Garmin Camper 760LMT-D Leser-Test von Marek K.
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| Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen. |
Wir hatten im Dezember 2014 die Gelegenheit, ein Garmin Camper 760 LMT-D Navigationsgerät zu testen.
Vorab kurz zu unseren Anforderungen: Wir sind langjährige Camping-Fans und mehrmals im Jahr mit dem Wohnmobil oder mit PKW+Wohnwagen in Mittel- und Südeuropa unterwegs.
Da es hierbei schon mehrfach vorkam, dass wir in den Alpen vor Schildern „Für Wohnwagen gesperrt“ standen oder Tunnel durchqueren sollten, die zu klein für unser Wohnmobil waren, interessieren wir uns für ein Navigationsgerät, das auf die Ansprüche von Campern zugeschnitten ist.
Nun zum Garmin
Das Navigationsgerät wird mit Saugnapf- und Schraubhalterung geliefert, die beide einen sehr stabilen Eindruck machen. Auf den Kugelkopf der Halterungen wird eine Adapterplatte gesteckt, in der sich die Anschlüsse für Strom (Mini-USB), Audio und (Rückfahr-)Kamera befinden. Das Navigationsgerät kann sehr leicht auf diese Adapterplatte geklippst werden und hält dort bombenfest, lässt sich nach dem Druck eines Knopfs aber auch sehr leicht wieder abnehmen.
Das Garmin 760 hat einen überdurchschnittlich großen Bildschirm und verfügt außer dem Knopf zum Abnehmen von der Halterung nur über einen Ein-/Ausschaltknopf, einen MicroSD-Karten-Steckplatz und einen weiteren, eigenen Stromanschluss (Micro-USB). Warum an der Adapterplatte ein Mini- und am Navi selbst ein Micro-USB-Anschluss genutzt wird, weiß wohl nur Garmin.
Wir öffneten nach dem Einschalten des Geräts zunächst das Menü, um Profile für unsere Fahrzeuge anzulegen. Hier zeigte sich, dass nur die Parameter Länge, Breite, Höhe und Gewicht abgefragt wurden, sowie die Kategorie (PKW, Wohnwagen/Wohnmobil) auswählbar war.
Um dem weiteren Test vorwegzugreifen: Die Kategorie-Auswahl ist das größte Manko des Geräts. Ein Wohnmobil ist natürlich kein PKW, dennoch gibt es sehr viele Verkehrsregeln in Europa die zwischen Wohnmobil und Wohnwagen(gespann) unterscheiden. Diese beiden Campingfahrzeuge in eine Kategorie zusammenzufassen, muss zwangsweise zu falschen Ergebnissen führen.
Wir testeten nach der Erstellung der Profile als nächstes die Routenplanung und die Anzeige der errechneten Routenvorschläge. Hier sieht das Garmin keine Möglichkeit zum detaillierten betrachten der Routen vor, außer direkt in der Kartenansicht durch die man sich zoomen und schieben kann. Sobald man jedoch eine der möglichen Routen anklickt, beginnt die Navigation, und man kommt nicht mehr in die Übersicht der geplanten/möglichen Routen zurück.
Bei der Routenplanung fällt zudem auf, dass die errechneten Zeiten unplausibel sind. Für eine Route von Mitteldeutschland nach Kroatien, Streckenlänge rund 850 km, wurde eine Fahrzeit von 8,5 Stunden errechnet. Dies bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h – mit Wohnwagen auf dieser Strecke niemals zu erreichen, da im Ausland nur max. 80km/h zulässig sind.
Ein weiteres Manko, das wir aus diversen Kommentaren im Internet kannten, war dass das Navigationssystem angeblich nur Routen bis max. 1000 km Länge berechnet, bei längeren Fahrten muss man sich zunächst auf den Weg machen und die Routenplanung wird vervollständigt, wenn man sich dem Ziel bis auf weniger als 1000 km genähert hat. Dies konnten wir im Test nicht bestätigen, eine Route aus Mitteldeutschland nach Montenegro mit rund eintausendfünfhundert Kilometern wurde anstandslos berechnet.
An der Routenplanung kann sonst nur bemängelt werden, dass sie bedeutend länger dauert als beim fest eingebauten Navigationsgerät in unserem Mitsubishi PKW, und als in einem mehrere Jahre alten Navigon PKW Navi.
Nun aber zum Härtetest – der Beachtung von Campingfahrzeug-spezifischen Verkehrsregelungen. Wir planten 2 Routen, von denen wir wussten, dass es Beschränkungen gibt: A) Von Seefeld in Tirol nach Zirl, und B) von Villach nach Krajn. Beide direkten Verbindungen sind für Wohnwagengespanne gesperrt, das Garmin hätte uns jedoch direkt in die gesperrten Straßen geführt.
Wir stellten unseren Test an dieser Stelle ein, da das Garmin unsere Kernanforderung nicht erfüllt. Die Mischkategorie Wohnwagen/Wohnmobil ist einfach nicht spezifisch genug, und selbst eine so einfache Angabe wie die maximale Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist nicht berücksichtigt.
(Stand 06.01.2015)
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