Garmin vivoactive im Test

Fitness-Funktionen

Auch ohne ein gestartetes Training erfasst die vivoactive über den internen Beschleunigungssensor die Aktivitäten des Nutzers und berechnet daraus verschiedene Werte.

Schritte

Die Erfassung von Schritten ist eine der Kernfunktionen der vivo-Produkte von Garmin. Für unseren Test haben wir die Garmin vivoactive für einige Zeit zusammen mit der Garmin vivosmart getragen und mehrere Testläufe unternommen. Um einen verlässlichen Vergleichswert festlegen zu können, haben wir unsere Schritte zusätzlich mit einem Klicker (mechanischer Zähler) manuell mitgezählt.

Im Ergebnis zeigten sich einige Unterschiede bei der Schrittzählung zwischen der vivoactive und vivosmart. Aus unserer Erfahrung mit den verschiedensten Fitness-Trackern wissen wir jedoch, dass die Genauigkeit der gemessenen Werte stark von diversen Faktoren abhängig ist. So kann ein lockeres Tragen des Armbandes oder ein Verschieben der Position um wenige Zentimeter bereits zu einer Abweichung führen. In unserem Test wurde sowohl das vivosmart als auch die vivoactive am selben Handgelenk mit einigen Zentimetern Versatz getragen, wodurch es sehr wahrscheinlich zu den nachfolgend beschriebenen Abweichungen gekommen ist. Im Einzeltest konnte auch das vivosmart mit einer sehr präzisen Schrittzählung überzeugen.

Zwar betrug die Abweichung auf unserer 400 Meter langen Teststrecke zumeist nur weniger als zehn Schritte, auf Dauer summiert sich dies zweifellos und so lag der Zähler der vivosmart am Ende des Tages nicht selten mehr als 1000 Schritte über der vivoactive.

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Da das Handgelenk über den Tag verteilt auch bei Aktivitäten im Stehen oder Sitzen bewegt wird, ist eine Fehlerkorrektur notwendig. Um möglichst wenig andere Bewegungen als Schritte zu interpretieren, fängt die vivoactive deshalb erst ab 5 – 7 zusammenhängenden Schritten an, den Zähler aufzusummieren. So entsteht ein sehr genaues Abbild der tatsächlich zurückgelegten Schrittzahl. Startet man ein Training auf dem Fahrrad, wird der Schrittzähler automatisch deaktiviert. So kommt es während dieser Aktivität nicht zur Verfälschung der tatsächlich absolvierten Schritte.

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Kalorien

Natürlich ist es interessant zu sehen, wie viele Kalorien man durch seine täglichen Bewegungen verbraucht und wie sich diese Zahl durch mehr Bewegung verbessern lässt. Schließlich steht wohl kein anderer Wert für viele Menschen im direkten Zusammenhang mit Abnehmen und Wohlbefinden. Garmin setzt auch bei der vivoactive sein bekanntes Berechnungsschema fort und zählt den Gesamtkalorienverbrauch anhand des Grundumsatzes, den jeder Mensch auch ohne Bewegungen leistet, sowie den zusätzlich bei Aktivitäten verbrauchten Kalorien. Auf der Uhr selbst werden dem Nutzer leider nur die gesamten verbrauchten Kalorien angezeigt. Für eine getrennte Auswertung müssen die Informationen erst mit der App Garmin Connect synchronisiert werden. So erhält man einen Überblick, wie viele Kalorien tatsächlich durch Bewegungen verbrannt wurden. Noch detaillierter haben wir Garmins Kalorienberechnung im Testbericht der vivofit 2 beschrieben.

Im Zusammenspiel mit der App MyFitnessPal kann Garmin Connect auch Auskunft darüber geben, wie viele Kalorien man am Tag noch zu sich nehmen sollte. MyFitnessPal verfügt über eine riesige Datenbank an Nährwerten von Lebensmitteln und überträgt diese Informationen an Garmin Connect. Leider wird für diese Funktion ein separates MyFitnessPal-Konto sowie eine weitere App benötigt.

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Distanz

Die Garmin vivoactive kann anhand der gezählten Schritte die ungefähr zurückgelegte Distanz berechnen. Dazu wird die Schrittlänge mit der Anzahl der Schritte multipliziert. Mit der vivoactive verfolgt Garmin bei der Berechnung allerdings ein etwas anderes Konzept als bei den Fitness-Armbändern der Serie. Die Distanz wird lediglich beim normalen Gehen errechnet, beim Laufen geht Garmin davon aus, dass eine der Trainingsfunktionen der Uhr gestartet wird, wobei die Distanz über GPS ermittelt wird. Dementsprechend kann über Garmin Connect für die vivoactive allein eine individuelle Schrittlänge für das Gehen eingegeben werden, um die Ermittlung der zurückgelegten Distanz auch ohne GPS zu verbessern.

