Vor gut zwei Jahren wurde auf der CES in Las Vegas erstmals ein Smartphone mit Ubuntu-Betriebssystem vorgestellt. Nach einer missglückten Crowdfunding-Kampagne der Ubuntu-Entwicklerfirma Canonical bringt nun der spanische Hersteller BQ das erste Smartphone mit dem Linux-Betriebssystem auf den Markt.
Das Aquaris E4.5 Ubuntu Edition bewegt sich auf dem Niveau der unteren Mittelklasse und ist mit einem 4,5 Zoll Bildschirm ausgestattet, der eine Auflösung von 960 x 540 Pixel bietet. Unter der Haube arbeitet ein 1,3 GHz schneller Quadcore Prozessor und der Arbeitsspeicher umfasst ein Gigabyte. Um Medien und weitere Daten speichern zu können steht ein 8 GB interner Speicher zur Verfügung und zusätzlich kann eine bis zu 32 GB große microSD-Speicherkarte verwendet werden.
Bilder und Videos kann das Aquaris E4.5 wahlweise mit einer Acht-Magepixel-Kamera auf der Rückseite oder einer Fünf-Megapixel-Kamera an der Front aufnehmen. Die Kommunikation mit anderen Geräten und Zubehör ist per Bluetooth 4.0 möglich und mobiles Internet steht über WLAN oder HSPA+ zur Verfügung. LTE bietet das Ubuntu-Smartphone nicht.
Das komplett eigenständig entwickelte Ubuntu-Betriebssystem für Smartphones soll sich laut dem Entwickler Canonical besonders durch die Verwendung von sogenannten Scopes von der Konkurrenz unterscheiden. Statt auf einzelne Apps, setzt das System auf thematisch geordnete Bildschirme, über die verschiedene Dienste zur Verfügung stehen. Beispielsweise gibt es ein Scope das Musikdateien zusammenfasst, egal über welchen Anbieter diese gekauft wurden oder das NearBy Scope, mit dem Verkehrsmeldungen oder Informationen über freie Parkplätze, die vom Anbieter INRIX stammen zusammen mit weiteren Ortsinformationen angeboten werden.
BQ will den Verkauf des Aquaris E4.5 ab der nächsten Woche mit „einer Reihe von Flash Sales – also zeitlich begrenzten Angeboten“ über seine Webseite starten. Der Preis des Ubuntu-Smartphones soll dann bei 169,90 EUR liegen. Fraglich ist, wie gut sich das System gegenüber Android und Windows Phone behaupten kann. Beide Betriebssysteme sind auf einer Reihe günstiger Alternativen installiert, die den Zugriff auf eine Vielzahl an Apps bieten, mit der die Ubuntu Smartphone Version bislang nicht mithalten kann.
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