüber einem Brustgurt ist, die Herzfrequenz einfach und dauerhaft 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche (zumindest in Intervallen) überwachen zu können. Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit konnte uns von einem optischen Sensor überzeugen, lag jedoch leicht unter einem Herzfrequenz-Brustgurt, welcher sich vor allem durch eine schnellere Reaktionszeit auszeichnet. Gut wäre eine Option, das minimale Intervall der Messung selbst festlegen zu können.
Das vivosmart HR ermittelt den durchschnittlichen Ruhepuls und zeigt diesen auch direkt am Armband an. Der durchschnittliche Ruhepuls ist ein wichtiger Wert, um den langfristigen Erfolg von Ausdauertrainings zu messen. Es benötigt einige Tage und Nächte, bis der Ruhepuls einen konstanten Wert ermittelt hat, welcher dann als langfristiger Trend eine Aussagekraft besitzt.
Kalorien
Die Berechnung der Kalorien unterteilt sich bei Garmin in den Grundumsatz und die durch aktives Bewegen zusätzlich verbrauchten Kalorien. Der Grundumsatz wird anhand von Geschlecht, Gewicht, Alter und Körpergröße berechnet, was bei allen Garmin-Fitnessprodukten zu einem gleichen Ergebnis führt. Würde man sich einen ganzen Tag nicht bewegen, hätte man am Ende des Tages dennoch seinen Grundumsatz an Kalorien, welchen der Körper für den Erhalt der Körperfunktionen immer benötigt, verbraucht.
Spannend wird die Berechnung, wenn versucht wird, die zusätzlich durch Bewegung verbrauchten Aktivkalorien zu ermitteln. Ein Fitnesstracker ohne Herzfrequenzmesser muss alleine aus den Werten des Beschleunigungssensors ermitteln, wie aktiv ein Nutzer ist und welche Art von Bewegung, mit welcher Intensität absolviert wird. Viele Hersteller machen es sich besonders einfach und berechnen die Kalorien nur als Multiplikator der Schrittzählung. Mit dem eingebauten Herzfrequenzmesser verfügt das vivosmart HR über die Mittel, den aktiven Kalorienverbrauch auch unabhängig von der Schritterkennung zu gewichten. Im Gegensatz zum vivofit 2 (wenn kein optionaler Herzfrequenzmesser verbunden ist) erkennt das vivosmart HR somit auch dann Aktivkalorien, wenn man z.B. Kraftsport betreibt und eine entsprechend erhöhte Herzfrequenz aufweist, ohne das Schritte gezählt werden. Doch nicht nur bei dem extremen Beispiel Kraftsport, auch im Alltag hilft der Herzfrequenzsensor, den Kalorienverbrauch genauer zu berechnen. In vorangegangen Tests haben wir bei Fitnesstrackern immer wieder kritisiert, dass anstrengende, aber weniger schrittintensive Alltagsarbeiten wie Putzen nicht ausreichend durch Aktivkalorienberechnung gewürdigt wurde. Mit dem vivosmart HR wurde dieses Problem erfolgreich gelöst und die Berechnung der Aktivkalorien wirkt deutlich zuverlässiger und erhöht damit die gesamte Aussagekraft der Kalorienberechnung.
Bedauerlicherweise haben wir in unseren Tests dennoch eine Schwachstelle bei der Berechnung der Aktivkalorien bemerkt. Um Energie zu sparen, wird die Herzfrequenz nicht dauerhaft, sondern in Abhängigkeit zu den Bewegungslevels teilweise nur alle 10 Minuten (Herstellerangabe) gemessen. In unserem Test haben wir aber teilweise noch erheblich längere Phasen (teilweise über eine Stunde) ohne Messung beobachtet, vor allem im Schlafmodus und wenn lange keine Schritte erkannt wurde. Woher die Abweichung von den Herstellerangaben kommt, prüfen wir aktuell noch.
