Im Ruhrgebiet haben 36 Gemeinden gemeinsam ein bislang einzigartiges Modellprojekt entwickelt. Für die jeweiligen Gebiete wurden Lkw-Vorrangsstrecken ausgewiesen, wodurch nicht nur Anwohner vor Lärm und Schadstoffen geschützt werden, sondern die Fahrer auch ohne Störungen an ihr Ziel gelangen sollen. Zukünftig können auch Navi-Hersteller mit den gesammelten Routen ihre Navigationsgeräte verbessern.
Vier Jahre hat es gedauert bis das Projekt ausgearbeitet war und nun von der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet und der Wirtschaftsförderung metropoleruhr vorgestellt wurde. Wichtig war es den Initiatoren, dass durch die ausgewiesenen Strecken alle Beteiligten einen Vorteil haben. So sollen Anwohner weniger durch Lärm und Abgase belastet werden und Lkw-Fahrer können sicher sein nicht durch zu enge Straßen oder unter zu tiefen Brücken hängen zu bleiben. Unternehmen profitieren von einer höheren Planungssicherheit, da sie genauer einschätzen könnten, wann ein Lkw sie erreicht.
Zwar bieten spezielle Navigationsgeräte für Lkw-Fahrer bereits heute einen Teil solcher Informationen, trotzdem können die Hersteller ihre Navis mit den Lkw-Vorrangsstrecken weiter verbessern. Nur ein Beispiel von vielen ist die Rahmer Straße im Westen von Dortmund, diese kleine Landstraße wird täglich von vielen Lkw befahren und ist dadurch schnell überlastet. Dabei verläuft direkt parallel die autobahnähnlich ausgebaute OWilla, die in Zukunft vorrangig genutzt werden soll. Nokia hat bereits angekündigt die Datensätze in seine „Here“ Produkte integrieren zu wollen, wovon auch Hersteller von Navigationssystem profitieren könnten.