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In Garmin Connect kann in den Geräteeinstellung unter dem Punkt „Benutzereinstellungen“ die Schrittlänge festgelegt werden.

Auf unserer Teststrecke von 400 Metern lag die vivoactive auf allen Runden verlässlich um 10 Meter daneben. Die vivosmart ging bei der Hälfte der Durchläufe sogar von einer 20 Meter längeren Strecke aus, was sich ebenfalls auf den Tageszähler auswirkte. Hier lag die errechnete Gesamtstrecke im Durchschnitt rund 1 Kilometer über den Angaben der vivoactive. Die Ermittlung der Entfernung über den Bewegungssensor sollte allerdings nur als grober Anhaltspunkt gesehen werden. Zu unterschiedlich sind die Bewegungen sowie die tatsächlichen Schrittlängen im Alltag, um durch einen solchen Sensor verlässliche Angaben zur zurückgelegten Distanz zu erhalten.

Ziele

Beim Ziel orientiert sich die Garmin vivoactive lediglich an den Schritten. Das Ziel wird entweder automatisch vorgegeben und je nach Leistungen des Nutzers täglich automatisch angepasst oder aber vom Nutzer selbst über Garmin Connect vorgegeben. Der Aktivitätsmonitor der Uhr zeigt das jeweilige Tagesziel sowie die bereits absolvierten Schritte an. Zusätzlich visualisiert ein Halbkreis, wie nah man dem Tagesziel bereits gekommen ist. Wie bei den vivo-Produkten üblich, ist die Auswahl von Distanz und Kalorien als Tagesziel nicht möglich. Alternativ gibt es über den Connect-IQ-Shop auch diverse weiter Uhrenblätter (Watch Faces), welche die Anzahl der Schritte sowie das Ziel auch direkt in der Uhrenansicht darstellen.

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Motivation

Um den inneren Schweinehund besser überwinden zu können, besitzt auch die vivoactive eine Motivationsfunktion, die regelmäßig zu mehr Bewegung mahnt. Bewegt man sich über einen Zeitraum von einer Stunde nicht ausreichend, weil man z.B. am Schreibtisch sitzt, beginnt sich der gut sichtbare Inaktivitätsbalken zu füllen. Eine zusätzliche Meldung auf dem Dispaly sowie ein kurzes Vibrieren sollen den Nutzer zur Bewegung ermuntern. Nach zwei Stunden ist der Balken komplett gefüllt und lässt sich nur durch mehrere Minuten kontinuierliche Bewegung wieder zurücksetzen. Noch detaillierter haben wir die Motivationsfunktion im Testbericht der vivofit 2 beschrieben.

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Aktivitäten

Auch hier tut es die vivoactive den anderen Produkten der vivo-Serie gleich und wertet die tägliche Aktivität nach den Stufen sehr aktiv, aktiv, Sitzen und Schlafen aus. Die Auswertung erfolgt jedoch nur prozentual in einem Kreisdiagramm, eine Aufgliederung der Zusammenfassung in Stunden und Minuten gibt es nicht. Garmin bietet diese Art der Auswertung nur über die Web-Plattform Garmin Connect an, in der App steht die Funktion nicht zur Verfügung.

Schlaf

Die vivoactive soll die Aktivitäten des Nutzers rund um die Uhr aufzeichnen, dazu gehören natürlich auch die nächtlichen Ruhephasen. Die Genauigkeit ist hier allerdings kaum zu beurteilen und letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob das aufgezeichnete Diagramm mit dem morgendlichen Gefühlszustand übereinstimmt. Die Überwachung der Schlafphasen kann manuell oder automatisch gestartet und beendet werde. Der tatsächliche Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt lässt sich später über Garmin Connect korrigieren. Die Funktion zum automatischen Auslösen der Schlafüberwachung ist etwas versteckt im erweiterten Menü des Aktivitätsmonitors zu finden. Dort muss die rechte Softtaste gedrückt werden, woraufhin der Schlaf gestartet werden kann, zum Beenden dient dann allerdings die Taste an der rechten Gehäuseseite.

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