Carsharing und Mitfahrdienste erfreuen sich bei Schnäppchenjägern immer größerer Beliebtheit. Dabei sind Anbieter wie der Fahrvermittler Uber nicht nur in Deutschland mit ihren Geschäftsmodellen stark umstritten. Für den Ausbau seines Angebotes und um möglicher Weise auch ein neues Standbein zu schaffen, übernimmt Uber nun Teile von Microsofts Kartendienst Bing Maps.
Microsoft will Sammeln von Daten Partnerunternehmen überlassen
100 Mitarbeiter wechseln damit den Arbeitgeber. Der von Uber übernommene Bereich ist dafür zuständig, Bilder und Daten für den Kartendienst zu erstellen. Microsoft neue Strategie sei es, das Sammeln von Daten an Partnerunternehmen auszulagern, Bing Maps werde aber weiterhin in seiner gewohnten Form Routen berechnen und Informationen zur aktuellen Verkehrslage bereitstellen.
Gemeinsam mit dem Aufkauf übernimmt Uber auch Software und Kameras von Microsoft sowie Lizenzen zur Nutzung geistigen Eigentums des Windows-Entwicklers. Außerdem wechselt ein Rechenzentrum am Rande der Stadt Boulder im US-Bundesstaat Colorad seinen Betreiber.
Die übernommene Domäne könnte Uber dazu nutzen, um seine eigenen Programme zu verbessern, Fahrer zu navigieren und Kunden über Ankunftszeiten zu informieren. Was genau mit der übernommenen Sparte geplant ist, wollte das Unternehmen nicht mitteilen, ebenso wenig, wie tief man dafür in die Tasche greifen musste.
Verluste übersteigen den Umsatz?
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, soll der operative Verlust des Carsharing-Dienstes derzeit mit 470 Millionen USD höher ausfallen als der Umsatz, der bei 415 Millionen USD liege. Diese Zahlen soll Uber potentiellen Investoren in einer Präsentation vorgelegt haben. Uber-Sprecherin Nairi Hourdajian dementierte diese Vorwürfe. Es handele sich dabei um „stark veraltete Geschäftszahlen“, die nicht der aktuellen Geschäftsentwicklung entsprechen würden.
Gleichzeitig soll in dem Dokument auch die Rede von einem Wachstum von 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sein. Uber versucht mit einer neuen Finanzierungsrunde derzeit 1 bis 1,2 Milliarden USD einzusammeln.
In Frankreich eskalieren Streiks von Taxifahrern
Uber steht aktuell wegen seiner Fahrdienste in mehreren Ländern und insbesondere in Frankreich unter massiver Kritik. Das Justizministerium ermittelt gegen den Fahrdienst, da bei dem Geschäftsmodell UberPop keine registrierten Taxifahrer, sondern Privatpersonen die Fahrgäste befördern und somit keine Sozialabgaben gezahlt werde. Das Unternehmen verstoße somit gegen das Personenbeförderungsgesetz.
Die Praktiken hatten in letzter Zeit zahlreiche Taxifahrer auf die Straße getrieben, die ihre eigene Tätigkeit durch Uber als gefährdet betrachten. Letzte Woche eskalierten die Proteste und schlugen in Gewalt um.
Am Montag wurden von der Pariser Justiz Thibaud Simphal, der Generaldirektor von Uber/Frankreich sowie Pierre-Dimitri Gore-Coty, der Europachef des Unternehmens zur Vernehmung in Gewahrsam genommen worden. Sie müssen sich am 30. September vor dem Strafgericht verantworten. Die Behörden werfen Uber die Vermittlung illegaler Arbeit und die Verschleierung elektronischer Daten vor.
Auch in Deutschland ist es dem Fahrtvermittler untersagt den Dienst Uber Pop zu betreiben. Mit Uber X führt das Unternehmen seine Geschäft nun aber auch hierzulande fort, vermittelt allerdings nur Fahrer mit einer Genehmigung und einem als Mietwagen zugelassenen Fahrzeug.
Ich mag das überhebliche Vorgehen vom Fahrdienst Uber nicht, sich über sämtliche Regeln hinweg zu setzen und finde das Unternehmen unsympathisch. Allerdings erinnere ich mich schwach, mal gelesen zu haben, dass Google hinter dem Fahrdienstleister Uber steckt.