Garmin Vivosmart im Test

Fitness-Funktionen

Fitness-Funktionen

Wir ersparen uns in diesem Testbericht die Anforderungen und Details zu den Fitness-Funktionen im Allgemeinen zu beschreiben. Die Testbedingungen und eine detaillierte Beschreibung der Kriterien können im Vergleichstest Fitness-Tracker nachgelesen werden.

 

Schritte Motivation Kalorien Schlaf
     
Ziele Distanz Herzfrequenz Training
       
Aktivität Punktesystem Summe
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Schritte

Die Zählung der Schritte hat sich gegenüber dem Garmin Vivofit nicht grundlegend geändert. Wir haben beide Armbänder über Tage parallel getestet und keine signifikanten Unterschiede bei der Zählung registriert. Auch das Korrektursystem hat sich gegenüber dem Garmin Vivofit nicht geändert. Die Schrittzählung beginnt ab sieben zusammenhängenden Schritten. Aus diesem Grund haben wir die gute Wertung des Garmin Vivosmart von dem Vivofit übernommen. Das Garmin Vivosmart zählt die Schritte zuverlässig beim Gehen und Laufen und verfügt über eine brauchbare Fehlerkorrektur. Die Fehlerkorrektur kommt jedoch bei einigen Tätigkeiten, wie z.B. dem Führen von Fahrzeugen, an Grenzen. Daher wäre eine einfache Möglichkeit, die Schrittzählung bei solchen Aktivitäten zu pausieren, sinnvoll, wird aber bisher von keinem Hersteller angeboten.

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Motivation

Auch im Bereich der Motivation übernimmt das Garmin Vivosmart die Funktionen des Vivofit und zeigt einen bei Inaktivität füllenden Aktivitätsbalken. Unter dem Aktivitätsbalken wird die inaktive Zeit seit der letzten Bewegungsphase angezeigt. Hat sich der Balken nach einer Stunde zur Hälfte gefüllt, erfolgt eine visuelle und haptische Warnung über den eingebauten Vibrationsmotor. Diese aktive Warnung kann helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden und ist eine starke Motivationshilfe, sich jede Stunde doch mal für einige Minuten zu bewegen. Leider wird der Aktivitätsbalken nicht mehr rot und wie bei dem Garmin Vivofit in jeder Ansicht des Displays angezeigt. Das senkt wiederum etwas den Aufforderungscharakter. Eine Einstellung des Intervalls ist ebenfalls nicht möglich. Dank der aktiven Bewegungsaufforderung und der Anzeige der inaktiven Zeit bewerten wir den Motivationsfaktor des Garmin Vivosmart gegenüber dem Vivofit als etwas höher.

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Kalorien

Für die Kalorien gilt das gleiche wie für die Schritte, es gibt keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vivofit. Leider zeigt auch das Vivosmart nur die Gesamtkalorien des Tages an und unterscheidet auf dem Display nicht zwischen Aktivkalorien und Grundumsatz. Aktivkalorien lassen sich nur über erkannte Schritte erzielen, somit werden einige, weniger schrittintensive Tätigkeiten tendenziell mit zu wenig Kalorien bedacht. Wünschenswert wäre eine Abkopplung der Kalorienberechnung von der Schritterkennung. Insgesamt jedoch wirkt die Kalorienberechnung realistisch, ohne extreme Werte nach oben oder unten zu erzeugen.

Schlaf

Wie das Garmin Vivofit, kann auch das Vivosmart den Schlaf überwachen. Die Schlafüberwachung lässt sich dabei, dank Displaybeleuchtung auch im Dunkeln bequem über das Menü des Vivosmart starten und beenden. Die Auswertung des Schlafes ist am Armband nicht möglich, die App und Onlineplattform bietet jedoch einige Optionen, die Länge des Schlafes und die Bewegungen im Schlaf auszuwerten. Die Schlafauswertung ist unserer Meinung nach weit weniger informativ als bei einigen Mitbewerbern, da keine Einteilung und Darstellung in Schlafphasen vorgenommen wird.

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Ziele

Das Garmin Vivosmart bietet, wie das Garmin Vivofit nur begrenzte Funkionen, Ziele zu definieren. Nur Schritte können als Tagesziel definiert werden und zählen am Armband rückwärts. Dank der hohen Displayauflösung werden nun das Tagesziel und die noch zu leistenden Schritte angezeigt. Das Tagesziel kann in App und Onlineplattform manuell gesetzt oder automatisch bestimmt werden. Ist die Zielautomatik aktiviert, erhöht sich das Tagesziel immer dann, wenn das Ziel regelmäßig erreicht oder übererfüllt wird. Der Sinn der Automatik ist, das Ziel immer an die realistische Bewegungsbereitschaft des Nutzers anzupassen. Wir wünschen uns von den Herstellern auch im Bereich Ziele noch mehr Innovation. Sinnvoll wäre z.B. eine Art Punktesystem, welches sowohl Bewegung in der Summe, regelmäßige Bewegung über den Tag, ausreichend Schlaf und gezielte Trainingsaktivitäten über die Woche bewertet und als Zielvorgabe definiert.

