Garmin Virb Elite im Test

Hardware und Software

Hardware

Die Kamera liegt gut in der Hand.In der Hand gehalten vermittelt die Garmin Virb Elite einen gleichermaßen kompakten wie robusten Eindruck. Trotz der geringen Größe wirkt nichts an dem Gerät zierlich. Gehäuse, Schalter und Objektivabdeckung sehen so aus, als könnten sie einiges wegstecken. Und in der Tat hat der Apparat alle Einsätze klaglos überstanden, lediglich leichte Verschmutzungen am hell gehaltenen Korpus dokumentieren den Gebrauch. Wasserdicht ist die Kamera entsprechend des IPX7-Standards bis zu 30 Minuten bei maximal einem Meter Wassertiefe. Am Bug eines Kajaks angebracht befand sich das Gerät während des Ein- und Aussetzens des Bootes mehrfach unter Wasser, dabei traten keinerlei Probleme auf. Taucher und andere Wassersportler, die sich längerfristig im kühlen Nass aufhalten, sollten dagegen beim Kauf gleich das passende Zubehör erwerben: Um die Begrenzungen von IPX7 und eines nicht wirklich für den Unterwassereinsatz ausgelegten Objektivs zu überwinden, stehen ein Unterwassergehäuse samt passender Linse zur Verfügung.

Über das verbaute Objektiv sind leider keine verlässlichen Informationen in Erfahrung zu bringen. Die im Gerätemenü angebotenen Zoom-Stufen werden offenbar softwareseitig realisiert, ein echtes optisches Zoom existiert nicht. Die Glasabdeckung des Objektivs ist sphärisch geformt und ragt deshalb über das Gehäuse hinaus. Obwohl das Glas beim Klopftest einen massiven Eindruck vermittelt, sollten Abstürze tunlichst vermieden werden. Die vier Schrauben in der Objektiveinfassung lassen vermuten, dass auch Garmin hier gelegentlichen Reparaturbedarf vermutet.

Objektiv mit geschraubter Einfassung Links Micro-HDMI, rechts Mini-USB Leeres Akku-Fach mit microSD-Karte

Neben dem Objektiv ist ein integriertes Mikrofon vorhanden, welches bei Bedarf durch ein extern angeschlossenes USB-Produkt ersetzt werden kann. Selbst bietet Garmin allerdings kein externes Mikrofon an. Am Gehäuseende finden sich unter einer dicken Gummilippe die Anschlüsse für USB- und Micro-HDMI. Kabellos steht zusätzlich die Verbindung mittels ANT+ und WLAN zur Verfügung. WLAN-Zugang, GPS-Empfänger sowie Höhen- und Beschleunigungsmesser bilden die wesentlichen Erweiterungen der „Virb Elite“ gegenüber ihrer einfacher ausgestatteten Schwester namens „Virb“.

Der üppig dimensionierte Schiebeschalter zum Starten und Stoppen der Videoaufnahmen ist an der linken Seite platziert. Ihm gegenüber sind der Betriebsschalter sowie drei Buttons zum Bewegen durch das überschaubare Softwaremenü angebracht. Die Oberseite wird vom 1,4-Zoll-Chroma-Display dominiert, ein Feature mit dem kostengünstigere Wettbewerber zumeist nicht aufwarten können. Vor dem Bildschirm ist eine nicht zu übersehende Statusleuchte platziert. Diese dokumentiert in grün oder rot unmissverständlich den Betriebsstatus der Kamera. Akku und microSD-Speicherkarte finden sich schließlich gerätetypisch vereint unter einer wasserdicht verschließbaren Abdeckung auf der Unterseite.

Software

Die Spannbreite an Action-Kameras ist groß – sowohl preislich wie auch hinsichtlich ihrer Ausstattung. Während kostengünstige Modelle häufig wenig mehr als einen Ein/Aus-Schalter für die Kamera aufweisen, enthält die Garmin Virb Elite neben zahlreichen Hardware-Schmankerln auch ein komplettes Software-Interface. Über das unbeleuchtete 1,4-Zoll-Display hat der Nutzer jederzeit Zugriff auf das Hauptmenü mit den vier Punkten Sucher, Wiedergabe, Anzeige und Einstellungen sowie die dazugehörigen Untermenüs.

Chroma-Display mit Kompass-Ansicht Chroma-Display mit virtuellem Horizont

„Sucher“ und „Wiedergabe“ beinhalten die eigentlichen Kamerafunktionen. Unter dem Punkt Anzeige finden sich die GPS-basierten Informationen: der Kompass, das Höhenprofil, die Geschwindigkeits- und die Beschleunigungsanzeige. Das Menü „Einstellungen“ beschränkt sich nicht nur auf die Konfiguration von Video und Foto-Aufnahmen. Auch die Garmin-typische Anbindung externer Sensoren, die Freigabe der Virb-Fernsteuerung mittels Ant+ und WLAN lassen sich hier einstellen.

Virb-Fernsteuerung mit Garmins Fenix Beim Zugriff auf das Softwaremenü werden dem Nutzer nachdrücklich die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten der Virb Elite vor Augen geführt, welche letztlich den nicht unerheblichen Preis der Kamera rechtfertigen sollen. Gleichzeitig erlaubt das Gerät auf diese Weise dem Nutzer eine autonome Verwendung der zahlreichen Features abseits des heimischen PCs. So lassen sich Aufnahmen bereits während oder unmittelbar nach der Erstellung auf ihr grundsätzliches Gelingen hin überprüfen.

Seiten: 1 2 3 4 5 6

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert