Leser-Test: TomTom GO 5000

TomTom GO 5000 Leser-Test von Thomas R.

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen.

Einleitung

Zunächst möchte ich mich für die Bereitstellung des Gerätes ganz herzlich bedanken. Es hat mir geholfen eine Fehlentscheidung zu vermeiden.
Da ich auf der Suche nach einem Nachfolger für mein altes Navi (Navigon 70 Premium 4 Jahre alt) bin und nach einem sehr guten Stauinformationsdienst suche habe ich mir das TomTom 6000 näher angesehen. Der Life-Dienst des TomTom wird überall sehr gelobt. Alternativ habe ich hier das 5000er Modell getestet, da es bis auf die Bildschirmauflösung und -größe identisch ist.

Gerät

Wie auch mein altes Navi hat das 5-Zoll-Gerät von TomTom nur eine relativ schlechte Auflösung von 480 x 272 Pixeln. Das ist im Zeitalter der Smartphones mit weit über 1000 Pixeln pro Richtung nicht mehr zeitgemäß. Das 6000er Gerät hat eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln.

Der Stecker zum Zigarettenanzünder wird in der Halterung befestigt, was ein ewiges Ein-und Ausstecken überflüssig macht. Die Halterung des Gerätes ist jedoch so fest, dass beim Abziehen des Gerätes die Halterung im Gelenk verdreht wird und man beim nächsten Mal den Bildschirm wieder justieren muss.

Bedienung

Wenn man auf die Hauptmenü-Taste drückt, kommt sofort eine Oberfläche, auf der man einen Zielort suchen kann und auch einen Blitzer melden kann. Um jedoch vorherige Ziele, z.B. die Heimatadresse auszuwählen, muss man das Menü zur Seite wischen und kann dann erst eine Auswahl treffen. Beim Zur-Seite-Wischen kommt es relativ leicht vor, dass man versehentlich ein POI meldet. Wenn man nicht schnell genug reagiert, bleibt dieser POI dann ca. 3 oder 4 Tage im System und man wird immer darauf hingewiesen.

Für mich ist die Navigation das wichtigste. Das bedeutet Zielsuche und Fahrt nach Hause. Das sollte zuerst angezeigt werden. Danach kommen die anderen Optionen, die man evtl. mit Wischen erreichen kann. Die Sprachsteuerung hat leider bei mir nicht gut funktioniert. Ich muss aber gestehen, dass ich es nach 3 oder 4 Versuchen gelassen habe. Das Kartenupdate konnte ich nicht testen, da das Gerät verständlicherweise nicht auf mich angemeldet war.

Kartendarstellung

Wie schon oben erwähnt hat die Darstellung des Displays eine geringe Auflösung. Zusammen mit der extrem breiten Darstellung der einzelnen Straßen kann man nur wenige Informationen auf der Anzeige erkennen. Die Straßennamen werden nur im direkten Umfeld des Standortes angegeben. Alle Straßen werden in derselben Farbe dargestellt. Im Gegensatz dazu werden bei Navigon Bundestraße gelb und Autobahnen blau dargestellt, was die Übersichtlichkeit wesentlich erhöht. Auch sind bei Navigon die Straßen viel schmaler dargestellt, wodurch man viel mehr Informationen erhält. Beim TomTom werden in jede Richtung zweispurige Straßen teilweise mit Mittelstreifen dargestellt, der jedoch nicht existiert. Durch die sehr breite Darstellung der Straße werden Straßen mit einer starken Krümmung (z.B. Autobahnauffahrten) sehr eckig dargestellt.

Die Aktualität der Angaben von Tankstellen lässt leider sehr zu wünschen übrig. Die beiden Tankstellen bei uns im Ort haben vor 2 bzw. 2,5 Jahren den Pächter gewechselt. Von Shell zu Total und von OMV zu Avia. Beide Informationen sind in den aktuellen Karten Stand Ende 2014 noch nicht enthalten. Dagegen ist eine neue Straße, die z.B. bei Garmin auch erst mit 2 Jahren Verspätung dargestellt wird, enthalten. Ab wann die Straße korrekt dargestellt wird, kann ich leider nicht sagen, da ich keine alten Karten von TomTom kenne.

Ergänzend kommt hinzu, dass in den Karten nicht das Symbol des Pächters dargestellt wird (ARAL oder Shell usw.), sondern nur ein pauschales Tankstellen-Symbol. Wenn man dann auf das Symbol klickt, erhält man weitere Informationen hierzu. Das ist z.B. für Inhaber einer Tankkarte unbefriedigend. Hier sind nur bestimmte Tankstellen von Interesse. Bei dem alten Navigon konnte ich sogar auswählen, welche Tankstellen oder anderen POIs ich angezeigt haben wollte.