Somit kann es passieren, dass kurze aber kräftige Trainingseinheiten vor allem dann nicht erkannt und mit einer erhöhten Herzfrequenz und damit erhöhten Aktivkalorien berechnet werden, wenn diese wenig schrittintensiv sind. Ein kurzes Krafttraining am Morgen, 5-10 Minuten, mit Liegestützen und Sit-ups, bei dem durchaus eine Herzfrequenz von 150 Schlägen und mehr erreicht wird, kann somit im ungünstigsten Fall komplett ignoriert und mit 0 Kalorien berechnet werden.
Lösen kann man das Problem, indem man auch für kurze Aktivitäten dieser Art eine manuelle Aktivität am Armband startet. Mit dem manuellen Starten einer Aktivität wird der Herzfrequenzmesser sofort und dauerhaft aktiviert und die hart erarbeiteten Aktivkalorien werden korrekt berechnet. Doch Achtung: Startet man eine Aktivität und bewegt sich dann nicht aktiv, berechnet das vivosmart HR einen gewissen Trainingsgrundumsatz. Auf diese Art und Weise kann man sich Aktivkalorien erschleichen. Demnach sollte man diese Funktion nur nutzen, wenn man auch wirklich eine gezielte Aktivität durchführt.
Der barometrische Höhenmesser gestattet es, Steigungen zu erkennen und ebenfalls in die Kalorienberechnung einfließen zu lassen. Inwieweit bei Steigungen, vor allem durch die erhöhte Herzfrequenz oder aber durch die Steigung an sich, die Aktivkalorien summiert werden, ist schwer zu ermitteln. In der Praxis aber spielt das keine Rolle, denn das vivosmart HR berechnet bei Steigungen insgesamt mehr Aktivkalorien.
Leider gibt es nur während einer manuell gestarteten Aktivität die Option, die Aktivkalorien direkt auf dem vivosmart abzulesen. Dabei ist gerade der Wert der Aktivkalorien für viele Nutzer entscheidend und könnte gut als Ziel und Motivation verwendet werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kalorienberechnung des vivosmart HR deutlich genauere Werte liefert als Fitnesstracker ohne eine dauerhafte Herzfrequenzmessung bzw. ohne Höhenmesser. In der Regel liegt die Summe der Aktivkalorien beim vivosmart HR deutlich über den Werten der vivofit 2. Wünschenswert wäre es, als Nutzer das maximale Intervall der Herzfrequenzmessung einstellen zu können. Wer eine verkürzte Akkulaufzeit in Kauf nimmt, könnte durch verkürzte Intervalle noch genauere Ergebnisse erzielen.
Höhenmesser / Etagenzähler
Dank des eingebauten barometrischen Höhenmessers kann das vivosmart HR Höhenveränderungen messen und berechnet daraus „erklommene Etagen“. Wird innerhalb kurzer Zeit eine Höhenveränderung von 3-4 Metern erkannt, summiert das vivosmart HR eine erklommene Etage und zeigt diese am Armband an. Die Erkennung klappt bei einzelnen zügig zurückgelegten Etagen sehr zuverlässig. Steigungen im freien Gelände werden ebenfalls als Etagen erkannt (vermutlich gewollt) und somit wird auch bei Outdoor-Aktivitäten zumindest ein grober Hinweis auf erreichte Höhenmeter möglich. Allerdings ist die Messung durch die Rundung auf Etagen nicht dafür geeignet, durch einen simplen Multiplikator eine Angabe in Höhenmeter zu berechnen. Ebenso die Geschwindigkeit scheint einen Einfluss auf die Etagenerkennung zu haben. So wurde von uns ein 30 Meter hoher Turm einmal sehr schnell bestiegen und mit 10 Etagen gemessen, beim zweiten Mal wurde der Turm sehr langsam bestiegen und die Messung ergab nur 5 Etagen. Fahrten mit einem Fahrstuhl erkennt das vivosmart HR dank des Beschleunigungssensors zuverlässig und schließt diese von der Etagenzählung aus.