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Distanz

Die Ermittlung der Distanz erfolgt über die Multiplikation der Schritte mit der Schrittlänge. Die Schrittlänge verändert sich je nach Gangart, Gehen oder Laufen erheblich. Daher ist es auch wichtig, dass das Armband die Gangart erkennen kann. Das Garmin Vivosmart wie auch das Vivofit erkennen die Gangart nur dann, wenn beim Laufen mind. ein mittleres Tempo angeschlagen wird. Läuft man sehr langsam, ungleichmäßig oder mit Unterbrechungen, wird die Aktivität in der Regel als Gehen erkannt und entsprechend schleichen sich Ungenauigkeiten bei der Entfernungsermittlung ein. Die Entfernung kann nur dann einigermaßen korrekt ermittelt werden, wenn zunächst die Körpergröße richtig im Profil hinterlegt ist. Garmin berechnet aus der Körpergröße eine gemittelte Schrittlänge, welche in unserem Test bereits zu brauchbaren Ergebnissen geführt hat. Deutlich genauer wird die Entfernungsermittlung, wenn man seine persönliche Schrittlänge beim Gehen und Laufen ermittelt und diese im Profil hinterlegt. Fehler entstehen dann nur noch durch eventuell nicht richtig erkannte Schritte bzw. eine falsche Einordnung der Gangart.
Auch wenn die Entfernungsermittlung des Garmin Vivosmart nicht mit GPS-Systemen mithalten kann, ist die Entfernungsberechnung besonders nach individueller Anpassung der Schrittlänge eine brauchbare Annäherung.

Herzfrequenz

Für ein gutes Training ist es immer notwendig, mit Herzfrequenzzonen zu arbeiten. Mit einem optionalen Garmin-Brustgurt kann die aktuelle Herzfrequenz und auch die Herzfrequenzzone auf einer Displayseite dargestellt werden. Leider gibt es keine Auswahl, das Display während eines Trainings immer eingeschaltet zu lassen. Um die Herzfrequenz zu kontrollieren, muss deshalb immer zunächst das Display durch doppeltes Antippen oder durch die Gestenerkennung aktiviert werden. Die Gestenerkennung lässt eine automatische Displayaktivierung zu, wenn der Arm gehoben wird. Was im Stand noch recht zuverlässig klappt, ist beim Training in voller Bewegung weniger praktisch und unzuverlässig. Noch besser als ein Blick auf das Display wäre, wenn das Armband über den eingebauten Vibrator beim Verlassen einer Herzfrequenzzone warnen würde. Auch die von Garmin-Laufuhren bekannten Darstellungen von mittlerer und maximaler Herzfrequenz sind mit der aktuellen Firmware nicht möglich.
Insgesamt sind der Nutzung des Vivosmart für ein sportlich ambitioniertes Training damit deutliche Grenzen gesetzt. Einsteiger, die nur ab und zu die Herzfrequenz überprüfen wollen, werden mit der Funktion einen Mehrwert haben.

optionales Herzfrequenzband
optionales Herzfrequenzband

Training

Mit dem Garmin Vivosmart gibt es nun gegenüber dem Vivofit die Option, ein Training gezielt über das Menü zu starten. Beim Garmin Vivofit war dies nur über das Starten und Beenden der Herzfrequenzmessung möglich.

Ein durch das Vivosmart aufgezeichnetes Training wird in Garmin Connect als Aktivität bewertet und kann getrennt vom restlichen Tag ausgewertet werden. Während des Trainings zeigt das Armband eine zusätzliche Seite an, welche die Trainingszeit und die im Training zurückgelegten Kilometer darstellt. Eine Anzeige weiterer Daten während oder nach einem Training wie Schritte, Pace, mittlere Herzfrequenz und Geschwindigkeit sind jedoch nicht wählbar. Es gibt die Funktion, ein Training zu pausieren, es zu speichern oder zu löschen.

Mit der Möglichkeit, ein Training direkt zu starten, geht Garmin einen Schritt in Richtung Laufuhr. Allerdings scheint man sich mit den Fitness-Trackern keine ernsthafte Konkurrenz für die wesentlich teureren Laufuhren ins Haus holen zu wollen und verzichtet auf umfangreiche Darstellungen während und nach einem Training. Das Garmin Vivosmart bleibt in diesem Bereich ein Tracker, eine detaillierte Auswertung ist aber in App und Onlineplattform möglich.

Trainingsanzeige mit Zeit und Distanz
Trainingsanzeige mit Zeit und Distanz

Aktivität

In der Kategorie Aktivität bewerten wir die Möglichkeiten, die Bewegungsdaten in Kategorien und Tätigkeiten zu unterteilen. Am Armband selber erfolgt bei Garmin keine Einteilung oder Auswertung. Innerhalb von Garmin Connect aber kann die tägliche Aktivität in den Kategorien sehr aktiv, Aktiv, Sitzen und Schlafen zumindest in ihrer prozentualen Verteilung dargestellt werden. Eine automatische Erkennung von Aktivitäten, wie es noch bei dem Garmin Vivofit (wenn auch etwas unzuverlässig) möglich war, kann nicht mehr aktiviert werden. Andere Hersteller bieten in diesem Bereich mehr und sagen am Ende eines Tages, wie lange man z.B. geschlafen, gelegen, gesessen, gestanden, gelaufen oder gerannt ist und wie lange man zur Zielerreichung noch eine der jeweiligen Aktivitäten ausführen müsste.

Wie schon beim Thema Schlafüberwachung hält sich Garmin an die Darstellung der messbaren Bewegungen und überlässt die Interpretation und Einordnung teilweise dem Nutzer. Dieses Konzept muss nicht verkehrt sein, denn wer kann schon mit Sicherheit beweisen, dass die automatische Einordnung, welche von der Konkurrenz zum Teil vorgenommen wird, immer korrekt ist.

Garmin Connect Aktivitäten
Garmin Connect Aktivitäten

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