Performance Bedienung
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Top Navi Test: Performance
Von Top-Navis erwartet man eine schnelle Startzeit und Routenberechnung sowie eine flüssige Karte und verzögerungsfreie Reaktionen auf Eingaben aller Art. Die Startzeit versteht sich in unserem Test als die Zeit, welche das Navi benötigt, um vom ausgeschalteten Zustand ins Hauptmenü oder in die Karte zu gelangen. Zwar können alle Navis auch in einen Schlafmodus versetzt werden und starten dann in wenigen Sekunden, allerdings verbraucht dieser Zustand Energie und allzu gerne ist der Akku komplett entladen, wenn man das Navi verwenden will. Wer sein Navi nicht täglich benutzt, sollte es daher unbedingt immer ganz ausschalten. Alle Navis starten in weniger als einer Minute, dennoch gibt es deutliche Unterschiede. Der Blaupunkt Travelpilot 72 LMU und das Mio Combo benötigen besonders lange, gefolgt von TomTom und Medion. Das Becker professional.6, das Falk NEO 640 und die Garmin nüviCam starten besonders schnell.
Die Routenberechnungsgeschwindigkeit haben wir mit unserer Standard-Langstrecken-Route getestet. Die Route verläuft von München > Stuttgart > Düsseldorf > Hannover > Hamburg > Berlin > Dresden. Wir haben bei allen Navis die Standard-Routeneinstellungen ohne Traffic verwendet. Die Routenberechnungszeiten unter Einbeziehung der Verkehrsinformationen können teilweise deutlich länger sein. Leider sind auch bei der Routenberechnung Blaupunkt und Mio Schlusslicht. Das Blaupunkt Navi benötigt deutlich mehr als zwei Minuten und damit eine gefühlte Ewigkeit. Herausragend schnell berechnet das TomTom Go 6100 die Route, in sagenhaften 12 Sekunden kann die Navigation beginnen. In der Praxis jedoch, vor allem bei vielen Verkehrsmeldungen, benötigt das TomTom Go 6100 in manchen Situationen überdurchschnittlich lange für die Berechnung der Route.
Die Karte des Becker professional.6 LMU lässt sich von allen Testkandidaten am schnellsten und ohne wesentliche Nachladezeiten verschieben und zoomen, so macht es Spaß, Ziele aus der Karte auszuwählen und auch mal links und rechts von der Route Ausschau zu halten. Die Garmin nüviCam und das MEDION GoPal E5470 bieten ebenfalls eine ordentliche Performance. Garmin ist der einzige Hersteller, welcher den Detailgrad der Karten in drei Stufen einstellbar macht, so kann der Nutzer zwischen einem besonders schnellen Kartenaufbau mit etwas weniger Details und einer besonders detaillierten, aber etwas langsameren Karte wählen kann. Die Karte des Falk NEO 640 LMU lässt sich eigentlich sehr flüssig und schnell bedienen, allerdings ist der resistive Touchscreen bei der Fingerbedienung sehr träge. Nutzt man z.B. einen Eingabestift, so ist die Karte nicht wesentlich langsamer als bei Becker. Im Gegensatz dazu benötigt das TomTom GO 6100 immer einen Moment um das Kartenbild zu zeichnen. Die Karte ist nach dem Verschieben oder Zoomen zwar direkt zu sehen, aber zunächst leicht unscharf. Nach 1-2 Sekunden wird die Karte dann wieder normal dargestellt. Bei Blaupunkt und Mio macht es deutlich weniger Spaß mit der Karte zu arbeiten. Der Kartenaufbau benötigt je nach Zoomstufe deutlich zu lange.
Ein Navi wird vom Nutzer vor allem dann als performant wahrgenommen, wenn in den Menüs, Einstellungen und vor allem bei der Zieleingabe jede Aktion, z.B. der Klick auf einen Menüpunkt oder Buchstabe, direkt und ohne Verzögerung ausgeführt wird. Ohne spürbare Verzögerung werden Eingaben bei Becker, Falk, MEDION und Garmin entgegengenommen. Bei TomTom kommt es vor allem durch die vielen Menüanimationen immer wieder zu kleinen Wartezeiten, die besonders bei der Eingabe von Zielen als störend wahrgenommen werden. Nervig ist auch das immer wieder auftretende mehrsekündige Einfrieren des TomTom GOs. Der ansonsten weniger performante Blaupunkt Travelpilot 72 LMU hat im Bereich der Menüs, Einstellungen und auch bei der Zieleingabe eine gute Geschwindigkeit. Dramatisch ist die Performance des Mio Combo 5107 LM, hier wird dem Nutzer einiges an Geduld abverlangt und wirklich jeder Klick benötigt zu viel Zeit. Die Bedienung leidet unter der schlechten Performance und es macht wenig Spaß, Einstellungen vorzunehmen oder ein Ziel einzugeben.
