Becker active.5 CE LMU Leser-Test von Jörg R.
Inhaltsverzeichnis
| Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen. Den Testbericht zum Garmin Montana 650t der Redaktion gibt es hier. |
Ich habe mir das o.a. Navi als Teststellung zur Unterstützung bei meiner Kaufentscheidung von pocketnavigation.de zusenden lassen. Da ich zwar in meinem VW Sharan (Bj. 2005) ein Werksnavi habe, aber sowohl die Software als auch die Karten mehr als veraltet sind und der freundliche VW-Händler unverschämte Preise für ein Kartenupdate (nur Deutschland!) verlangt, war es an der Zeit, sich nach einer Alternative umzusehen.
Lieferumfang
Navi, Saugnapfhalterung mit HR-Adapter und Becker MagicKlick-Adapter (mit festem Ladekabel zum Zigarettenanzünder), USB-Kabel zum PC-Anschluß, Kurzanleitung Kartendaten: Zentraleuropa (22 Länder) – unterschiedliche Versionsstände (wahrscheinlich hat mein Testvorgänger teilweise schon Updates eingespielt – Deutschland hatte z.B. die Kartendaten aus Q1/2014) Optionales Zubehör: Ich habe mir im Laufe des Tests schon einen Fahrzeughalter von Brodit und den dazugehörigen HR-Adapter zugelegt, da meine Entscheidung für das Becker-Navi bereits gefallen war und ich so direkt das „Zusammenspiel“ von Navi und Halterung aus dem Zubehör testen konnte.
Wertung 4/5
Hardware
Das Becker active.5 macht einen solide verarbeiteten Eindruck. Das resistive Display macht generell einen guten Eindruck, hat aber speziell bei starker (seitlicher) Sonneneinstrahlung seine Schwächen und ist dann oft kaum noch ablesbar. Die Hardware scheint für die meisten Aufgaben ausreichend dimensioniert zu sein, d.h. der Menüaufbau, die Reaktionszeiten bei Seitenwechseln, die Routenberechnung und der Kartenaufbau während der Fahrt gehen zügig von statten. Ich hatte während meiner Testphase nur einmal das Problem, daß das Navi plötzliche verzögert auf Eingaben reagierte – das Problem war aber nach einigen Minuten wieder verschwunden. Zum Thema „Ergonomie“ gibt es für mich vor allem eines anzumerken: Der „Becker-Button“ ist unschlagbar! Vor allem im Vergleich zu anderen Anbietern für mich ein großer Pluspunkt, wenn man ohne Blick aufs Display einfach zurück ins vorherige Menü oder ins Hauptmenü gelangen möchte.
Wertung Hardware (Display): 4/5
Wertung Hardware (Gehäuse): 5/5
Wertung Hardware (Akkulaufzeit): 3/5
Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit des Gerätes lag für mich im Bereich gut bis sehr gut. Der Kaltstart dauert ca. 12 Sekunden, aus dem Standby erwacht das Gerät nach 1-2 Sekunden. Die Routenberechnung erfolgt sehr schnell, ebenso die Neuberechnung der Route, wenn ich unterwegs von der Strecke abweiche.
Wie lange benötigt das Gerät nach einem Neustart bis zur Anzeige des Hauptmenüs? 12 Sekunden
Wie lange benötigt das Gerät für eine Berechnung der folgenden Route (Routeneinstellungen Standard): München (Hbf) – Stuttgart (Hbf) – Düsseldorf (Hbf) – Hannover (Hbf) – Hamburg (Hbf) – Berlin (Hbf) – Dresden (Hbf)? 15 Sekunde
Wertung Geschwindigkeit (Startzeit): 4/5
Wertung Geschwindigkeit (Routenberechnung): 5/5
Wertung Geschwindigkeit (Kartenaufbau): 5/5
Wertung Geschwindigkeit (Menüaufbau): 5/5
Bedienung
Die Bedienung des Navis ist sehr intuitiv. Das Startmenü ist übersichtlich und enthält die wichtigsten Auswahlpunkte. Einige Einstellungen sind in Untermenüs „versteckt“, aber ich beschäftige mich prinzipiell erst einmal eine Weile mit einem neuen Gerät und probiere alle Menüpunkte einmal kurz aus – und nicht erst dann, wenn ich schon auf „großer Fahrt“ bin 😉 Eine Sprachsteuerung ist bei diesem Modell nicht verfügbar – die Bedienung erfolgt über den Touchscreen, der ausreichend genau reagiert. Lediglich bei einigen kleineren Symbolen (z.B. in der Kartenansicht) ist die Trefferquote gelegentlich nicht so gut.