Wie bei den modernen Navis üblich wird die zulässige Geschwindigkeit in der Anzeige eingeblendet. Leider stimmen diese Angaben manchmal nicht. Auch auf Autobahnen, wo zumindest in den letzten 5 Jahren keine Geschwindigkeitsbeschränkung bestand, wird penetrant darauf hingewiesen, dass man zu schnell fahren würde. Ergänzend kommt hinzu, dass man die Toleranzschwelle nicht einstellen kann.

Gut gelöst ist hingegen die Darstellung, dass man auf der gesamten Route sieht, wann ein Stau oder andere Behinderungen auf einen zukommen und wie lange man evtl. länger benötigt für seine Strecke.

Routenführung

Der Tonfall der Ansage hat für mich persönlich etwas Befehlhaftes. Manchmal ist der Text so langsam angesagt, dass man meint da schläft jemand ein. Das sind aber rein persönliche Einschätzungen.

Der Ansagetext erfolgt auch nicht in vollen Sätzen. So lautet die Ansage bei TomTom „rechts abbiegen xy-Straße“. Bei Navigon heißt es dagegen „rechts in die xy-Straße abbiegen“. Das finde ich angenehmer. Bei der Ankunft wird bei einigen Zielen schon 300m vor dem Ziel bei der letzten Abbiegung gesagt „rechts abbiegen xy Straße dann Ankunft“. Dass man noch 300m fahren muss, sagt einem das TomTom nicht.

An einigen Autobahnauffahrten muss man z.B., um in eine bestimmte Richtung zu fahren, die Spur wechseln. Hier sagt das TomTom z.B. nur geradeaus fahren. Der Hinweis zum Spurwechsel fehlt. Das Navigon kennt das schon seit Jahren. Auf der Autobahn kommt dann unvermittelt der Hinweis, die linken Spuren zu benutzen. Dass das TomTom damit meint, in 3 km an einem Autobahnkreuz die linken Spuren zu nehmen, wird nicht erwähnt.

An manchen Autobahnkreuzen kommt es zu dem Hinweis, man möge doch links von der Autobahn abbiegen. Das ist nach meinem Kenntnisstand in Deutschland nicht möglich. Die Auflösung liegt hierin, dass dort links eine andere Autobahn weiterführt. Der Hinweis, die linken Spuren zu nehmen, wäre weniger irreführend.

Staudienst

Der Hauptgrund für meine Suche ist der Staudienst. Der TMC- bzw. TMCpro-Dienst kann auf Grund der geringen Datenübertragungsrate keine aktuellen Daten liefern. Hier hatte ich mir einen Quantensprung von den Daten über das Funknetz von TomTom erhofft.

Während meiner Testphase hatte ich das „Glück“, dass zwei Baustellen auf meinem regelmäßigen Weg zur Arbeit lagen. Das erste Beispiel ist eine Straßensperrung. Eine Autobahnausfahrt mit Zubringerstraße wurde für 4 Wochen gesperrt, wodurch man die nächste Auffahrt nehmen musste. Die Sperrung der Straße wurde erst nach 2 Wochen erkannt.

Das zweite Beispiel ist eine Baustelle auf der Autobahn BAB A5, welche zunächst erkannt wurde, dann aber in meiner letzten Testwoche nicht mehr dargestellt wurde, obwohl sie noch existiert hat. Im Zuge dieser Baustelle wurde die Geschwindigkeit auf 80 km/h reduziert. An manchen Tagen hat mir das TomTom dann angezeigt, dass es dort zu Behinderungen auf der Autobahn kommt. Die Straße war orange eingefärbt. Bei der Fahrt durch die vermeintliche Behinderung war die Autobahn frei. Es sind aber wahrscheinlich vorher einige Fahrzeuge mit TomTom Geräten mit den vorgeschriebenen 80 km/h gefahren und der Staurechner hat daraus dann einen Stau gemacht, da man ansonsten hier zügiger fahren kann.

Diese Tatsachen haben mich doch sehr irritiert, da man in der Presse immer von dem besten Staudienst – zumindest auch abseits der Autobahnen – liest. Die Zeitdauer zwischen dem Erkennen des Staus und der Darstellung im Navi kenne ich nicht. Im innerstädtischen Bereich kann das aber sehr schnell gehen. Wenn nun bei 5 Fahrzeugen, alle mit TomTom, vor einer Ampel steht, wird anscheinend ein Stau prognostiziert.

Zusammenfassung

Der Staudienst hat mich nicht richtig überzeugt. Die Kartendarstellung, zumindest in der getesteten 5-Zoll Variante, hat mir wegen der breiten Straßendarstellung und der fehlenden Symbole für POIs nicht gefallen. Den Ansagetext fand ich unfreundlich und manchmal zu langsam.

(Stand 07.09.2014)

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