Becker professional.6 LMU | Blaupunkt Travelpilot 72 LMU | Falk NEO 640 LMU | Garmin nüviCam | MEDION E5470 EU+ | MIO Combo 5107 LM | TomTom GO 6100 |
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Akkulaufzeit volle Helligkeit | 72 min | 82 min | 110 min | 65 min | 50 min | 55 min | 112 min |
Startzeit | 28 Sek. | 58 Sek. | 22 Sek. | 20 Sek. | 36 Sek. | 56 Sek. | 46 Sek. |
Routenberechnung | 14 Sek. | 139 Sek. | 18 Sek. | 38 Sek. | 24 Sek. | 110 Sek. | 12 Sek. |
Kartenaufbau | sehr kurze Nachladezeiten und schnelle Reaktion | deutlich spürbare Nachladezeiten | sehr kurze Nachladezeiten, jedoch Trägheit bei Bedienung mit Fingern | kurze Nachladezeiten | keine Nachladezeiten, minimale Trägheit | deutlich verzögerte Reaktion auf Eingaben | kurze Nachlade- und Renderzeiten |
Menüwechsel & Zieleingabe | |||||||
Summe | 1,5 | 3,1 | 1,6 | 1,9 | 2,1 | 3,6 | 2,2 |
Top Navi Test: Bedienung
Im Vergleich zwischen Smartphone Navi-App und reinem Navigationssystem greifen viele Nutzer zum mobilen Navi, weil sie sich eine einfachere Bedienung versprechen. Die Bewertung der Bedienlogik ist sicher subjektiv, folglich haben wir bewusst keine starke Differenzierung vorgenommen. Besonders einfach und übersichtlich ist unserer Meinung nach der Menüaufbau der Garmin nüviCam und des MEDION GoPal E5470. Die volle Punktzahl verpasst Garmin, weil es die Routenplanung nach wie vor in den Apps versteckt, so dass viele Nutzer diese Funktion nicht spontan finden. Außerdem gestaltet sich die Suche nach bestimmten Einstellungen auf der nüviCam teilweise mühsam. Ein Fehler ist uns bei der Zieleingabe des Garmins aufgefallen. Hier wurde offenbar die amerikanische-Version der Software noch nicht korrekt angepasst, was zur Abfrage der Hausnummer vor dem Straßennamen führt.
MEDION bietet eine einfache Menüstruktur und klare und übersichtliche Einstellungen. Über ein konfigurierbares Schnellzugriffsmenü lassen sich auch direkt aus der Karte viele Funktionen bedienen, ohne über das Hauptmenü in die Einstellungen gehen zu müssen. Das Bedienkonzept von Becker weicht etwas vom Standard ab, da beckertypisch die Hardwaretaste als Zurück-Button verwendet werden muss. Auch wenn ergonomisch nicht immer optimal, bietet die Hardwaretaste einen sicheren Weg zurück ins Hauptmenü, sollte man sich in den tiefen der Menüstruktur verloren haben.
TomTom bietet eine Benutzeroberfläche, welche vor allem durch app-typische Wischbewegungen gesteuert wird. Diese Bedienung wirkt auf uns nicht immer effizient, da z.B. zum Erreichen der Einstellungen weite Wege zurückgelegt werden müssen. Die Einstellungen wirken sehr textlastig und weniger aufgeräumt. Das Falk NEO 640 LMU verwendet ein sehr einfaches Menü, mit dem jeder sofort zurechtkommen wird. Allerdings gibt es bei Falk wenig Möglichkeiten, Einstellungen direkt auf der Karte vorzunehmen. Die Software von Mio und Blaupunkt sind nach unserem Empfinden etwas weniger intuitiv zu bedienen. Das Mio hat ein zwar ein übersichtliches Hauptmenü, die Einstellungen aber sind textlastig und nicht immer selbsterklärend.
Das Blaupunkt Travelpilot 72 LMU belegt den letzten Platz. Sein Hauptmenü besteht nur aus textbasierten Buttons, welche willkürlich und mit Lücken angeordnet sind. Die Einstellungen sind übergewichtig an Text und wirken durch fehlende Farben bzw. klare Icons wenig überschaubar. Auf der Karte bietet ein Schnellzugriffsmenü die Möglichkeit, bestimmte Funktionen zu aktivieren, ohne über das Hauptmenü in die Einstellungen wechseln zu müssen. Die Funktionen dieses Menüs sind jedoch in einigen Fällen wenig intuitiv. Bei vielen Symbolen auf und neben der Karte ist unklar, ob es sich um Buttons oder Statusanzeigen handelt. Oft sind Buttons nicht animiert, so dass eine optische Bestätigung beim Drücken der Schaltflächen fehlt. Auch wenn das Blaupunkt im Vergleich zur Konkurrenz im Bereich der Bedienlogik etwas abfällt, ist es dennoch im Großen und Ganzen gut und einfach zu bedienen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bedienung der mobilen Navis über die Jahre immer einfacher geworden ist und das bei zunehmendem Funktionsumfang. Insbesondere waren alle Navis durchgängig und sehr gut mit den Fingern bedienbar, ein Umstand welcher vor einigen Jahren noch nicht gegeben war.
