Inbetriebnahme & Steuerung
Inhaltsverzeichnis
Inbetriebnahme
Vor dem ersten Start ist es ratsam, die beiden mitgelieferten Akkus komplett zu laden, damit die ohnehin schon kurze Flugzeit vollständig ausgenutzt werden kann. Mit einer Ladung des 1200 mAh Akkus fliegt die Bebop Drone etwa 11 Minuten, nicht besonders lang, bedenkt man, dass mit dem Skycontroller Flüge bis zu einer Entfernung von zwei Kilometern möglich sein sollen. Die Drohne selbst ist nach dem Auspacken in wenigen Schritten startbereit. Zunächst wird der aufgeladene Akku mit einem flexiblen Kabel, das unter der Styroporabdeckung der Kamera hervorschaut, verbunden. Was zu Beginn etwas Fingerspitzengefühl bedarf, geht später leicht von der Hand. Der Akku selbst wird auf die Drohne aufgesteckt und zur Sicherung mit einem Klettband fixiert.
Anschließend kann die Drohne über einen kleinen Schalter auf der Rückseite, unterhalb des Akkus gestartet werden. Eine grüne LED, ein kurzes „Zucken“ der Rotorblätter oder das unüberhörbare Summen des Lüfters weisen darauf hin, das die Drohne eingeschaltet ist. Im nächsten Schritt muss die App Parrot FreeFlight 3 heruntergeladen werden und eine WLAN-Verbindung zwischen Drohne und Smartphone oder Tablet hergestellt werden. Die Drohne baut dafür ein eigenständiges Netzwerk auf, in welches sich das Smartphone oder Tablet einwählen kann. Die App ist für iOS- und Android-Geräte verfügbar, eine Windows-Phone-Version gibt es nicht. Sollte zum Zeitpunkt der ersten Inbetriebnahme ein Firmware-Update der Drohne bereitstehen, macht die App bei der ersten Verbindung darauf aufmerksam. Der Download sowie die Installation erfolgen bequem über die FreeFlight-App. Vor dem Start muss noch das Magnetometer der Drohne durch einfaches Befolgen der Bildschirmanzeigen kalibriert werden. Anschließend kann der erste Flug beginnen.
Steuerung
Aufgrund der in Deutschland vorherrschenden Rechtslage zum Flug von Drohnen (mehr im Abschnitt Rechtliches), konzentrieren wir uns in diesem Test zunächst auf die App-Steuerung. Die FreeFlight-App ermöglicht eine Steuerung der Drohne über eine Reichweite von 300 Metern, zwei Dual-Band-Antennen, mit denen die Frequenzen 2,4 GHz und 5 GHz abgedeckt werden, sollen es möglich machen. Im Test brach die WLAN-Verbindung aber nicht selten unter 50 Meter plötzlich ab und konnte erst wieder hergestellt werden, nachdem das Smartphone wieder näher in Richtung der Drohne gebracht wurde. Auch von Ausfällen der App und einem Verbindungsabbruch zur Drohne direkt nach dem Start waren wir betroffen. Ohne Verbindung zum Steuergerät hält die Bebop Drone allerdings zum Glück sicher ihrer Position und landet selbstständig, wenn die Laufzeit des Akkus sich dem Ende entgegen neigt. Gestartet wird die Drohne über die grüne Schaltfläche „Take Off“ und schwebt anschließend etwa einen Meter über dem Boden. Dort hält sie solange ihre Position, bis mit der Steuerung begonnen wird. An die App wird das Kamerabild der Drohne dauerhaft übertragen, womit die Ausrichtung auch außerhalb des Blickfeldes des Piloten möglich ist. Quasi als Overlay über dem Kamerabild werden im Flugmodus der App zwei virtuelle Steuerkreuze eingeblendet. Je nach eingestellten Steuerungsmodi lässt sich die Drohne entweder über die eingeblendeten Joysticks oder in einer Kombination mit Neigen des Smartphones oder Tablets steuern. Der Blickwinkel der Kamera kann durch Wischgesten auf dem Bildschirm jederzeit verstellt werden. Lässt der Pilot von der Steuerung ab, geht die Drohne in einen sicheren Schwebeflug und wartet auf weitere Flugbefehle.
Damit sich ungeübte Piloten zu Beginn an die Steuerung gewöhnen können, lassen sich verschiedene Restriktionen in der App festlegen. So kann beispielsweise die maximale Geschwindigkeit, die maximale Flughöhe oder die maximale Neigung verändert werden, um anfangs eine bessere Kontrolle über das Fluggerät zu haben. Besonders innerhalb von Gebäuden ist zu Beginn eine starke Reduzierung dieser Werte empfehlenswert. Laut Parrot fliegt die Bebop Drone ohne eingestelltes Drosseln etwa 50 km/h und kann eine Höhe von 150 Metern erreichen.
Durch doppeltes Tippen auf den Bildschirm vollführt die Drohne eine Luftrolle in eine zuvor eingestellte Richtung. Kurzzeitiges Erstaunen bei den Zuschauern, die man beim Fliegen der Drohne an öffentlichen Plätzen schnell zu Genüge anzieht, ist dabei garantiert. Kommt die Drohne in eine brenzlige Situation, stoppt ein Druck auf die dauerhaft verfügbare Emergency-Schaltfläche am oberen Bildschirmrand sofort alle Rotoren. Dies sollte nicht in zu großer Höhe ausprobiert werden, da die Drohne anschließend wie ein Stein vom Himmel fällt und dabei ernsthaften Schaden nehmen kann. Zwar wird eine Möglichkeit, die Drohne schnell abzuschalten, unbedingt benötigt, allerdings sollte die Funktionsweise des Emergency-Buttons unserer Meinung nach noch etwas angepasst werden. Zu groß ist die Gefahr, gerade auf kleineren Smartphone-Bildschirmen, die Funktion versehentlich auszulösen. Der Home-Button, der etwas deplatziert in den Einstellungen zu finden ist, bringt die Bebop zurück zum Ausgangspunkt, der beim Start automatisch per GPS erfasst wird. Allerdings steigt sie hierbei lediglich in eine Höhe von 10 Metern auf und nimmt nicht die vorherige Flugroute, sondern den direkten Weg ohne Rücksicht auf eventuelle Hindernisse.
Die auch auf der Verpackung der Drohne beworbene Funktion Flight Plan, mit der sich Routen mit verschiedenen Manövern vorplanen lassen war zum Zeitpunkt unseres Tests leider noch nicht verfügbar. Laut Parrot soll sie aber im Laufe des 2. Quartals 2015 mit einem Update der FreeFlight-App als Kaufoption erhältlich sein. Wir werden die Funktion dann natürlich ausprobieren. Nach einigen Versuchen ging die Steuerung der Bebop Drohne gut von der Hand. Die Richtungs- oder Höhenänderungen erfolgen direkt und ohne Verzögerung. Allerdings konnte sich auch nach mehreren Stunden Flugerfahrung mit der Drohne kein wirklich sicheres Gefühl bei der Steuerung einstellen. Das mag an der Verwendung der App liegen und könnte mit dem Skycontroller und „echten“ Joysticks durchaus anderes sein. Das Fliegen ausschließlich nach dem Kamerabild, besonders bei höheren Geschwindigkeiten ist allerdings nicht empfehlenswert, denn mit steigendem Abstand zwischen Piloten und Drohne erfolgt die Übertragung nur noch mit kurzzeitigen Aussetzern. Um die Drohne wieder sicher zu landen, genügt die Wahl der Landing-Schaltfläche.