Wertung: 4/5
Visuelle Zielführung
Die visuelle Zielführung war ein Hauptgrund, mich für das Beckernavi zu entscheiden. Die Kartendarstellung ist im 2D- und 3D-Modus sehr übersichtlich – gerade im Vergleich zu den Mitbewerbern. Beim TomTom finde ich z.B. die Kartendarstellung zu blaß, bei Garmin nervt die Unübersichtlichkeit und die Darstellung der berechneten Route in grellem Lila. Der Spurasistent ist super, ebenso das Einblenden der Richtungsfahrschilder und das „Ausgrauen“ der Richtungsfahrschilder für die Strecke, die nicht benutzt werden soll. Tempolimits können auf Wunsch angezeigt werden. Außerdem kann bei Überschreitung ein Warnton oder ein gesprochener Hinweis erfolgen. Hierfür kann in sinnvollen Abstufungen ausgewählt werden, ab welcher Überschreitung die Warnung erfolgen soll (5 km/h, 10 km/h usw.). Während der Navigation können im Display bis zu drei zusätzliche Informationen zur Darstellung ausgewählt werden (Ankunftszeit, Reststrecke etc.) – für meinen Geschmack sehr übersichtlich und nicht störend in der oberen linken ecke gehalten. Der Autozoom funktioniert hervorragend – ich hatte ihn auf Stufe „Normal“ gestellt und sah mich während des gesamten Tests nicht einmal genötigt, während der Fahrt manuell einzugreifen.
Wertung 5/5
Akustische Zielführung
Die akustische Zielführung empfand ich als gut. Sicherlich klingen gerade einige bekannte Straßennamen im TTS-Modus etwas gewöhnungsbedürftig, aber das ist mit Sicherheit kein K.O.-Kriterium. Die Ansagen bei Richtungswechseln, Abbiegen, Autobahnabfhrten etc. erfolgen gefühlt zu 99% zum richtigen Zeitpunkt. Außerdem werfe ich persönlich in diesen Situationen gerne noch einen kurzen Blick aufs Display, um eine bessere „Gesamtübersicht“ der Situation zu bekommen.
Wertung: 4/5
Routing
Das Routing erfolgte für mich in fast allen Testfällen als nachvollziehbar. Ich hatte mich in der Grundeinstellung für die Routenführung auf der „Ökonomischen Route“ entschieden. Sicherlich muß man hier aber längere Test mit den verschiedenen Einstellungen machen, um die Auswirkungen im täglichen Gebrauch zu erfahren (auch was gerade die zeitabhängige Routenplanung betrifft). Mit einem einfachen Klick kann ich mir außerdem vom Navi bis zu drei alternative Routen berechnen lassen und mich anhand der übersichtlichen Kartendarstellung und der errechneten Parameter (Strecke und Fahrzeit) für eine Route entscheiden. TMC – ja, ist vorhanden. Wer sich mit dem Thema beschäfigt, weiß um die Aktualität dieser Meldungen. Hier würde sich für Vielfahrer sicher ein Modell aus der Becker Professional-Serie anbieten, welches auf Echtzeitdaten über eine Wifi-Verbindung aufs Smartphone zugreift.
Wertung Routing (Routenverlauf): 5/5
Wertung Routing (Routenoptionen): 5/5
Wertung Routing (Routenplanung): 5/5
Wertung Routing (Dynamische Zielführung): 3/5
Weitere Funktionen
Die Liste der POIs ist sicherlich umfangreich und für mich vollkommen ausreichend. Blitzerwarner können bei Bedarf als Download über die Website von Becker erworben werden. Außerdem bietet ja auch pocketnavigation.de zusätzliche Möglichkeiten, die POIs zu erweitern.
Wertung: 4/5
Fazit
Für mich war die Möglichkeit des kostenlosen Test sehr hilfreich. Sicherlich kann man Navis auch im Laden „Testen“ und sich durch die Menüs klicken, das hat aber so gut wie nichts mit dem Testen im Echtbetrieb zu tun. Ich habe mich schon während des Tests zum Kauf eines Becker-Navis entschlossen und mir deshalb auch schon die fahrzeugspezifische Halterung von Brodit besorgt – dies kann ich jedem Navinutzer nur empfehlen, da man keine Fensterhalterung irgendwo im Blickfeld hat und die Bedienung des Navis wesentlich angenehmer von statten geht. Außerdem spricht für meine Empfinden vieles für eine (paßgenaue) fahrzeuspezifische Halterung und gegen billige Halterung z.B. am Lüftungsgitter. Zu sagen bliebe vielleicht noch, daß ich mich für die 6 Zoll-Variante des Navis entschieden habe – weil es übersichtlicher ist und mein Armaturenbrett genug Platz für die Unterbringung bietet, ohne das es irgendwie störend wirkt. Vielen Dank nochmals an das Team von pocketnavigation.de für die unkomplizierte Teststellung!
Wertung: 5/5
(Stand 30.09.2014)
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