Leser-Test: TomTom Rider 2013

TomTom Rider 2013 Leser-Test von Sirko M.

TomTom-RIDER-5-BoxshotMit der pocketnavigation.de Navithek bieten wir unseren Lesern einen besonderen Service und stellen Navigationsgerät zum kostenlosen Ausprobieren für einen Zeitraum von drei Wochen zur Verfügung. Als kleine Gegenleistung, bitten wir die Entleiher uns nach ihren Tests einen kurzen Erfahrungsbericht zukommen zu lassen.

In diesem Artikel wollen wir den Testern des TomTom Rider 2013 einen Platz geben und ihre persönlichen Erfahrungsbericht veröffentlichen. Wer ebenfalls gerne einmal ein das TomTom Rider oder ein anderes Navi testen möchte, kann sich über die Navithek für ein Gerät seiner Wahl bei uns melden. Unter redaktion@pocketnavigation.de nehmen wir gerne auch Leser-Tests entgegen, die ohne vorherige Nutzung der Navithek entstanden sind.

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Preis Bezugsquelle:

Der TomTom Rider ist zum Preis von EUR 399,44 bei amazon.de erhältlich.


Leser-Test von Sirko M. zum TomTom Rider 2013

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen.

Ich habe den TomTom Rider 2013 mal getestet um meine bereits vorhandene Kaufabsicht zu festigen. Zuvor hatte ich einen zumo 660 welcher immer wieder mit der Bluetooth-Verbindung Probleme hatte und auch die Karten passten nicht mehr vollständig ins Gerät. Nachdem einige Probleme auch nach nach Jahren nicht gefixt wurden, war für mich nach 10 Jahren Garmin die Zeit gekommen, Garmin gegen TomTom zu ersetzen.

Packt man den Rider aus, fällt natürlich auf, dass er nicht nur schwerer sondern vor allem voluminöser als die Garmin-Geräte ist. Den Rider in eine Jackentasche zu stecken ist vor allem auf Grund des “Sonnendaches” kaum noch möglich und beim Premium-Pack auch nicht nötig, da hier eine abschließbare Halterung mitgeliefert wird. Die Halterung ist so massiv und bombenfest, als sollte sie 100 Jahre halten. Auch wenn die Feder im Verschluß irgendwann nicht mehr funktionieren sollte, würde der Rider noch halten und man könnte sicher eine Tour noch beenden (notfalls könnte man etwas Papier oder ein Streichholz dazwischen klemmen).

Die Grafik der Karten erinnert mich an längst vergangene Zeiten oder Filzstiftzeichnungen von Kindern im Vorschulalter. Die Menüs kann man nur in einer Richtung durchblättern, ein zurück gibt es nicht. Ich frage mich warum der Rider 2013 mit einer deutlich älteren Oberfläche auskommen muss als die Start-Reihe von TomTom, die ab 100 Euro zu bekommen ist.

Highlight für Biker ist natürlich die Funktion “kurvenreiche Strecke”, die auch wirklich tolle Routen-Vorschläge macht. Ich habe mal ein paar Strecken rechnen lassen, die ich schon gefahren bin. Dafür, dass ich die Routen ewig am Rechner mit Google Earth optimiert habe und der Rider nach einer Minute fertig ist, ganz ohne lange Vorbereitung, ist das Ergebnis wirklich sehr gut.

Will man sich auf diese Vorschläge nicht verlassen kann man mit der Software Tyre auch am Rechner vorab Routen zusammenbauen. Dabei handelt es sich aber nur um die freie Version, mit Werbeeinblendungen. Bei einem Navi für 400-500 Euro darf man wohl erwarten, dass ein paar Euros für den Entwickler drin sein sollten, sodas über eine Volumenlizenz eine werbefreie Version dabei ist. Bei Garmin gibt es bei den zumo 210/220 und zumo 340/350 bei geringeren Preisen auch eine werbefreie Planungssoftware.
Der Import der Strecken funktionierte tadellos. Anders verhielt es sich mit Strecken, die am Gerät erstellt wurden. Hier wurde man zum Startpunkt der geplanten Route geführt und dann war Feierabend. Selbst wenn man direkt auf dem Anfangspunkt stand, waren diese Routen nicht zum laufen zu bewegen. Das ist ein absolutes NoGo weil es sich hier um eine Grundfunktion handelt und man sich deshalb auf einer Reise keine neue Tour erstellen kann.

Überhaupt dauert es bis man eine Route zum laufen bewegt viel zu lange. Hier der Weg:

  • Hintergrund antippen, um ins Hauptmenü zu gelangen
  • Reiserouten verwalten
  • Öffnen
  • Warnung, dass die zuletzt berechnete Route gelöscht wird, wenn man fortfährt -> JA
  • Route auswählen
  • Route wir validiert (dauert 5-10 sec)
  • Fertig
  • Navigation starten
  • Frage: Möchten Sie von einem anderen Startpunkt als Ihrer aktuellen Position aus losfahren ->NEIN
  • Routentyp? -> schnellste Route
  • nun wird gerechnet, die Routenübersicht angezeigt ->OK
  • Navigation startet

Halleluja, das ist aber nichts für Langschläfer. Zum Vergleich, bei einem Garmin nüvi läuft das so:

  • Apps
  • Routenplanung
  • Route auswählen
  • Route wird kurz berchnet und die Punkte, Länge und Zeit angezeigt ->Los!
  • Auswahl, mit welchem Routenpunkt man beginnen will – passt normaler Weise ->Start
  • Detailierte Streckenberechnung erfolgt, Navigation startet direkt

Nicht, dass man mit dem Rider vergleichsweise lange braucht, was nervt sind die vielen Schritte!

Bei der Navigationsanzeige finde ich den Zoom etwas stark, der sichbare Kartenausschnitt dürfte etwas größer sein. TomTom hat aber den automatischen Zoom, wie bei Garmin, nicht. Deshalb zoomt man wohl lieber etwas mehr. In Städten mit komplexen Verkehrssituationen (z.B. Keisverkehr mit darüber liegender Hochstraße oder Kreuzung über einem Tunnel) ist es beim fahren sehr schwer, die tatsächliche Verkehrsführung zu erfassen. Wenn das Navi außerhalb de direkten Blickfeldes ist (ich muss deutlich nach unten sehen) hilft der Rider hier kaum.

Zu den Ansagen des Rider. Ich habe das Schuberth-SRC-System (was eigentlich Cardo ist) und die Ansagen sind hier wiklich schlecht zu verstehen (mit einem anderen System konnte ich es leider nicht mehr ausprobieren). Die Frauenstimme geht gerade noch, die Männerstimme ist garnicht zu gebrauchen. Sollte man den Rider gelegentlich auch mal im Auto nutzen wollen, muss man entweder ganz auf Ansagen verzichten oder ein Headset tragen, da der Rider auch in der Autohalterung keinen Lautsprecher hat.
Ich glaube gegen den von Garmin angekündigten zumo 390 wird es der Rider wohl richtig schwer haben. Das bisher dem Rider vorbehaltene Alleinstellungsmerkmal “kurvenreiche Strecke” gibt es dann auch bei Garmin.

Für mich hat der Test ein unerwartetes Ende. Ich war mir sicher, dass ich keinen Garmin mehr will, und TomTom ist mit der “kurvenreichen Strecke” ohnehin eine Hausnummer für sich. Nun weiß ich, dass auch der Rider von Perfektion weit entfernt ist, sogar noch weiter als Garmin und die Ankündigung des zumo 390 lässt mich dann wohl doch wieder zu Garmin gehen. Das Bessere ist des Guten Feind.

Die Punkte auf der Soll-Seite wurden dann doch immer mehr. Globiges Gehäuse (ob es wirklich robuster ist, wird man erst einschätzen können, wenn das Gerät fünf bis zehn Jahre auf dem Buckel hat), kein Lautsprecher, altbackene Bedienoberfläche, Fehlfunktion bei geplanten Routen, umständliche Bedienung sowie schwer verständliche Ansagen, das alles wiegt die Funktion “kurvenreiche Strecke” auf der Haben-Seite nicht auf.
Durch die umständliche Bedienung und Fehler in den Grundfunktionen ziehe ich 40% ab, da es aus meiner Sicht erhebliche Mängel sind die ständig ins Gewicht fallen. Ich lasse bei der Bewertung außer acht, dass Tyre nur in der werbefinanzierten Version dazugegeben wird, da es mehrere Alternativen gibt, wie den Motoplaner oder ViaMichelin (Webseiten, beide mit GPX-Export). Damit bleiben gemäß der Amazon-5-Sterne-Wertung nur noch 3 Sterne für den Rider. Schade.

(Stand 03.10.2013)

Der TomTom Rider ist zum Preis von EUR 399,44 bei amazon.de erhältlich.

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