Bis zum Jahr 2025 soll sich der Güterverkehr innerhalb der EU um rund 20 Prozent steigern, rund ein Viertel aller Güter wird dabei auch weiterhin auf der Straße transportiert werden. Als Antwort auf die damit verbundenen steigenden Anforderungen an den Lkw-Verkehr hat Damiler Truck seinen ersten autonom fahrenden LKW vorgestellt.
Der „Mercedes-Benz Future Truck 2025“ ist mit dem intelligenten Assistenzsystem „Highway Pilot“ ausgestattet und kann damit auf Autobahnen bis zu einer Geschwindigkeit von 85 km/h komplett selbstständig fahren. Daimler demonstriert die Technik Anfang Juli bereits auf einem Teilabschnitt der A14 in der Nähe von Magedeburg.
Der Lkw der Zukunft vernetzt nicht nur Fahrer und Spediteure, sondern kommuniziert auch mit anderen Verkehrsteilnehmern sowie der Infrastruktur. Das hat nicht nur Vorteile für Unternehmen, auch die Gesellschaft und Umwelt profitieren davon. So senkt der autonom fahrenden Assistent mit optimierten Beschleunigungs- und Bremsphasen, Verbrauch und Emissionen des Lkw und unterstützt einen gleichmäßigen Verkehrsfluss. Durch die Kommunikation der einzelnen Lkw lässt sich der Sicherheitsabstand verringern, wodurch weniger Platz auf der Straße benötigt wird. Das niedrigere Unfallrisiko senkt die Staugefahr und die damit verbundenen staubedingten Kosten. Auch Versicherungsbeiträge für selbstständig fahrende LKW könnten günstiger ausfallen, da sich mit ihnen menschliche Fehler minimieren würden.
Daimler sieht mit dem „Highway Pilot“ aber auch die Chance dem Fahrermangel entgegenzuwirken, da sich mit ihm das Berufsbild des LKW-Fahrers deutlich aufwerten lassen könnte. Fahrer würden neben ihrer monotonen Tätigkeit zusätzliche Zeit für Aufgaben dazugewinnen, die beispielsweise bisher von Disponenten in der Zentrale übernommen wurden und damit zum Transportmanager aufsteigen.
Bis 2025 will Daimler Truck den „Highway Pilot“ zur Serienreife weiterentwickelt haben. Zunächst müssen jedoch auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für autonomes Fahren geschaffen werden, dann sei laut Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG für Lkw und Busse, „eine Markteinführung Mitte des kommenden Jahrzehnts vorstellbar“.