Sprachbedienung
Während der Fahrt sollte es mit Blick auf die Sicherheit sowie die Straßenverkehrsordnung unterlassen werden, Eingaben auf dem Display des Navigationsgerätes vorzunehmen. Nicht umsonst bieten einige Geräte Sicherheitsfunktionen, mit denen die Displayeingabe deaktiviert wird, während sich das Fahrzeug bewegt. Nicht nur sicher, sondern auch bequem lassen sich einige Kandidaten im Test mit Sprachbefehlen bedienen.
Besonders komfortabel lösen TomTom und Garmin die Sprachbedienung. Nach Sprechen eines voreingestellten Signalwortes meldet sich die Sprachbedienung ohne dass der Nutzer den Bildschirm berühren muss und es können eine Reihe von Befehlen eingegeben werden. Während sich die Sprachbedienung bei der nüviCam bis auf wenige Einstellungen fast ausschließlich auf die Eingabe von Zielen konzentriert, können auf dem TomTom GO auch weitere Funktionen per Sprache gesteuert werden. Leider war die Sprachbedienung des TomTom GO 6100 im Test alles andere als zuverlässig. Häufig schlug bereits die Aktivierung der Spracherkennung fehl oder einfache Grundbefehle wurden nicht verstanden. Etwas zuverlässiger ist die Aktivierung und Erkennung bei Garmin, doch auch hier war die Erkennungsrate nicht durchgehend zufriedenstellend.
Die beste und schnellste Erkennung in unserem Navi Test bietet das MEDION E5470 EU+, bei dem die Sprachbedienung auch direkt in die Einstellungsmenüs führt und somit immer gut sichtbar ist, welche Worte gesprochen werden können. Leider muss die Spracherkennung bei MEDION stets durch einen langen Klick auf das Display aktiviert werden. Auch die Spracherkennung des Becker professional.6 LMU muss über eine Bildschirmtaste aktiviert werden und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Zieleingabe, ist jedoch ebenfalls recht treffsicher.
Alle Spracheingaben haben gemeinsam, dass man sehr laut und deutlich sprechen muss und die Erkennungsrate mit zunehmenden Umgebungsgeräuschen dramatisch nachlässt. Auch die Tonlage des Sprechers ist wesentlich dafür entscheidend, wie zuverlässig die Spracheingabe funktioniert. In unserem Test hat sich herausgestellt, dass Männerstimmen grundsätzlich eine bessere Erkennungsrate haben als weibliche Stimmen, was vermutlich mit der tieferen und meist lauteren Stimme zu tun haben wird. Durch diese individuellen Unterschiede ist eine allumfassende Bewertung der Erkennungsrate schwierig.
Becker professional.6 LMU | Blaupunkt Travelpilot 72 LMU | Falk NEO 640 LMU | Garmin nüviCam | MEDION E5470 EU+ | MIO Combo 5107 LM | TomTom GO 6100 |
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Bedienlogik | |||||||
Zieleingabe | Live-POIs Home Favoriten Letzte Ziele Adresse Kreuzung POIs POIs entlang Route Koordinaten Karte Teil-Fuzzy | Favoriten Letzte Ziele Adresse Kreuzung POIs Koordinaten Karte Teil-Fuzzy | Favoriten Letzte Ziele Adresse POIs POIs entlang Route Koordinaten Karte Teil-Fuzzy | Smartphone App Home Favoriten Letzte Ziele Adresse Kreuzung POIs POIs entlang Route Koordinaten Karte Teil-Fuzzy | Home Favoriten Letzte Ziele Adresse POIs POIs entlang Route (nur Tankstellen) Koordinaten Karte Teil-Fuzzy | Home Favoriten Letzte Ziele Adresse Kreuzung POIs Koordinaten Karte NavPix Teil-Fuzzy | Onlineportal Home Favoriten Letzte Ziele Adresse POIs POIs entlang Route Karte Teil-Fuzzy |
Sprachbedienung | Aktivierung durch Tastendruck (nur Zieleingabe) | Aktivierung durch Sprachbefehl (hauptsächlich Zieleingabe) | Aktivierung durch Tastendruck (alle Funktionen) | Aktivierung durch Sprachbefehl (die meisten Funktionen) unzuverlässig, langsam |
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Summe | 2,3 | 3,7 | 3,2 | 1,8 | 2,2 | 3,5 | 2,2 |