Der einstiege Handymarktführer Nokia hat seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2014 vorgelegt. Nach dem Verkauf der Mobilfunksparte an Microsoft konnte das Unternehmen seinen operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent auf 457 Millionen Euro steigern.
Lange setzten Nokia die nur schwachen Absatzzahlen im Smartphone-Bereich zu, auch eine Kooperation mit Microsoft im Jahre 2011 konnte daran nichts ändern. Im vergangenen Jahr übernahm der Softwareriese dann das komplette Smartphonegeschäft der Finnen, die sich seitdem auf ihre Netzwerkprodukte sowie den Kartendienst Here konzentrieren. Offenbar mit Erfolg, denn die nun vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2014 übertreffen sogar die Erwartungen vieler Analysten, die von 359 Millionen Euro Gewinn ausgegangen waren.
Die Einnahmen lagen im zurückliegenden Quartal bei 3,32 Milliarden Euro, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den größten Anteil daran hatte mit 2,94 Milliarden Euro das Geschäft mit Netzwerkprodukten. Zur positiven Entwicklung sollen die hohe Nachfrage und LTE-Ausrüstungsverträge in Nordamerika und China beigetragen haben. Auch durch Forschung und Patente konnte Nokia neun Prozent mehr als im dritten Quartal 2013 erwirtschaften. Insbesondere durch Lizenzabkommen mit Microsoft stieg der Umsatz hier auf 153 Millionen Euro, der Überschuss kletterte um 17 Prozent auf 98 Millionen Euro.
Der Kartendienst Here trug mit 236 Millionen Euro zwar 12 Prozent mehr zum Gesamtumsatz bei als im vergangenen Jahr, unterm Strich sank der damit erzielte Gewinn aber auf 0. Im letzten Jahr lag der Gewinn noch bei 21 Millionen Euro. Durch den Verkauf von Kartenlizenzen an Fahrzeughersteller wurden statt 3,3 Millionen Euro nur noch 3,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Seinen Kartenbereich will Nokia aber in Zukunft wieder zu mehr Wachstum verhelfen und profitabler machen. Ab dem 1. November wird sich darum der neue Chef der Here-Sparte, Sean Fernback kümmern. Er ist der Nachfolger von Michael Halbherr, der Anfang des Jahres von TomTom zu Nokia wechselte, das Unternehmen aber bereits im August wieder verlassen hatte.