Natürlich weckt ein verbauter barometrischer Höhenmesser beim Nutzer Begehrlichkeiten wie z.B. die Anzeige der absoluten Höhe über NN sowie die Anzeige der summierten Höhenmeter. Ein Fitnesstracker soll trotzdem vor allem einfach sein. Die korrekte Anzeige der Höhe in absoluten Werten verlangt eine Kalibrierung des Höhenmessers und wird insofern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht als Softwareupdate nachgereicht werden. Die Anzeige der summierten Höhenmeter wäre allerdings eine wünschenswerte Funktion. Ob sich Garmin mit solchen Funktionen gegenüber seinen GPS-Uhren eine Konkurrenz aufbauen wird, muss bezweifelt werden.
Insgesamt rundet die Etagenerkennung die Erfassung aller Aktivitäten weiter ab, bleibt aber unter den Möglichkeiten eines barometrischen Höhenmessers. Interessant ist, dass Garmin bei der Etagenerkennung ein Tagesziel von nur 10 Etagen vorgibt. Vermutlich gibt es in den USA einfach mehr Bungalows und Fahrstühle 🙂
Ziele
Das Setzen eigener Ziele soll die Motivation steigern. Wie von der vivofit-Serie und auch dem vivosmart bekannt, kann ein tägliches Schritteziel automatisch oder manuell gesetzt werden. Das vivosmart HR erlaubt zusätzlich ein Tagesziel für Etagen und ein Wochenziel für aktive Minuten. Das Wochenziel für aktive Minuten kann nur durch bewusste und längere (ab 10 Minuten) Trainingseinheiten erreicht werden. Die Erkennung erfolgt automatisch und wird durch eine erhöhte Herzfrequenz in Verbindung mit Bewegung erkannt. Sehr intensive Aktivitäten werden mit dopplten Minuten belohnt. Erreichte Ziele werden am Armband visualisiert und akustisch und mit Vibration belohnt.
Unserer Meinung nach wären Aktivkalorien die beste Einheit für ein Tages- oder Wochenziel, denn in dieser Einheit werden alle anderen Einheiten wie Schritte, Herzfrequenz, Etagen und aktive Minuten quasi auf einen Nenner gebracht. Leider gibt es keine Option, Aktivkalorien als Tagesziel einzurichten bzw. diese überhaupt auf dem vivosmart HR anzuzeigen.
Motivation
Für Liebhaber von Zahlen und Statistiken mag alleine die Aufzeichnung und spätere Auswertung der Schritte und Aktivitäten bereits eine hohe Motivation sein, viele benötigen wiederum den ständigen „Appell an den inneren Schweinehund„. Wer sich ein Fitnessarmband zulegt, um sich insgesamt mehr zu bewegen, bedarf von Zeit zu Zeit einer Ermunterung, mal wieder ein paar Schritte zu gehen.
Zur direkten Bewegungsmotivation bietet das vivosmart HR einen von allen Garmin-Fitnessprodukten bekannten Aktivitätsbalken, welcher sich innerhalb von 2 Stunden nach und nach füllt. Leider ist der Balken nicht mehr wie beim vivofit 2 in einer roten Farbe gehalten und fällt damit deutlich weniger auf. Ist der Balken gefüllt, erfolgt ein akustischer, haptischer und visueller Hinweis, sich zu bewegen. Der Balken kann nur gelöscht werden, wenn sich der Träger eine gewisse Zeit kontinuierlich bewegt. Es reicht nicht aus, nur 10 Schritte zur Kaffeemaschine zu wandern, sondern die Bewegung muss mind. 2 Minuten durchgehend und einigermaßen intensiv erfolgen.
Gegenüber dem vivosmart ist die Anzeige der inaktiven Zeit leider weggefallen. Es war oft ein Schock, im Klartext zu sehen, wie lange man sich schon inaktiv verhalten hat.
Die Warnung lässt sich in den Einstellungen deaktivieren. Außerdem ist die Warnung auch während der voreingestellten Schlafzeit oder bei manuell aktivierter Schlafphase deaktiviert, um den Nutzer nicht aus dem Schlaf zu wecken.
