Der kalifornische Autobauer Tesla Motors hat ein Software Update für das Model S zur Verfügung gestellt. Die Fahrzeuge erhalten damit einen Autopiloten, der selbstständig fahren, einparken und die Spur wechseln kann.
Die benötigte Hardware verbaut Tesla bereits seit dem vergangenen Jahr in etwa ein drittel der weltweit verkauften 90.000 Model S. Zur Ausstattung gehören ein Frontradar, 12 Ultraschallsensoren, welche die Umgebung des Fahrzeugs im Umkreis von 49 Metern bei jeder Geschwindigkeit genau erfassen, eine Frontkamera, ein digital gesteuertes Bremsassistenzsystem sowie ein GPS-Navigationssystem mit digitalen Straßenkarten.
Tesla Model S fährt selbstständig
Der Autopilot im Tesla Model S kann ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h selbstständig fahren und hält den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeuge sowie innerhalb der Spurmarkierungen. Anders als bei Fahrzeugen anderer Hersteller, muss der Fahrer dabei die Hände nicht am Lenkgrad halten. Der Lenk-Assistent in der aktuellen Mercedes S-Klasse setzt beispielsweise nach kurzer Zeit aus, wenn der Fahrer die Hände zu lange vom Steuer nimmt. Aber auch Tesla empfiehlt ausdrücklich, die Hände während der Fahrt am Lenkrad zu lassen, da der Fahrer aus rechtlichen Gründen jederzeit in der Lage sein muss, selbst ins Verkehrsgeschehen einzugreifen. In Deutschland zugelassen ist der Autopilot, eine Prüfung der Behörden hatte die Verfügbarkeit des Updates leicht verzögert.
Mit Hilfe seiner Sensoren kann das Tesla Model S auch einen automatischen Spurwechsel durchführen. Der Fahrer muss dafür lediglich den Blinkerhebel antippen, den Rest übernimmt das Fahrzeug. In parallele Parklücken kann der Autopilot zudem automatisch einparken. Aktuell muss der Fahrer sich dabei allerdings noch im Fahrzeug befinden, mit einem zukünftigen Updates soll dies auch ohne Insassen funktionieren.
Tesla Fahrer sammeln Daten
Neben den Markierungen auf der Fahrbahn nutzt das Model S Informationen aus dem GPS-Navigationssystem um auch dann autonom fahren zu können wenn Spuren nicht genau erkennbar sind. Um den Prozess stetig zu verbessern lernt das Fahrzeug zudem mit jedem gefahrenen Kilometer dazu und das von allen Tesla-Fahrzeugen. Die von den Sensoren der Fahrzeuge gesammelten Informationen werden Online übermittelt und in einer Cloud gespeichert. Tesla analyisiert die Daten und verteilt sie anschließend an alle seine Fahrzeuge.
Laut Tesla Motor Geschäftsführer Elon Musk legen alle Model S Fahrer täglich etwa 1 Million Meilen zurück, die eine Vielzahl an neuen Daten liefern. Das trainiert nicht nur den Autopiloten, das Unternehmen ist damit auch in der Lage eigene, hochpräzise Karten zu erstellen, die für das gänzlich autonome Fahren so wichtig sind. An solchen Karten arbeiten auch Hersteller wie Apple, Google oder TomTom und letztlich waren sie auch der Grund, warum Audi, BMW und Mercedes-Benz vor kurzem gemeinsame den Kartendienst von Nokia kauften.
Update per Download
Tesla verteilt das Update 7.0 über das Internet. Model S Besitzer ohne entsprechende Hardware können diese für 3.300 EUR nachrüsten lassen. Neben dem neuen Autopilot umfasst das Update auch eine Anpassung der Fahrzeug-Benutzeroberfläche.