Training
Ein Fitnesstracker dokumentiert ständig und automatisch alle Schritte. Es kann jedoch wünschenswert sein, bestimmte Aktivitäten und Trainingseinheiten getrennt vom Rest des Tages auswerten zu können. Geht man joggen, möchte man vielleicht wissen, wie lange trainiert wurde, welche Distanz und Schritte zurückgelegt wurden und welche extra Kalorien verbraucht wurden. Eine Aktivität kann über die Hardwaretaste aktiviert werden und ermöglicht die Anzeige von bis zu vier Datenseiten mit jeweils bis zu zwei Werten. Leider bestehen die verfügbaren Werte nur aus:
- Distanz
- Kalorien (Aktivkalorien)
- Zeit
- Herzfrequenz
- Herzfrequenzzone
Wir haben insbesondere die Anzahl der Schritte, die Anzahl der Etagen (oder besser gleich Höhenmeter), die durchschnittliche Herzfrequenz und die Pace vermisst. Es bleibt zu hoffen, dass diese wichtigen Werte noch über Softwareupdates verfügbar gemacht werden! Wahrscheinlich möchte Garmin aber auch an dieser Stelle eine klare Abgrenzung zwischen seinen Fitnessarmbändern und den GPS-Trainingsuhren der Forerunner-Serie schaffen.
Aktivität
In der Kategorie Aktivität bewerten wir die Möglichkeiten, die gesammelten Bewegungsdaten in Kategorien und Tätigkeiten zu unterteilen. Leider verfügt die Garmin-Connect-Auswertung nur noch über die Kategorien mäßige und hohe Intensität. Eine Unterscheidung in Gehen und Laufen erfolgt nicht automatisch. Unserer Meinung nach macht Garmin an diesem Punkt zu wenig aus den vorhandenen Sensoren. Gerade die Kombination aus Herzfrequenz und Bewegung bzw. erkannten Schritten lässt viele Rückschlüsse auf die Aktivität zu. So könnte eine hohe Herzfrequenz mit wenig erkannten Schritten auf Kraftsport hindeuten. Aktivitäten wie Sitzen oder Stehen könnten ebenfalls durch Veränderungen bei der Herzfrequenz in Kombination mit der Schritterkennung unterschieden werden. Anderen Herstellern gelingt eine solche Unterteilung teilweise sogar ohne Herzfrequenzmesser in einem brauchbar genauen Rahmen. Garmin hat im Bezug auf die Einstufung von Aktivitäten immer wieder Veränderungen an seiner Auswerteplattform Garmin Connect vorgenommen und es wirkt etwas so, als hätte man den optimalen Weg noch nicht ganz gefunden.
Schlaf
Wie alle Garmin-Fitnessarmbänder erlaubt auch das vivosmart HR die Aufzeichnung der Bewegungen und auch der Herzfrequenz während des Schlafes. Der Schlafmodus kann automatisch über eine voreingestellte Zeitspanne oder manuell am Armband gestartet werden. Während der Schlafphase sind alle Warnungen und Meldungen deaktiviert. Auf eine morgendliche Auswertung des Schlafes direkt am Armband (z.B. die Summe der Schlafphasen) muss der Garmin-Nutzer leider verzichten. Dafür ist die Schlafauswertung über die Connect-App bzw. die Web-Plattform Garmin Connect immer besser geworden und zeigt die Summe des Tiefschlafes, des Leichtschlafes und der Wachzeiten recht plausibel und übersichtlich an. Die Messung der Herzfrequenz einbegriffen, ergibt sich ein genaues Bild der Schlafsituation.
Punktesystem
Einige Fitnessarmbänder verwenden ein Punktesystem, um unterschiedliche Einheiten wie Aktivitätsminuten, Schritte, Höhe, gezieltes Training und Aktivkalorien gewichtet auf einen Nenner zu bringen. Unserer Meinung nach sind möglichst genau berechnete Aktivkalorien die beste Einheit und können ein Punktesystem in der Regel ersetzen.
Wertung Fitness-Funktionen
Schritte | Motivation | Kalorien | Schlaf |
Ziele | Distanz | Herzfrequenz | Training |
Aktivität | Punktesystem | Summe | |
21,5/32 |